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Dein ist das Leid (German Edition)

Dein ist das Leid (German Edition)

Titel: Dein ist das Leid (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Kane
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Können wir das jetzt sein lassen?“
    „Schon vergessen.“
    „Und kein Wort zu niemandem.“
    „Ich tratsche nicht, und das weißt du. Aber an deiner Stelle würde ich nicht damit rechnen, dass Casey nichts mitkriegt.“
    „Wenn sie was merkt und den Mund aufmacht, sage ich ihr dasselbe.“
    Marc nickte. „Da Claire nicht der Typ ist, der jemanden anruft, um flachgelegt zu werden, bleibt meine ursprüngliche Frage im Raum: Warum wollte sie dich so dringend sehen?“
    Darauf war Ryan wenigstens vorbereitet. „Sie hat irgendwelche komischen Schwingungen empfangen, was unsere Ermittlung angeht.“ Immer ganz dicht bei der Wahrheit bleiben, dann muss man sich nicht so viele Lügen merken. „Sie wusste nichts Genaues, nur dass es mit dem zu tun hat, was ich gerade überprüfe.“
    „Der Hintergrund von Everett und Morano?“
    „Da ich gerade daran arbeite, muss es wohl damit zu tun haben.“
    „Hat sie irgendwelche Einzelheiten erwähnt?“
    „Leider nein.“ Ryan schüttelte den Kopf und schwang mit dem Drehstuhl zum Bildschirm herum. „Es passte ihr gar nicht, ausgerechnet mich anrufen zu müssen. Sie weiß ja, dass ich nicht viel von ihren Intuitionen halte. Aber ich bin nun mal das Genie, das über Everett und Morano alles rausfinden kann, was es gibt. Da hatte sie keine andere Wahl.“
    „Tja, so ist das wohl.“ Ob Marc ihm die Geschichte abnahm oder nicht, konnte Ryan nicht sagen. Marc ließ sich nie das Geringste anmerken, da war er absoluter Profi. „Dann wühl mal schön weiter. Übrigens,ursprünglich hattest du ja vor, Moranos Büro zu verwanzen. Was ist jetzt damit?“
    „Lass ihm einen Tag Zeit“, erwiderte Ryan. „Morano ist bereits dabei, sich einen Wohnwagen zu mieten, um ein neues Büro darin einzurichten. Bestimmt hat er die meisten seiner Unterlagen noch. Er wäre ja ein Idiot, wenn er nicht Sicherungskopien auf einen USB-Stick gezogen hätte, nur für den Fall. Der ist bald wieder im Geschäft. Dann müssen wir halt wieder ein Versteck für Gecko finden.“
    Marc lachte. „Klar. Gecko schafft das schon.“ Er ging zur Tür. „Sag Bescheid, wenn wir wieder raus in die Hamptons müssen. Ich muss hier ein paar Dinge nachprüfen.“
    „Worüber?“
    Marcs Gesicht verriet überhaupt nichts. Aber er blieb mitten in der Bewegung stehen, drehte sich um und sah Ryan durchdringend an, der sich selbst dafür verfluchte, immer so durchschaubar zu sein.
    „Über Amanda“, erwiderte Marc. „Mit der habe ich nicht mehr geredet, seit Justins Zustand sich verschlimmert hat. Außerdem will ich noch mit Hutch reden. Den habe ich bisher noch gar nicht zu sehen gekriegt. Er will ja herausfinden, ob das FBI was über Paul Everett hat. Ich selber habe da auch noch ein paar Kontakte, vielleicht kann ich ihm helfen.“ Er machte eine vielsagende Pause. „Wieso? Brauchst du mich für irgendwas?“
    „Nein.“ Diesmal hatte Ryan sich unter Kontrolle. „Ich war nur neugierig. Ich weiß ja, wie nahe dir dieser Fall geht.“
    „Wenn du meinst, das könnte meine Urteilskraft beeinträchtigen, vergiss es. So etwas kommt nie vor.“ Noch eine Pause. „Lass es mich wissen, wenn Morano sich in seinem Wohnwagen eingerichtet hat. In diese Dinger könnte ein Kind einbrechen.“
    Casey saß oben in ihrem privaten Arbeitszimmer vor dem Computer und verfolgte Mercers Pressekonferenz im Internet.
    Er war ein charismatischer Redner, der gleichzeitig warmherzig und ernsthaft wirkte – ein Familienmensch mit soliden Wertvorstellungen. Das war zum großen Teil nicht vorgetäuscht, vielleicht nur ein bisschen übertrieben. Wie das ein Politiker eben so machte.
    Aber er konnte nicht verbergen, dass ihm die ganze Geschichte mit dem Bluttest nicht passte. Jedes Mal, wenn jemand von der Presse auf seine altruistische Geste zu sprechen kam, verzogen seine Lippensich zu einem dünnen Lächeln, und Casey konnte beinahe sehen, wie er innerlich zusammenzuckte. Er wollte helfen, dass das Baby überleben konnte. Aber niemand sollte von seiner genetischen Verwandtschaft mit Justin wissen. Außerdem schien Mercer sich von seinem „Vater“ eingeschüchtert zu fühlen. Lyle Fenton stand links von ihm. Und Mercer selbst hatte sich von ihm abgewandt, blickte konstant nach rechts, als ob er seinen Rücken wie einen Schutzschild gegen Fenton einsetzen wollte.
    Das alles hätte faszinierend sein können, wenn es einen nicht in den Wahnsinn treiben würde. Nichts von alledem konnte für Amanda hilfreich sein. Für sie spielte es keine

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