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Dein ist der Tod

Dein ist der Tod

Titel: Dein ist der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Griffin
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erinnere.«
    Â»Genau.«
    Â»Der Fall ist so tot wie das arme Schwein.«
    Â»In den Akten steht auch nicht viel«, meinte Ric. »Darf ich fragen, warum Sie den Fall zu den Akten gelegt haben?«
    Â»Klar. Was aber nicht heißt, dass ich noch was weiß.« Er trat an den Tisch, und während er die Seiten durchblätterte, aschte er auf den Linoleumboden. »Ja, jetzt fällt’s mir wieder ein. Ich wollt ihn vernehmen. Er stand auf meiner Zeugenliste in einem anderen Fall. Leider hat’s ihn vorher erwischt.«
    Rics Neugier wuchs. Eine Zeugenliste bedeutete eine größere Ermittlung. »Worum ging’s in dem anderen Fall?«
    Â»Mord.« Baker nahm in dem Metallstuhl am Kopfende des Tisches Platz und zog an seiner Zigarette.
    Â»Wann?«
    Â»Hm, vor ungefähr sechs Jahren.« Er zog die Kladde heran und tippte mit einem fleischigen Finger auf das Datum des Autopsieberichts. »Jepp, nur ’n paar Tage bevor der alte Carlos die Grätsche gemacht hat. Das Opfer war ein Teenager. Erstochen. Man fand sie im Wald neben dem Golfplatz.«
    Ric beugte sich vor. »Laura Thorne?«
    Baker schien plötzlich hellwach. »Was wissen Sie darüber?«
    Â»Ihr Name taucht in Zusammenhang mit einem anderen meiner Fälle auf.« Verdammt noch mal, Mia hatte recht. Es gab eine Verbindung. Ashley Meyer, Laura Thorne, Frank Hannigan und das hier. Das hing alles zusammen. Ric wusste nur nicht, wie.
    Â»Sie waren an dem Fall dran«, stellte Ric fest, obwohl er bis vor Kurzem nicht mal den Namen seines Gegenübers gekannt hatte. Jonah hatte Ric einen Zettel mit Namen und Telefonnummern gegeben, an die er sich in Fort Worth wenden konnte, und das hatte er nach der Lektüre der Garza-Akten auch vorgehabt. Doch jetzt saß der Ermittler schon vor ihm.
    Â»Scheußliche Geschichte.« Baker schüttelte den Kopf. »Ein hübsches Mädel. Zumindest so lange, bis so ein Scheißkerl sie in die Finger bekommen hatte. Hat sie aufgeschlitzt und in den Wald geschmissen. Der Platzwart da drin« – er deutete auf die Kladde – »hatte Dienst, als sie plötzlich bei einer Party im Club vermisst wurde. Ich dachte, er könnte was mitbekommen haben. Das Wäldchen, in dem sie lag, grenzt an den Teil des Golfplatzes, für den er zuständig ist, deswegen wollte ich ihn vernehmen.«
    Â»Haben Sie den Fall eigentlich geschlossen?«, fragte Ric, obwohl er die Antwort kannte. Mia hatte ihn sich erst letzte Woche angesehen, und sie arbeitete gründlich.
    Â»Nope. Ich hab ihre Klamotten ins Labor geschickt. Kam aber nichts Verwertbares raus. Und nun tut sich schon seit einiger Zeit nichts mehr.«
    Unglaublich. Ein Mord mit einer ganz offensichtlichen Verbindung zu einem anderen ungeklärten Mord – und trotzdem nahm sich seit Jahren niemand der Sache an.
    Baker ließ die Zigarette auf den Boden fallen und trat sie aus. Der Schuh war poliert, Bakers Hemd gebügelt und er selbst ordentlich gekämmt – vermutlich weil er einen Gerichtstermin hatte. Der Mann mochte vor der Pensionierung stehen, aber er nahm seinen Job immer noch ernst. Deswegen verkniff sich Ric den beißenden Kommentar, der ihm auf der Zunge lag.
    Â»Weiß schon, was Sie denken«, sagte Baker. »Aber Sie wissen doch, wie’s ist. Kein Geld. Dauernd was Neues. Die Bevölkerung von Texas hat sich in den letzten zwanzig Jahren verdoppelt. Aber unser Budget? Nicht die Spur. Wir sind noch immer nur ’ne Handvoll Leute, die ganze Wagenladungen von Fällen bearbeiten sollen. Wir konzentrieren uns auf die neuen. Die, bei denen’s Verdächtige, Zeugen und Indizien gibt. Bei Ihnen ist’s doch auch nicht anders.«
    Ric erwiderte nichts. Was auch? Es war überall gleich. Aber deswegen war es noch längst nicht in Ordnung. Sobald die Fälle abgelegt waren, war es fast unmöglich, sie wiederaufzunehmen. Dazu brauchte man ein Geständnis, Gentests, Menschen wie Mia, die die Mühe auf sich nahmen und noch einmal alte, vergessene Beweisstücke mit neuer Technologie untersuchten.
    Â»Haben Sie dazu noch die Unterlagen?«, erkundigte sich Ric.
    Der andere Polizist nickte in Richtung der endlosen Regalreihen, in denen unzählige Kartons standen. »Unterstes Regal in dieser Reihe da.« Er schob den Stuhl zurück und erhob sich. »Ich geh ihn alle ein, zwei Jahre durch und seh nach, ob mir nicht doch was auffällt.«
    Nun war

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