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Dein Kuss in meiner Nacht

Dein Kuss in meiner Nacht

Titel: Dein Kuss in meiner Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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kam zurück und hielt ihr eines der Gläser hin. Sie nahm es entgegen und schaute zu ihm auf. Der Suhl prostete ihr zu und führte sein Glas an die im Verborgenen liegenden Lippen. Sie tat es ihm gleich.
    »Gut!«, sagte sie nach einem Schluck.
    »Mein ... wie sagt man? Mein ›Hobby‹. Ich habe einen ganzen Keller voll mit den besten Weinen.«
    »Warum nimmst du deine Kapuze nicht ab, damit ich dich sehen kann?«, fragte sie, denn sie brannte vor Neugier.
    Ein amüsiertes Lachen erklang.
    »Hast du keine Angst, dass mein Anblick dich erschrecken könnte?«, neckte er sie mit tiefer Stimme. »Ich trage diese Kapuze, weil man mich hier nur als den ›Hässlichen‹ kennt.«
    »Schlimmer als diese Kreaturen da draußen kann niemand aussehen«, erwiderte Narjana mit einem spöttischen Lachen.
    »Dann will ich dir diesen Gefallen tun«, sagte der Suhl und lüftete sein Geheimnis.
    Narjana bekam große Augen und ein Grinsen ging über seine Züge, die sie nun in aller Deutlichkeit sehen konnte.
    ***
    Wir hatten unverfängliche Gespräche geführt, während wir Kuchen aßen und Kaffee tranken, doch so langsam brannte ich vor Neugier. Ich wollte nun endlich wissen, was hier gespielt wurde.
    »Cole«, begann ich und lenkte seine Aufmerksamkeit von seinem Vater auf mich.
    »Ja, Kerima?«, fragte er und griff nach meiner Hand.
    »Du wolltest mir noch alles erklären.«
    Cole seufzte und schaute seinen Vater an, der nickte.
    »Es ist die Geschichte deiner Herkunft und dessen, was du bist«, begann er. »Ich hatte mich bereits gewundert, wie du meine Gefährtin werden konntest, ohne eine von uns zu sein.«
    »Und?«, fragte ich. »Das ... das heißt jetzt nicht, dass unser Bund ungültig ist, oder so was?«
    »Nein!«, wehrte er ab und drückte meine Hand. »Nein, ganz und gar nicht. Die Lösung ist eine ganz andere. Du bist eine von uns.«
    »Was?«, fragte ich verwirrt. »Wie meinst du das?«
    »Dein Dad. Er war ein Shadowcaster.«
    »Mein Dad?«, fragte ich ungläubig. »Dann hat er also ein Kind gezeugt mit einer Frau, die eigentlich gar nicht seine Gefährtin sein dürfte? Oder ... Nein, du willst mir nicht sagen, dass Mum auch eine ...«
    »Nicht die Mum, die du kennst«, sagte Cole und blickte hilfesuchend zu seiner Mutter.
    »Deine Mum ist die zweite Frau deines Vaters«, erklärte Koveena. »Sie ist nicht deine leibliche Mutter. Deine richtige Mutter war eine von uns.«
    Ich saß da und schaute erst sie, dann Cole geschockt an.
    »Wie ist sie ...«
    »Sie starb bei deiner Geburt«, antwortete Cole sanft. »Ich habe es auch erst vor kurzem erfahren.«
    »Dann bin ich ein Shadowcaster?«, fragte ich noch immer verwirrt von den Neuigkeiten.
    »Nein«, mischte sich nun Basser in das Gespräch ein. »Noch nicht. Erst, wenn du deine Ausbildung abgeschlossen hast. Cole wird dich trainieren. Zudem musst du auf die Akademie gehen. Wir haben schon arrangiert, dass du Intensivunterricht bekommst, damit wir die Ausbildungszeit von zwei Jahren auf drei Monate verkürzen können. Das Tribunal will dich so schnell wie möglich einsatzbereit und für gewöhnlich ist die Ausbildung der Shadowcaster im Alter von achtzehn Jahren abgeschlossen.«
    »Moment. Das geht mir jetzt alles ein wenig zu schnell. Was ist mit meiner Mum? Oder der Frau, die ich für meine Mum gehalten habe all die Jahre? Was ist mit meiner Schule? Ich bin total ...«
    Cole drückte mir einen Kuss auf die Stirn.
    »Dad wird dir alles erzählen. Hab Geduld, okay? Alles wird gut. Wir sind zusammen. Das ist doch das Wichtigste, oder nicht?«
    »Ja, natürlich ist es das«, bestätigte ich und schenkte ihm ein Lächeln. »Es ist nur so ...« Ich seufzte.
    »Deine Stiefmutter wurde schon informiert, dass es dir gut geht und dass du bei der Familie deines Vaters bist. Das ist ja nicht so ganz weit hergeholt. Sie schien einigermaßen erleichtert zu sein, dass dir nichts passiert ist, aber sie war auch nicht besonders besorgt darüber, dass du die nächsten drei Monate nicht zurückkommen wirst.«
    »Werde ich denn zurückgehen?«, fragte ich. »Ich meine, was soll ich noch da, wenn sie doch nicht meine Mutter ist? Vielleicht will sie mich gar nicht mehr haben.«
    »Sie hat Probleme mit ihrem Mann«, erklärte Basser. »Die Scheidung läuft und er ist schon ausgezogen. Deswegen ist sie wohl froh, wenn du erst einmal nicht da bist und sie sich neu sortieren kann. Ich bin sicher, dass sie dich liebt und dich vermisst. Sie muss nur erst einmal mit sich selbst wieder ins Reine

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