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Dein ist der Tod

Dein ist der Tod

Titel: Dein ist der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Griffin
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Möglichkeit, aber Ric vermutete, dass etwas dran war. Doch was es auch war, immer ging es dabei um Mia. Aus diesem Grund hatte er auch einen großen Teil des Samstagabends auf einer Baustelle verbracht und einen Abdruck von einem Schuh und einem Reifen genommen. Und deshalb saß er jetzt auch mit einer Zivilistin am Tisch und gab vertrauliche Details aus seinen Ermittlungen preis. Bei der Sache drehte sich alles um Mia, und er wollte herausfinden, warum.
    Als ihr Essen kam, wandten sie sich anderen Themen zu. Mia berichtete ihm von den nicht identifizierten sterblichen Überresten, die sie heute gesehen hatte, und er versprach, noch einmal nachzuhaken. Sie schien sich Hoffnungen zu machen, dass das eine Spur ergab, aber Ric schätzte die Chancen dafür noch geringer ein als beim Mord in Fort Worth. Nicht identifizierte Knochen, noch dazu wenn sie seit zwei Jahren unbeachtet herumlagen, waren nur selten eine heiße Spur.
    Beim Verlassen des Restaurants schlug ihnen eisiger Wind entgegen. Die Temperatur war gefallen, und einen Moment lang gingen sie in frostiger Stille.
    Es begann zu graupeln. Mia zitterte. Ric legte den Arm um sie und zog sie zu sich heran. Zunächst wurde sie steif, doch nach ein paar Sekunden lehnte sie den Kopf an seine Schulter.
    Â»Was machen denn die Laboruntersuchungen?«
    Sie antwortete nicht gleich, und er erinnerte sich an ihre argwöhnische Vermutung, dass er sie bauchpinselte, wenn er etwas von ihr wollte. Eine kluge Frau.
    Â»Ich arbeite daran«, sagte sie. »Die Gerichtsverhandlung hat den ganzen Nachmittag gedauert, also bin ich hinterher. Manchmal scheine ich nichts anderes zu machen als vor Gericht auszusagen.«
    Â»Weil du gut bist.«
    Â»Woher willst du denn das wissen?«
    Â»Ich hab dich gesehen. Du kannst gut mit den Geschworenen umgehen. Viel besser als dein Boss. Wie heißt er gleich? Snyder? Den holt die Staatsanwaltschaft nur ungern in den Zeugenstand. Deswegen bist du so oft dran.«
    Â»Ach ja?«
    Â»Ja, und wegen deiner Sommersprossen.«
    Sie blieb vor ihrem Haus stehen und starrte ihn an. »Man holt mich wegen meiner Sommersprossen in den Zeugenstand? Das klingt so, als hätte ich mir Studium samt Doktortitel sparen können.«
    Er folgte ihr auf dem Weg zu ihrem Haus. »Du wirkst so vertrauenerweckend. Sympathisch. Die Geschworenen mögen dich.« Sie blieben unter dem Licht über der Haustür stehen. Er hob die Hand und strich mit einem Finger über ihre Wange. Der blaue Fleck war fast verschwunden, und das, was noch zu sehen war, hatte sie unter Make-up verborgen. »Und dass du so schön bist, ist auch kein Fehler.«
    Mit einem Kopfschütteln wandte sie sich ab.
    Â»Was denn?«
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich stell dir jetzt eine Frage und möchte eine offene, ehrliche Antwort. Kein Blabla.«
    In seinem Kopf schrillte eine Alarmglocke, doch er beschloss sie zu ignorieren. »Weißt du, dass du sehr hübsch bist, wenn du wütend wirst?«
    Sie verdrehte die Augen. »Siehst du, es geht schon los.«
    Â»Was geht los?«
    Sie strich sich eine Locke aus dem Gesicht und funkelte ihn an. »Du flirtest mit mir.«
    Â»Stimmt.«
    Â»Warum hast du mich nach vergangenem Sommer nicht mehr angerufen? Sei diesmal ehrlich.«
    Er sah zur Seite.
    Â»Komm schon, Ric, raus mit der Sprache. Hab ich dir auf einmal nicht mehr gefallen? Hast du dich gelangweilt? Ist dir nach all den Anrufen und Besuchen aufgefallen, dass du mich gar nicht so magst?«
    Â»Vielleicht bin ich nicht bereit für eine Beziehung?«
    Â»Wie kommst du darauf, dass ich eine Beziehung will?«
    Die Alarmglocke schrillte erneut und noch lauter, doch wieder achtete er nicht darauf. »Du bist in der Nestbauphase.«
    Â»In der Nestbauphase?«
    Â»Du willst was Festes. Wir hatten vielleicht dreimal miteinander Kaffee getrunken, und schon hast du mich angesehen, also ob wir bald zusammen Geschirr aussuchen würden.«
    Sie ließ ihre Arme sinken und starrte ihn mit offenem Mund an. »Ich wollte mit dir Geschirr aussuchen? Hast du das wirklich gesagt?«
    Â»Ja.«
    Â»Ich brauch dich doch nicht, um mir was auszusuchen. Wirklich nicht!«
    Er sah sie an, ohne genau zu wissen, wie zum Teufel es so weit gekommen war. Dafür wusste er genau, dass die ohnedies kleine Chance, mit ihr heute ins Bett zu gehen, auf unter null gesunken war.
    Â»Und mein Geschirr und das Haus dazu

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