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Dein ist der Tod

Dein ist der Tod

Titel: Dein ist der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Griffin
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dass …«
    Â»Man hat versucht, sie umzubringen.«
    Ihr glänzend rot geschminkter Mund blieb offen stehen. Sie nahm die Sonnenbrille ab und starrte ihn mit großen blauen Augen an. »Wie bitte?«
    Â»Jemand hat auf sie geschossen.«
    Â»Wo ist sie? Geht’s ihr gut? Was ist passiert?«
    Â»Alles in Ordnung«, beruhigte er sie. »Sie ist sozusagen in Schutzhaft.« Das stimmte zwar nicht ganz, aber in der Praxis lief es darauf hinaus. Ric war bei ihr – und der war so geladen, dass es für niemand ratsam war, sich ihr zu nähern.
    Sophie lehnte sich gegen ihren Wagen und sah blinzelnd zum Himmel. Alle Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen.
    Verdammt, er hatte sie geschockt. »Alles klar?«
    Sie richtete sich auf. »Nein, nichts ist klar. Ich bin völlig geschockt. Was ist los?«
    Â»Das wissen wir nicht. Wir ermitteln noch. Aber ich wollte Sie bitten, vorsichtig zu sein.«
    Sie starrte ihn an, und er fühlte sich schlecht. Zumindest ein bisschen. Er hatte sie nicht erschrecken wollen. Aber das war vermutlich zu ihrem Besten. Sie musste aufpassen. Jeder in Mias Umfeld musste aufpassen, Ric eingeschlossen.
    Jonah nahm ihr den Autoschlüssel aus der Hand und entriegelte die Schlösser. Während sie ihre Fassung wiedergewann, öffnete er die Heckklappe. Im Gepäckteil lagen ein schwarzer Gitarrenkoffer und eine Kiste mit CD s. Er schob sie zur Seite, um für den Koffer Platz zu schaffen. Dann kehrte er zur Fahrertür zurück.
    Ihre Härte war verschwunden, ersetzt durch die Sorge um ihre Freundin.
    Â»Was macht ihr eigentlich, um sie zu schützen?«, schimpfte sie. »Das ist ja schon das zweite Mal! Könnt ihr nicht jemanden verhaften?«
    Â»Wir arbeiten dran.« Er stand neben ihr und blickte zu ihr hinunter, obwohl »hinunter« nicht weit war. Sie war fast einen Meter achtzig groß, ohne Absätze. Dass sie überhaupt hohe Schuhe trug, verriet gehöriges Selbstbewusstsein.
    Â»Halten Sie sich von Mias Haus fern«, sagte er. »Bitte. Auch kein Haussitting oder sonstige Erledigungen da drüben, ja? Und treffen Sie sich nicht mit ihr. Nicht, bis wir die Sache geklärt haben.«
    Â»Ich dachte, Ric ist bei ihr?«
    Â»Ist er auch.« Jonahs Meinung nach bestand bei ihr immer noch Fluchtgefahr. »Passen Sie einfach auf sich auf, ja? Damit Sie nicht weiter in diese Sache reingezogen werden.«
    Sie sah ihn wortlos an, bis er begann, sich unbehaglich zu fühlen. Er räusperte sich. »Also, wohin geht’s denn?«
    Sie setzte die Sonnenbrille wieder auf. »Houston. Ich singe heute Abend in der Coyote Lounge.« Sie legte den Kopf zur Seite. »Schon mal davon gehört?«
    Â»Nein.«
    Sie seufzte. »Na ja, das ist ein berühmter Nachtclub in Montrose. Ziemlich großes Ding.« Sie zuckte die Achseln. »Ehrlich gesagt, bin ich ziemlich nervös.«
    Â»Ich bin sicher, Sie machen das super.«
    Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. »Woher wissen Sie das denn?«
    Â»Keine Ahnung, ist nur so ein Gefühl.«
    Die Sekunden dehnten sich, und sie standen einfach nebeneinander vor ihrem Auto. Er hatte plötzlich den Eindruck, sie erwartete, dass er etwas sagte.
    Zum Teufel, wollte sie, dass er in ihr Konzert kam? Es war verlockend, und sei’s nur darum, dass er vielleicht sah, was sie da in diesen Koffer gepackt hatte. Aber von Musik hatte er keine Ahnung, und heute Abend wartete noch ein Haufen Arbeit auf ihn.
    Sie machte die Tür auf und warf ihre Handtasche hinein. »Ich muss dann mal los. Ich muss mich ja noch zurechtmachen, ehe ich auf die Bühne gehe.«
    Â»Passen Sie auf sich auf, Sophie.« Von Musik mochte er nicht viel verstehen, aber in Sachen Verbrechen kannte er sich aus. »Montrose kann ein heißes Pflaster sein, speziell spät in der Nacht.«
    Â»Danke, Jonah. Aber um mich brauchen Sie sich keine Sorgen machen.« Sie stieg ein und klopfte auf ihre Handtasche. »Meine Kleine hier drin passt gut auf mich auf.«
    Als Ric mit zwei Händen voll Holz hereinkam, hörte Mia auf zu scheuern und sah ihm zu, wie er die Scheite neben dem Kamin aufschichtete. Offenbar war das Feuer im Kamin ihre einzige Wärmequelle.
    Sie widmete sich erneut dem dreckigen Spülbecken und schrubbte fester. Sobald es etwas weniger schmutzig-grau aussah, wandte sie sich den Schränken zu und verstaute die Vorräte. Dabei war sie sich ständig Rics

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