Dein ist der Tod

kann ich mir sehr gut selbst kaufen!« Ihre Wangen waren gerötet, jedoch nicht wegen der Kälte, sondern vor Ärger. »Was habt ihr Männer überhaupt? Ihr scheint zu glauben, dass jede Frau nur dasitzt und darauf wartet, dass einer sie heiratet. Tut mir leid, dich zu enttäuschen, aber das ist ein Irrglaube, dem leider viel zu viele künstlich aufgeblasene Egos anhängen.«
    Â»Wirklich?«
    Â»Ja, wirklich! Manche Frauen wollen einfach nur Sex, genau wie Männer.«
    Ric starrte sie an. »Heißt das, du willst einfach nur Sex?« Er konnte sich nicht beherrschen und lachte.
    Â»Was ist daran so lustig?«
    Er schüttelte den Kopf und konnte sich das Grinsen nicht verkneifen, obwohl es sie nur noch mehr verärgerte. »Du. Du bist doch …«
    Ihr Funkeln wurde noch wütender.
    Â»Ach, vergiss es«, sagte er.
    Â»Was?«
    Â»Mia, sei mir bitte nicht böse, aber das glaub ich dir nicht. Wann warst du denn das letzte Mal mit einem Mann aus und wolltest nichts außer Sex?«
    Â»Weiß ich nicht«, sagte sie, obwohl die Antwort offenkundig nie lauten musste. »Aber vielleicht mach ich’s. Vielleicht ruf ich Vince Moore an. Ich glaub nicht, dass er mit mir Geschirr aussuchen will. Und er scheint auch ziemlich ausgehungert, das könnte also klappen.«
    Rics Grinsen war wie weggewischt. »Der Typ ist ein Idiot, Mia. Lass die Finger von ihm.«
    Sein Handy klingelte, und Ric sah auf das Display. Sein Boss. Verdammt, das roch nach schlechten Nachrichten. Er stellte den Ton ab.
    Mia steckte den Schlüssel ins Schloss und wandte sich zu ihm. Dabei versperrte sie ihm mit ihrem Körper den Weg, damit er nicht auf den Gedanken kam, sie würde ihn hereinbitten.
    Â»Pass auf dich auf«, sagte er, während das Telefon vibrierte und mit einem leisen Geräusch an die Autoschlüssel stieß.
    Â»Ich brauch dich nicht als Rendezvous-Ratgeber.«
    Â»Ich rede von deiner Sicherheit«, sagte er. »Pass auf, was um dich herum passiert. Wenn du mal länger arbeiten musst, dann bitte euren Wachdienst, dass er dich zum Auto begleitet. Lass die Alarmanlage an, wenn du zu Hause bist. Und ruf mich an, wenn irgendwas Ungewöhnliches passiert.«
    Sie sah ihn schweigend an.
    Â»Hörst du mir zu, Mia?«
    Â»Hab schon kapiert, ich soll besonders vorsichtig sein. Sonst noch was?«
    In seiner Jackentasche erklang ein anderer Ton, und er riss das Telefon heraus. »Santos. Einen Moment, bitte.« Er sah Mia in die Augen. »Schließ gut ab heut Nacht. Und stell …«
    Â»Ja, klar, ich stell die Alarmanlage an. Du musst los, Ric. Es scheint, dass du woanders dringender gebraucht wirst.«

8
    Kaum war Mia durch die Glastür gekommen, trat eine Sorgenfalte auf Sophies Stirn. »Ach du liebes bisschen, was ist denn mit dir passiert?«
    Â»Wieso?« Mia riss sich den Schal vom Hals.
    Â»Na, du siehst aus, als hättest du gerade einen Welpen überfahren. Alles in Ordnung?«
    Â»Mieser Tag auf dem Gericht.« Mia holte ihren Werksausweis aus der Handtasche und steckte ihn an ihre Bluse. Mehr wollte sie momentan nicht sagen. Sie wollte nur in ihren Laborkittel schlüpfen und sich in Arbeit vergraben. »Hat jemand für mich angerufen?«
    Â»Das Übliche. Deine Detectives auf der Suche nach neuen Erkenntnissen. Sind alle auf deiner Mailbox. Ach ja, einer hat gleich dreimal angerufen. Detective Moore. Ich glaube, Vince war der Vorname, aber ich bin mir nicht sicher. Ich kenne ihn nicht.«
    Â»Wenn, dann würdest du dich erinnern«, meinte Mia. »Er ist süß.«
    Â»Süß wie in der Levi’s-Werbung oder süß in dem Sinn, dass ich neben ihm wie eine Amazone aussähe?«
    Â»Das Erste trifft’s eher.«
    Â»Gut zu wissen.« Sophie reichte ihr einen Stapel rosa Notizzettel. Mia steckte sie in die Tasche. »Zur Info noch, Darrell sucht dich. Du weißt schon, einer der Höhlenmenschen«, ergänzte sie mit Verweis auf die Kellerbüros, in denen die IT-Spezialisten arbeiteten.
    Â»Gut, mit dem will ich sowieso reden.« Vor allem aber wollte Mia sich von Sophie loseisen, ehe die sie weiter aus quetschen konnte. Sie machte sich auf den Weg zu den Aufzügen. »Und hey, viel Glück bei deinem Auftritt heute Abend!«
    Mit einem Satz sprang Mia in einen bereitstehenden Aufzug, ehe sich die Türen schlossen. Mit einem Genfahnder und zwei Leuten von der Abteilung