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Dein ist der Tod

Dein ist der Tod

Titel: Dein ist der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Griffin
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für Cyberkriminalität fuhr sie hinauf in den fünften Stock. Sie fragte sich, ob einer von ihnen schon mal von dem berühmten Russ Pickerton nach allen Regeln der Anwaltskunst auseinandergenommen worden war. Vermutlich nicht.
    Die Türen glitten auf, und sie sah in direkt in Darrells Gesicht. Mias Miene hellte sich auf.
    Â»Ich suche dich schon die ganze Zeit. Wo hast du dich denn versteckt?«
    Â»Bei Gericht.«
    Sie trat aus dem Aufzug, und er folgte ihr. Darrell war groß und schlaksig und schien ständig etwas zu essen. Im Moment hielt er einen mit Schokolade glasierten Doughnut in der Hand. Mias Magen begann zu grummeln.
    Â»Ich hab was für dich.«
    Â»Was denn?« Bitte lass es eine gute Nachricht sein . Sie brauchte etwas – irgendwas –, um ihren schrecklichen, furchtbaren Riesen-Mist-Unglücks-Tag ein wenig erträglicher zu machen.
    Â»Erinnerst du dich an das Täterprofil, das du mir diese Woche gegeben hast?«
    Â»Könntest du vielleicht etwas spezifischer sein?«
    Â»Das Elektrokabel. Mit dem jemand erdrosselt wurde. Ich hab die Datenbank damit gefüttert und bing .«
    In Darrells Sprache bedeutete bing etwas Gutes.
    Â»Und?«
    Â»Eine Täterübereinstimmung.« Er grinste sie an.
    Â»Du machst Witze.«
    Der Speichel auf dem Elektrokabel stammte von jemandem, der bereits in der Datenbank registriert war. Solche Treffer waren selten, doch genau dafür arbeitete Mia. Sie waren der Grund, warum sie morgens aufstand. Sie gaben ihrer Arbeit einen Sinn – und der ganzen Mühe, die sie auf sich nahm, den endlosen Stunden im Labor und selbst der Begegnung mit den Russ Pickertons dieser Welt.
    Â»Ich hab die Dienststelle benachrichtigt, die die Probe eingereicht hat«, sagte Darrell, »und der zuständige Ermittler wollte gern mit dir sprechen. Kopchek hieß er, glaub ich.«
    Â»Kubcek«, korrigierte sie. Nun grinste auch sie. »Den kenn ich.« Zumindest glaubte sie es. Er rief sie seit Wochen regelmäßig an.
    Â»Er hat noch weitere Fragen, aber die lagen nicht so ganz in meinem Fachgebiet. Ich hab ihm gesagt, dass ich nur ein einfacher Datensklave bin und du der Gen-Guru …«
    Â»Ich ruf ihn an.« Sie blieb vor ihrer Zimmertür stehen und aus einer Laune heraus umarmte sie Darrell. Vielleicht keine so gute Idee, denn als sie zu ihm aufsah, bemerkte sie, wie er rot wurde. »Danke für die Info.«
    Mia ging in ihr Arbeitszimmer und zog die Winterkleidung aus. Sie hängte alles an einen Kleiderständer neben der Tür und zog sich einen gestärkten weißen Laborkittel über, der gerade aus der Reinigung gekommen war. Ihr Name war auf einer Tasche eingestickt. Der Waschmittelgeruch hatte etwas sehr Vertrautes.
    Eine Täterübereinstimmung. Yes!
    Mia drückte beide Handflächen auf einen niedrigen Büroschrank. Mit geschlossenen Augen genoss sie die Euphorie, die all den Ärger und die Anspannung einfach wegfegte. Nun würden einige Familien in Houston Antworten auf ihre Fragen bekommen. Und vielleicht konnten sie eines Tages, wenn der herzzerreißende Schmerz abgeklungen war, sogar in dem Wissen Trost finden, dass die Person, die ihnen ihr Kind geraubt hatte, nicht ohne Strafe davonkam.
    Mia holte tief Luft. Es schien doch noch ein guter Tag zu werden, trotz des miesen Vormittags. Ein Durchbruch war ihnen gelungen, und bei allen Winkelzügen und Taschenspielertricks konnte Russ Pickerton das nicht verhindern.
    Aus ihrer Manteltasche erklang ein gedämpftes Klingeln. Sie fischte ihr Handy heraus und sah eine unbekannte Nummer auf dem Display.
    Â»Hallo.«
    Â»Lesen Sie Ihre E-Mails.«
    Â»Wie bitte?« Beim Klang der Stimme stellten sich ihre Nackenhaare auf.
    Â»Lesen Sie Ihre E-Mails. Allein.«
    Â»Wer ist da? Hallo!«
    Sie blickte auf das Telefon, doch die Verbindung war unterbrochen. Mias Puls beschleunigte sich. Das konnte ein obszöner Anruf sein, und sie wusste nicht, ob sie ihren Laptop hochfahren sollte. Sie entschied sich dagegen und rief die Mails per Handy ab. Elf neue Nachrichten im Posteingang, eine als wichtig markiert. Ohne Betreff. Sie öffnete sie, und ein Foto von Sam erschien.
    Mias Magen krampfte sich zusammen. Sam. Er lächelte in die Kamera. Hinter ihm war ein Schild zu sehen: CEDAR HOLLOW ELEMENTARY SCHOOL . Als das Telefon in ihrer Hand erneut klingelte, fuhr sie zusammen. Das Gerät entglitt ihr und purzelte auf das

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