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Dein ist der Tod

Dein ist der Tod

Titel: Dein ist der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Griffin
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nicht erst Snyder gefragt?«
    Â»Offenbar nicht.« Mark sah sie schweigend an. »Ich hab ihm gesagt, dass du momentan nicht da bist.«
    Mia fehlten die Worte. Sie brachte nur ein Nicken zustande. Die Chance, ihre Tat allein mit Snyder und Rachel zu klären, war dahin. Nun war das FBI involviert. Ihr berufliches Fehlverhalten war – ganz wörtlich – Sache der Bundespolizei geworden.
    Mark merkte, dass sie an dieser Nachricht zu knabbern hatte. »Na egal, ich sag dir jetzt mal, was ich gefunden habe«, meinte er mit Blick auf seine Aufzeichnungen. »Erstens die Kleidung. Die war voll Blut, aber leider nur dem von einer einzigen Person, dem Opfer. Dann habe ich das Klebeband noch mal untersucht. Nichts.« Er blätterte eine Seite weiter. »Das Material enthielt ferner einen schwarzen Stringtanga. Weder Blut- noch Spermaspuren. Ich hab am Bund nach Hautzellen gesucht …«
    Â»Mit Klebeband oder durch Abschaben?«
    Â»Sowohl als auch«, erwiderte er. »Wieder nur die Opfer- DNA . Sie muss ihn selbst ausgezogen haben. Vielleicht hat er sie gezwungen, oder am Anfang geschah alles noch im Einvernehmen.« Er blätterte eine Seite weiter. »Kein BH und keine anderen Kleidungsstücke bis auf die Schuhe. Und jetzt wird’s interessant.«
    Â»Und?«
    Â»Bei deiner ersten Analyse fand sich kein brauchbares Blut.«
    Â»Ja, brauchbar ist das richtige Stichwort«, pflichtete Mia bei. Sie erinnerte sich an das Tröpfchen Blut, das sie damals auf den Schuhen gefunden hatte. In jener Zeit stand ihr wegen knapper Budgets und alter Ausrüstung nur eine Analysetechnik zur Verfügung, für die sie eine viel größere Blutprobe benötigt hatte. Nun reichte schon das Genmaterial aus einer stecknadelkopfgroßen Probe für eine Untersuchung.
    Â»Und weiter?«, drängte sie.
    Er nahm die Brille ab. »Dabei fand sich eine zweite Person. Möglicherweise der Mörder.«
    Mia stieß hörbar den Atem aus. Darauf hatte sie gehofft.
    Â»Ich bin ja kein Detektiv«, meinte Mark bescheiden, »aber ich denke mir, dass er ihr vor dem Angriff womöglich die Schuhe ausgezogen hat. Oder sie hat es selbst getan, und die Schuhe standen irgendwo in der Nähe, als sie erstochen wurde. Sie waren ziemlich sauber, nur die Sohlen waren etwas schmutzig. Vielleicht hat er hinterher die Schuhe genommen und sie zusammen mit der Leiche entsorgt, damit sie nicht bei ihm auftauchen konnten. Zu dem Zeitpunkt konnte er geblutet haben.«
    Schritt für Schritt entfaltete Mark den Tathergang, den Mia konzentriert mitverfolgte.
    Â»Ein Messerangriff«, sagte Mia, »ist sehr gewalttätig.« Amy fiel ihr ein. Mia bemühte sich, bei der Arbeit jeden Gedanken an ihre Schwester zu verscheuchen, aber immer wieder tauchte Amy überraschend bei ihr auf. »Sehr gewalttätig und brutal. Wahrscheinlich hat sie sich auch stark gewehrt, obwohl sie gefesselt war.«
    Mark nickte. Als er Lauras Kleid gesehen hatte, wusste er, welches Ausmaß an Emotionalität hinter dem Mord an Laura steckte. »Dreiundfünfzig Stichwunden«, sagte er. »Da wäre es mehr als ungewöhnlich, wenn er sich nicht wenigstens einmal selbst irgendwie ritzen würde. Ich hab die DNA an Darrell weitergegeben, aber der hat sich noch nicht gerührt.«
    Das wandmontierte Telefon klingelte. Überrascht drehte sich Mia um. Diese Nummer kannte kaum jemand. Ric. Vivian. Panik überfiel sie, und sie schnappte sich den Hörer.
    Â»Hallo?«
    Â»Hey, ich bin’s.« Sophie. »Ich hab einen Agent Delmonico in der Leitung. Er sagt, es ist wichtig.«
    Â»Verdammt.« Mia holte tief Atem und versuchte, einen kühlen Kopf zu bewahren. Nun war es wohl so weit, egal ob sie darauf vorbereitet war oder nicht. »Okay, stell ihn durch.«
    Â»Ich lass dir das mal da.« Mark ließ die Aktenmappe auf ihren Schreibtisch fallen und verschwand mit einem Nicken. »Ich sag Bescheid, wenn die Datenbank was ausspuckt.«
    Â»Danke«, sagte Mia, während Sophie die Verbindung herstellte.
    Â»Schön dass ich Sie erwische«, begrüßte sie Delmonico. »Heute Morgen hat noch jemand gesagt, Sie hätten eine Auszeit genommen.«
    Erwische . Mia fragte sich, ob seine Worte bewusst gewählt waren. »Was kann ich für Sie tun, Mr Delmonico?«
    Â»Ich würde mich gerne mit Ihnen treffen, wenn Sie das irgendwie einrichten könnten.« Er klang

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