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Dein ist der Tod

Dein ist der Tod

Titel: Dein ist der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Griffin
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getötet« – er packte sie am Arm –, »die auch für das hier verantwortlich ist.«
    Mia wollte sich losreißen, aber er hielt sie fest.
    Â»Glaubst du, ich will dich in irgendeinem Straßengraben finden? Zusehen, wie man dich in eine Leichenhalle schafft? Glaubst du, es würde mir nicht den Boden unter den Füßen wegziehen, Mia? Mein ganzes verdammtes Leben zerstören?«
    Schockiert und mit weit aufgerissenen Augen starrte sie ihn an. Jonah und Sophie machten keinen Mucks, sie wagten nicht einmal zu atmen.
    Ric ließ ihren Arm los und trat einen Schritt zurück. Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und sah sich um. Plötzlich schien er zu bemerken, dass sie Publikum hatten.
    Er wandte sich wieder zu Mia und atmete tief durch. »Also, jetzt pack endlich dein Zeug.« Er klang entschieden. »Wir fahren in fünf Minuten.«
    Wie gelähmt stand Mia da. Doch schließlich murmelte sie etwas Unverständliches und verschwand im Gang.
    Offenbar konnte Jonah Gedanken lesen, denn nach der Szene in Mias Haus lud er Sophie auf einen Drink ein. Sie sagte ja und ging mit ihm – wohin sonst – ins El Patio.
    Â»Es gab leider kein kalorienreduziertes Bier, deswegen hab ich dir ein alkoholfreies mitgebracht.« Jonah kam an ihren Tisch zurück und stellte die Flasche vor sie hin.
    Â»Das ist prima, danke.«
    Â»Es gäb aber auch richtiges Bier.« Mit einer Kopfbewe gung deutete er zur Bar. »Ich geh auch gern noch mal zu rück, wenn du magst.«
    Sie ging nicht auf die Spitze ein, sondern wartete, bis er sich gemütlich gesetzt hatte. Allerdings war sie nicht sicher, ob es überhaupt ein »gemütlich« hier für ihn gab. Die Stühle hier waren nämlich höchstens durchschnittlich groß, und das war er entschieden nicht. Aber es war Freitagabend, und an Gästen mangelte es nicht, sodass ihre Sitzoptionen ziemlich überschaubar waren.
    Â»Wie lange kennst du Ric?« Sophies Frage übertönte den nicht unbeträchtlichen Geräuschpegel. Anschließend trank sie einen Schluck.
    Â»So um die zwei Jahre. Seit ich bei der Polizei bin.«
    Â»Und was hast du vorher gemacht?«
    Â»Ich war bei der Army«, antwortete er. »Hab mich gleich nach der Schule verpflichtet.«
    Sophie musterte ihn von Kopf bis Fuß. Die militärische Vergangenheit hätte sie sich eigentlich denken können. Er trug das braune Haar ziemlich kurz, und auch seiner Haltung war sie anzumerken – nicht nur die Körperhaltung, sondern auch das spürbare Selbstbewusstsein. Das sprach in ihren Augen für ihn. Er musste sich aber immer noch anstrengen, um die Minuspunkte auszugleichen, die er sich als ertappter Unterwäscheschnüffler eingehandelt hatte. Er sah zwar nicht aus wie ein verquerer Perverser, aber so ganz wusste man das ja nie. Sie hatte schon vor Jahren, ganz zu Anfang ihrer Sängerinnenkarriere gelernt, dass man bei Männern vorsichtig sein musste. Selbst normal wirkende Typen offenbarten seltsame Seiten.
    Â»Und was glaubst du, ist los? Mit Ric und Mia?«
    Jonah rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Ihm war offensichtlich nicht wohl bei diesem Thema.
    Â»Na ja, er wirkte ziemlich aufgewühlt. Ist er immer so impulsiv, oder liegt das an ihr?«
    Jonah schüttelte den Kopf. »Hm, das musst du ihn besser selbst fragen.«
    Â»Ach komm schon, jetzt hab ich dich gefragt.« Sie stieß mit ihrer Flasche gegen seine, und es gab ein helles Klirren. »Du bist doch sein Freund. Du musst doch über so was Bescheid wissen.«
    Als er sich zurücklehnte und die Arme vor seiner muskulösen Brust verschränkte, begriff sie, dass sie so nicht allzu viel aus ihm herausbekam. Na, aber versucht hatte sie es. Doch er war eindeutig jemand, der Informationen vor allem nach Bedarf weitergab, und sie war momentan einfach neugierig.
    Dennoch konnte Sophie selbst ihre Schlüsse ziehen. Sie hatte ein feines Gespür für Emotionen, und die Szene in Mias Bungalow war ziemlich heftig gewesen. Heute Abend dürfte in Rics Wohnung ein hochinteressanter emotionaler Eiertanz stattfinden.
    Â»Wie war’s denn in der Coyote Lounge?«, fragte Jonah nun.
    Sophie lächelte. »Ts, ts, ts. Da wechselt jemand das Thema und protzt zugleich mit einem Elefantengedächtnis.«
    Er trank einen Schluck Bier und wartete.
    Â»Aber danke, der Gig war prima. Wir sind beim Publikum gut

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