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Dein ist der Tod

Dein ist der Tod

Titel: Dein ist der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Griffin
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enden. Hier ging es um eine Mordermittlung, und die würden von nun an so laufen, wie er es wollte.
    Er sah auf die Uhr. »Okay, brechen wir auf.«
    Â»Wohin denn?«
    Â»Zum Highway 12.«
    Â»Aber ich hab dir doch gesagt …«
    Â»Spar dir die Worte, Mia. Ich will mir den Tatort ansehen.«

16
    Fröstelnd stand Mia im Dreck. Das Thermometer war zwar wieder auf Plusgrade geklettert, aber eine Regenfront war aufgezogen, und Feuchtigkeit legte sich wie eine klamme Decke über alles. Sie machte sich klein, um dem unwirtlichen Wetter möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten, und sah Ric zu, wie er durch das Gelände stapfte. Seit sie die Hütte verlassen hatten, hatte er auf Ermittler geschaltet.
    Â»Du meinst, er hat dich beobachtet?«
    Â»Ich weiß es nicht, aber es machte den Eindruck.« Sie vergrub die Hände noch tiefer in den Jackentaschen und ging zu ihm. »Während des Telefonats hat er was gesagt, das mir das Gefühl gab, er hat gesehen, wie ich mit dem Auto reinfuhr.«
    Die Metalltür des Ofens stand offen. Ric leuchtet zum dritten Mal mit der Taschenlampe hinein. Asche. Nichts als Asche.
    Â»Und wo hatte er diese Zange hingelegt?«
    Mia ging zu der Stelle und deutete auf den Boden. »Hier. Und da hab ich sie auch wieder hingelegt. Unser Spezialist für Fingerabdrücke hat mehrere gute Abdrücke gefunden, aber er meinte, er bräuchte ein paar Tage, bis er was sagen kann.«
    Ric murmelte etwas.
    Â»Was?«
    Â»Hättest du sie nur mir gegeben«, sagte er. »Unser Mann hätte das am selben Tag erledigt. Der Kerl schuldet mir noch einen Gefallen.«
    Â»Euren Mann kenn ich nicht, unsern schon. Und dem vertraue ich.«
    Er zuckte zusammen. »Was soll das heißen?«
    Â»Ich glaube, der Täter ist irgendwo bei der Polizei.«
    Rics Miene wurde so dunkel wie der Himmel. »Wie kommst du da drauf?«
    Â»Zum einen seine Waffe. Die sah genauso aus wie deine.«
    Â»Das ist eine der am weitesten verbreiteten hierzulande.«
    Â»Ja, weil sie bei vielen Strafverfolgungsbehörden Standard ist.« Mia hatte sich erkundigt. »Außerdem wusste er so viel. Zum Beispiel wie unser Labor arbeitet und wo die Beweismittel gelagert werden. Ich hab mit unserer Verwaltung gesprochen. Die für die Beweismittel zuständige Sekretärin hat gesagt, jemand hätte sie zweimal angerufen, um nach dem Status des Materials zu fragen und herauszufinden, wer von uns im Labor daran arbeitet. Er hat behauptet, von der Polizei zu sein.«
    Tiefe Furchen traten auf Rics Stirn. »Wer?«
    Â»Jonah Macon.«
    Ric wandte den Blick von ihr und schüttelte den Kopf. Dann machte er sich, von Mia gefolgt, auf den Weg um das Gebäude.
    Â»Ich war schon drinnen«, sagte sie. »Keine Zigarettenkippen, keine Getränkedosen. Wenn er wirklich drin war, muss er hinterher aufgeräumt haben.«
    Die Tür war nur angelehnt, doch sie protestierte mit einem rostigen Quietschen dagegen, dass sie aufgestoßen wurde. Ric trat ein, Mia folgte ihm.
    Bis auf eine umgekippte Getränkekiste und einen Stapel Holzpaletten war der Raum leer. Der Betonboden war staubig, aber es waren keine frischen Fußspuren zu sehen. Durch die geborstenen Fenster im ersten Stock fiel trübes Tageslicht. Ric ging in die Raummitte und sah sich um.
    Â»Wie kommst du darauf, dass er dich aus dem Gebäude heraus beobachtet hat?« Seine Stimme hallte durch den weiten Raum.
    Â»Ich weiß nicht. Ich hatte damals einfach das Gefühl, dass er da war. Wo sonst hätte er sein können?«
    Sie gingen wieder hinaus. Mia sah sich um, konnte aber nichts außer den vom Asphaltband der Straße durchschnittenen Weiden entdecken. Etwa einen Kilometer entfernt stand eine Farm, aber davor waren Pick-ups und ein Traktor geparkt. Kaum vorstellbar, dass man sich dort lange unbemerkt aufhalten und jemanden beobachten konnte.
    Nach einem kurzen Rundblick ging Ric auf eine kleine Anhöhe zu, die sich etwa achtzig Meter nördlich von ihnen erhob. Das Terrain stieg bis zu einem Drahtzaun an, der das ehemalige Fabrikgelände zu begrenzen schien. Zwei Mimosenbäume schwankten im aufkommenden Wind, aber sie waren zu klein, als dass sich dahinter jemand verbergen konnte. Zwischen ihnen lagen zwei niedrige Felsen, und dort ging Ric in die Hocke.
    Â»Bingo.«
    Sie kam zu ihm zu den Felsen, die etwa so groß waren wie Autoreifen. »Du glaubst, dass er hier

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