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Dein ist der Tod

Dein ist der Tod

Titel: Dein ist der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Griffin
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angekommen.«
    Â»Wir?«
    Â»Meine Band und ich. Manchmal begleiten mich ein Schlagzeuger und ein Gitarrist.«
    Â»Nur manchmal?«
    Sie zuckte die Achseln.
    Â»Manchmal trete ich auch allein mit Gitarre auf. Kommt ganz auf den Auftritt an und wie groß das Lokal ist.«
    Er nickte, und sie fragte sich, ob er sich wirklich für ihre Musik interessierte oder nur Konversation machte.
    Â»Gehst du öfter auf größere Tourneen, oder spielst du meistens in der Gegend?«
    Â»Ab und zu geht’s mal weiter weg. Wenn ich die Zeit dafür hab. Mein Job im Delphi Center ist nicht ohne. Aber ich singe wirklich gern, deswegen versuche ich, beides zu verbinden. Vielleicht schaff ich’s ja eines Tages, dass ich nur noch Musik machen kann.« Während sie sprach, sah er ihr in die Augen, und sie gewann den Eindruck, dass er ihr tatsächlich zuhörte – was nicht allzu oft geschah, wenn sie ein Top mit tiefem Ausschnitt trug.
    Â»Magst du Musik?«, fragte sie.
    Â»Ehrlich gesagt, weiß ich nicht allzu viel darüber.«
    Â»Komm doch mal zu einem Auftritt. Vielleicht gefällt’s dir ja.« Sie wollte ihm gerade von dem Auftritt morgen erzählen, als unter dem Tisch ein Telefon klingelte.
    Er zog sein Handy heraus und blickte aufs Display. »Scheiße.« Er erhob sich und ging, bereits antwortend, in Richtung Vorraum. Bald darauf war er zurück, und an seiner Miene konnte sie ablesen, dass ihr kleines Tête-à-Tête zu Ende war.
    Sie erhob sich und nahm ihre Jacke von der Stuhllehne. »Die Arbeit ruft, oder?«
    Â»Tut mir wirklich leid.« Er half ihr in die Jacke, und sie gab ihm dafür einen weiteren Pluspunkt, auch wenn er nun so plötzlich aufbrach. »Den ganzen Tag ist das schon so. Aber ich muss leider aushelfen.«
    Â»Ich sollte auch nach Hause. Morgen ist ein großer Tag.«
    Eigentlich morgen Abend, aber das war ja egal. Er hörte sowieso schon nicht mehr zu, sondern sah auf die Uhr.
    Â»Danke für das Bier.« Sie machte sich auf den Weg zur Tür, und er folgte ihr – ohne sie zu berühren, aber doch so nah, dass sie auch nicht voneinander getrennt an der Bar vorbeigingen.
    Er streckte die Hand aus und öffnete ihr die Tür. Eiseskälte schlug ihnen entgegen.
    Â»Uhh, brrr!« Sie zitterte, und er zog den Reißverschluss seiner Jacke zu. Leder wie Ric, nur dass seine braun war.
    Sie gingen in Richtung ihres Autos. »Ich hatte gar keine Gelegenheit zu fragen, was du vorher bei Mia wolltest«, meinte er.
    Sie fummelte nach ihrem Autoschlüssel. »Ich wollte ihr nur was zurückbringen, das ich ausgeliehen hatte. Warum?«
    Â»Du weißt doch noch, was ich gesagt hab?«
    Ein schwarzer Audi verließ den Parkplatz, und sie blieb stehen, um ihm nachzusehen.
    Â»Sophie?«
    Â»Was?«
    Mit gerunzelter Stirn sah er sie an. »Stimmt was nicht?«
    Â»Alles okay. Ich dachte nur …« Sie starrte dem Wagen nach. Auf der Stoßstange klebte ein Aufkleber der Band Phish – genau wie bei dem Audi, den sie am letzten Wochenende in Houston gesehen hatte. Es war eins der wenigen Autos gewesen, das auch nach ihrem Auftritt auf dem Parkplatz geparkt blieb.
    Jonah drehte sich um. »Was ist denn?«
    Â»Nichts, es ist nur … nichts. Was hast du gesagt?«
    Â»Ob du dich noch daran erinnerst, was ich gesagt habe? Dass du dich besser von Mias Haus fernhältst. Bis wir diesen Kerl endlich erwischen.«
    Â»Wann, meinst du, ist es so weit?« Sie blieb vor ihrem Wagen stehen.
    Â»Hoffentlich bald.«
    Â»Und was heißt das im Klartext? Diesen Beamtensprech verstehe ich nämlich nicht.«
    Â»Das heißt, ich geb dir Bescheid. Und bis dahin pass auf dich auf.«
    Â»Und aufpassen heißt …«
    Â»Sei vorsichtig, Sophie. Geh nicht zu Mias Haus oder in Rics Wohnung. Solange die Sache nicht vorbei ist, hältst du besser Abstand.«

23
    Während der Fahrt quer durch die Stadt blickte Mia aus dem Fenster von Rics Pick-up und versuchte, ihre Emotionen im Zaum zu halten. Ihr war beinahe schwindlig vom Widerstreit der Gefühle in ihr – wegen seiner Worte, ihres Streits und der unleugbaren Tatsache, dass ihr seit Monaten insgeheim gehegter Wunschtraum wahr wurde und der Mann neben ihr sie mit zu sich nach Hause nahm.
    Allerdings hatte ihr Wunschtraum ganz anders ausgesehen als die Wirklichkeit.
    In ihrer Vorstellung wären sie zusammen aus gewe sen, hätten

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