Dein ist der Tod
das ist gar nicht unser Tatort. Vielleicht war das mit dem Teppich Zufall.«
»Ein groÃer Zufall.«
Er blickte auf die Uhr und fluchte.
»Bring uns das Küchenmesser«, schlug Mia vor. »Unser Werkzeugspezialist ist wirklich groÃartig. Er wird es auseinandernehmen, vielleicht ist was zwischen Klinge und Griff zu finden.«
Ric sah erledigt aus, und Mia litt mit ihm. Umso schwerer fiel es ihr, den nächsten Punkt anzusprechen. Doch das war unumgänglich.
»Mark hat die Ergebnisse der Gentests«, sagte sie.
»Das DNA -Profil, das dem Schuh anhaftet, wurde nicht in der Datenbank gefunden«, leierte Ric den Befund herunter.
Mia wartete, ob er auch den Rest kannte. »Hat er dir von der Kontaktlinse erzählt?«
»Nein.« In seinen Augen flackerte ein Fünkchen Hoffnung, doch es erstarb, sobald er ihren Gesichtsausdruck sah.
»Das Genmaterial von der Kontaktlinse stimmt nicht mit dem des Blutstropfens überein«, sagte sie. »Wenn wir also davon ausgehen, dass es Blut von Laura Thornes Mörder ist, dann passt es nicht zu Jeff Lane.«
Mit einem schmerzlichen Gesichtsausdruck kniff Ric die Augen zusammen. »Ich hab mich so irrsinnig tief in die ScheiÃe geritten, dass mich nicht mal ein Traktor rausziehen kann. Wie konnte ich mich nur so verrennen?«
Sie sagte nichts. Sie hatte schon öfter Fälle erlebt, bei denen ganze Berge von Indizien gegen eine Person sprachen, und dann lieferte ein Gentest genau das Gegenteil. Und meist gab der Gentest den Ausschlag.
Sie konnte sich nicht mehr zurückhalten und legte ihm die Hand auf den Arm. Nur eine freundliche Berührung. Jedenfalls sagte sie das zu sich selbst.
»Tut mir leid, dass ich nicht helfen konnte«, entschuldigte sie sich. »Ich werd weiter drüber nachdenken und mich melden, wenn mir was einfällt.«
In trübe Gedanken versunken, starrte Ric aus dem Fenster. Ihre Hand auf seinem Arm schien er gar nicht zu bemerken.
Mia räusperte sich. »Ich weiÃ, dass jetzt kein günstiger Zeitpunkt ist, um zu fragen, aber wie siehtâs mit der anderen Sache aus? Du weiÃt schon, dem Schützen?«
Er sah sie an, und seine Miene verdüsterte sich noch mehr. »Wir arbeiten daran. Ich dachte, heute kämâs zu einer Festnahme, weil wir aus Lane einen Namen herausbringen würden.« Ric schüttelte den Kopf. »Aber wir haben noch andere Spuren.«
Er sah sie an. Kühl. »Fährt dich Black eigentlich immer noch zur Arbeit?«
»Ja, aber das ist nicht das Problem.«
Er runzelte die Stirn. »Es gibt ein Problem?«
»Vivians Ferien gehen am Sonntag zu Ende. In zwei Tagen also. Ich hatte eigentlich gehofft, ihr sagen zu können, dass sie und Sam beruhigt nach Hause kommen können.«
Ric sah zur Seite. Sie wollte es ihm nicht unter die Nase reiben, aber die Ermittlung zog sich hin, und es wurde immer schwieriger, die Sicherheitsvorkehrungen aufrechtzuerhalten.
»Sag deiner Schwester besser, sie soll noch wegbleiben.« Nun sah er ihr direkt in die Augen. »Nicht mehr allzu lange, hoffe ich. Aber ich mach mir noch mehr Sorgen um deine Sicherheit. Eigentlich fände ich es besser, wenn du einverstanden wärst, bei mir zu bleiben. Das wäre wirklich sinnvoller.«
Mia suchte in seinem Gesicht nach etwas Neuem, einem Fünkchen Zärtlichkeit, einem Hinweis, dass es ihm auch um mehr ginge. Aber wieder entdeckte sie nichts. Seine Einladung gründete auf logistischen Ãberlegungen.
»Ich glaub nicht, dass das eine gute Idee ist, Ric.«
Er sah sie schweigend an. Seine Miene war undurchdringlich. Er streckte die Hand aus und griff nach dem Aufschlag ihres Laborkittels. Mia hielt den Atem an. Er setzte an, etwas zu sagen.
Da klopfte es ans Fenster. Ric drehte sich um und öffnete die Tür.
»Wir brauchen dich da drin, Mann«, sagte Jonah.
»Was ist passiert?«
»Delmonico hat angerufen. Sie sind eben gelandet. Klingt, als wär die Kacke am Dampfen.«
Nachdem ihm und dem Rest der Taskforce von jedem verfügbaren Vorgesetzten so gründlich der Kopf gewaschen worden war wie seit Kindertagen nicht mehr, hatte Jonah eigentlich gedacht, er hätte seine Tagesration an Gebrüll schon intus.
Er hatte sich getäuscht.
Mia hatte sich in Rage geschimpft und verpasste Ric eine volle Breitseite, während Jonah schweigend von seiner Position neben der Haustür die Szene beobachtete.
»Ich komme
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