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Dein ist der Tod

Dein ist der Tod

Titel: Dein ist der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Griffin
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Ric sichtlich überrascht. »Wirklich?«
    Â»Ich kann sie nicht vergessen. Schauen Sie sich die Tatortfotos an, dann wissen Sie’s.«
    Ric folgte ihm entlang der Wand aus Kartons und versuchte den Gedanken zu verdrängen, dass in jedem davon Spuren eines Verbrechens lagen, das Menschenleben gekostet und Familien zerstört hatte. Am Ende des Regals blieb Baker stehen, bückte sich und zerrte einen Karton heraus. Er reichte ihn Ric und nahm einen zweiten Karton aus dem Regal.
    Â»Schon etwas mehr als in der Akte Garza«, bemerkte Ric auf dem Rückweg. Sie trugen die Kartons zum Tisch und stellten sie ab.
    Â»Na ja, ’ne junge hübsche blonde Frau. Sie kennen’s doch selber.« Baker hob den Deckel eines Kartons ab und legte ihn beiseite. »Stellte sich raus, dass sie für ’nen teuren Escort-Service arbeitete. ’ne Edelnutte. Wenn Sie mich fragen, ist das ja ’n Widerspruch in sich, ’ne Edelnutte, aber so stand’s in der Zeitung. Man fand ihre Fotos auf ’ner Website, und die kamen dauernd in den Nachrichten, so blieb die Geschichte am Köcheln. Am Ende war mein Partner davon total besessen.« Baker fischte eine prallvolle Kladde aus dem Karton. »Also, das meiste, was Sie suchen, dürfte hier drin sein. Der Rest der Sachen ist nutzlos, Zeug, das uns nirgendwohin geführt hat.«
    Doch Ric blätterte bereits durch eine andere Mappe voller Zeitungsartikel. »Was ist das hier?«
    Â»Ach, das sind nur meine Nachforschungen zu ähnlichen Fällen.«
    Ric sah ihn an.
    Â»Hab doch gesagt, das geht einem nicht mehr aus dem Kopf.« Als er sein anhaltendes Interesse an Laura Thorne erläuterte, sah ihn Baker beinahe entschuldigend an. »Irgendwie hat’s mir echt zu schaffen gemacht, vielleicht wegen ihrem Alter – keine Ahnung. Hinterlässt jedenfalls Spuren.«
    Ric dachte daran, wie Mia und er im El Patio saßen und sie unbehaglich das Etikett von der Bierflasche gepult und ihm von ihrem blutigen Traum erzählt hatte. Er blätterte durch die Zeitungsausschnitte. Vor allem zu Mordfällen. Auch einige Berichte über Vergewaltigungen waren darunter, alle begangen an jungen Frauen in Texas, Louisiana oder Oklahoma. Einer der Ausschnitte segelte zu Boden, und Ric bückte sich, um ihn unter dem Tisch hervorzuholen. Eine junge Frau lächelte ihn an. »Teenager erstochen – vorbestrafter Sextäter verdächtigt« schrie die Schlagzeile. Etwas an dem jugendlichen Strahlen des Mädchens machte es Ric unmöglich, den Blick abzuwenden.
    Er stand auf. »He, wurde der Kerl hier geschnappt?« Er zeigte Baker den Artikel.
    Â»Nope. Keine belastbaren Beweise.«
    Â»Glauben Sie, da gibt’s eine Verbindung zum Mord an Laura Thorne?«
    Â»Ich tippe auf nein. Das ist zwanzig Jahre her. Und der Tathergang war komplett anderes. Ich bin nur drüber gestolpert und hab’s aufgehoben, ich weiß auch nicht, warum. Vielleicht wegen des Messers.«
    Ric steckte den Artikel zurück in die Mappe, als sein Blick auf die Bildunterschrift fiel. Der Name jagte ihm einen kalten Schauer über den Rücken.
    Gerade als Jonah die Sporttasche auf dem Boden seines Pick-ups verstaute, klingelte sein Handy. Er kramte es heraus. Das Display zeigte die Nummer seines Partners.
    Â»Wo bist du?«, fragte Ric zur Begrüßung.
    Â»Hol mir grad was zum Abendessen. Soll ich dir was mitbringen?«
    Â»Bin noch in Fort Worth.«
    Scheiße, er hätte doch schon vor Stunden zurück sein sollen. »Was hat dich aufgehalten?«, erkundigte sich Jonah.
    Â»Viel. Erzähl ich dir später. Hör zu, hast du heute mit Mia gesprochen?«
    Â»Nö.«
    Ric fluchte.
    Â»Warum sollte ich?« Jonah ließ den Motor an und manövrierte seine Kiste aus dem überfüllten Parkplatz. Neujahr lag nicht so lange zurück, da waren die guten Vorsätze frisch.
    Â»Keine Ahnung. Ich dachte, dass sie vielleicht bei uns im Büro aufgetaucht wäre oder so. Scheiße.«
    Â»Was ist los?«
    Â»Ich erreich sie nicht. Sie geht nicht ans Telefon. Kannst du mal bei ihr vorbeischauen?«
    Mit einem wehmütigen Blick auf die Neonschilder entlang der Straße fädelte Jonah sich in den Verkehr ein. Er hatte den ganzen Tag nichts gegessen und eben eine Stunde trainiert.
    Er seufzte. »Wo wohnt sie denn?«
    Ric beschrieb ihm den Weg, und Jonah wendete illegal mitten auf der Straße. »Soll

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