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Dein Kuss in meiner Nacht

Dein Kuss in meiner Nacht

Titel: Dein Kuss in meiner Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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an der der Bach in einem Wasserfall mündete und gut hundert Meter in die Tiefe stürzte. Unten verlief der Bach in einer engen Schlucht und so würden wir dem Bach am Rande der Schlucht weiter folgen müssen. Auf diese Weise konnten wir jedoch das Fischen vergessen. Es sah so aus, als würden wir bis zum Camp ohne Essen und Frischwasser auskommen müssen. Ich füllte unsere Wasserflasche auf und schaute Cherryl an, die sich auf einen Baumstamm gesetzt hatte und ihre ruinierten Nägel betrachtete.
    »Wir werden für den Rest des Weges ohne Fisch auskommen müssen. Vielleicht kriegen wir etwas Kleines gefangen oder finden noch ein paar Beeren«, informierte ich sie.
    Cherryl blickte auf und verzog das Gesicht.
    »Großartig. Und mir knurrt jetzt schon der Magen. Ich bekomme schlechte Laune, wenn ich hungrig bin.«
    »Noch schlechtere, als du ohnehin schon hast?«, stichelte ich. »Kaum zu glauben.«
    »Können wir nicht noch ein paar Fische fangen und mitnehmen?«, schlug Cherryl vor.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Nein, hier an dieser Stelle ist das Wasser zu aufgewühlt. Keine Chance, hier etwas zu fangen. Und zurück laufe ich jetzt nicht mehr. Ich will ... vorwärtskommen.« Beinahe hätte ich mich verraten und gesagt, dass ich das Camp schnell erreichen wollte, doch ich konnte ihr ja nicht erzählen, dass Cole in meinen Träumen mit mir redete. Sie würde mich für verrückt halten.
    »Wir werden hier in dieser Wildnis verrecken«, jammerte Cherryl. »Wir hätten lieber nicht abhauen sollen. In dieser beschissenen Wüstenstadt hatten wir wenigstens ein Bett und gutes Essen. Hier schlafen wir jede Nacht auf dem blanken Boden und ich hab überall blaue Flecken. Ich bin hungrig und mein Aussehen ist vollkommen ruiniert. Ohne Make-up auszukommen ist schon schlimm genug, doch hier hab ich nicht mal einen Kamm und ich bin ganz ... schmutzig und ...« Cherryl fing erneut an zu schluchzen und mir kam langsam die Galle hoch. Ich konnte dieses ewige Gejammer nicht mehr ertragen.
    »Dann geh halt zurück«, schnauzte ich sie an. »Mir ist das doch egal. Ich brauche dich nicht. Du bist nur ein Hindernis für mich und du gehst mir tierisch auf die Nerven mit deinem Gejammer. Du benimmst dich wie ein verzogenes Kind. Mir reicht es! Komm mit mir oder lass es bleiben, doch halt endlich deine Klappe!«
    Ich wunderte mich selbst über meinen Wutausbruch. So war ich sonst nicht. Dieses Abenteuer schien mir mehr an die Substanz zu gehen, als ich gedacht hatte.
    »Du weißt ganz genau, dass ich es nicht allein zurück schaffe«, fauchte Cherryl. »Und außerdem würden die mich vielleicht umbringen, wenn ich zurückgehe. Diesen Barbaren hier traue ich alles zu.«
    »Dann komm«, forderte ich sie auf. »Ich geh jetzt weiter.«
    Wir setzten uns in Bewegung und folgten dem schmalen Pfad, der an der Schlucht entlangführte, die sich zu unserer Rechten erstreckte. Links von uns wurde der Wald immer dichter und wuchs sich zu einem undurchdringlichen Dickicht aus. Uns blieb nur der unebene und steinige Pfad. Nicht gerade bequem zu laufen und ich hörte Cherryl hinter mir fluchen und jammern. Grimmig legte ich an Tempo zu, um ein wenig mehr Abstand zu gewinnen, denn ihr Gemecker brachte mich zur Weißglut.
    Stunden vergingen und der Weg wurde immer schlechter. Es gab auch keine Möglichkeit, irgendwo eine Rast einzulegen und so marschierte ich einfach weiter. Cherryl hatte hinter mir aufgehört zu fluchen, doch ich hörte ihren schweren Atem und ihre Schritte. Langsam machte ich mir Gedanken, wo wir die Nacht verbringen sollten. Der dichte Busch neben uns sah mir nicht sehr einladend aus.
    »Ich kann nicht mehr«, jammerte Cherryl. »Meine Füße tun mir weh und ich schwitze wie ein Affe. Außerdem kann ich vor Hunger nicht mehr denken und mein Mund ist wie ausgetrocknet.«
    Ich drehte mich zu ihr um. Mir ging es genauso wie ihr. Auch ich wäre froh, wenn wir endlich haltmachen könnten. Es wurde langsam dunkel und dann würde dieser Weg wirklich gefährlich werden. Er verlief zu nah am Abgrund.
    »Wir gehen noch ein Stück«, entschied ich. »Vielleicht kommt nach der Kurve eine Gelegenheit für unser Nachtlager. Wenn nicht, dann müssen wir uns in den Busch schlagen. Aber ich will nicht zu weit vom Weg abkommen.«
    »Auf der anderen Seite von der Schlucht sieht es viel besser aus«, seufzte Cherryl. »Schade, dass man dort nicht rüber kann.
    ›Haltet euch von dem Wald hinter der großen Schlucht fern. Dort ist es gefährlich. Ihr dürft

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