Dein Kuss verspricht so viel
und nach deinem Daddy Ausschau halten, der einen wilden Stier reiten wird. Du wirst meine Hand halten müssen, aber ich werde sowieso die meiste Zeit weggucken. Wenn du mich fragst, keine von uns beiden sollte zuschauen.”
Merry gluckste fröhlich, und Faith drückte die Kleine liebevoll an sich, während sie aufstand. Die Sitzreihen begannen sich langsam zu füllen, und als die Show dann anfing, hielt sie Merry hoch, damit sie die Pferde sehen konnte, die in einer großartigen Eröffnungsprozession eine Runde in der Arena vollführten.
Die erste Veranstaltung war das Reiten ohne Sattel auf Wildpferden. Merry quengelte ein wenig, und Faith musste sich erst einmal darum kümmern, ihr das Fläschchen zu geben und ihre Windel zu wechseln.
Während sie sie dann fütterte, sah sie das erste Pferd herausstürmen und bocken, so dass sein Reiter fast sofort ziemlich hart auf dem Boden aufschlug.
Sie schloss die Augen, als der nächste Reiter hereinkam, und hatte feuchte Hände. Wie konnte Jared sich seinen Unterhalt nur auf diese gefährliche Weise verdienen?
Als nächstes stand das Einfangen der Kälber auf dem Programm, und danach kamen wieder die Wildpferde an die Reihe, aber diesmal mit Sattel. Ihre Nervosität nahm zu. Sie hatte es schon nicht über sich gebracht, zuzusehen, wenn irgendwelche Männer in hohem Bogen abgeworfen wurden. Wie sollte sie da Jared zusehen können, an dem ihr etwas lag? Und ihr lag viel an ihm.
Obwohl sein plötzliches Auftauchen in ihrem Leben Aufruhr und Sehnsüchte geweckt hatte, die sie eigentlich nicht wahrhaben wollte, war sie gern in seiner Gesellschaft.
Der erste Reiter schoss heraus, und sie hielt entsetzt den Atem an, als das Pferd sich aufbäumte und den Mann nach wenigen Sekunden zu Boden schickte.
Zunächst sah es so aus, als ob er unter den Hufen des Pferdes zertrampelt werden würde, aber er rollte sich zur Seite und sprang auf die Füße, hob seinen Hut auf und verließ unter Applaus die Arena, während andere Cowboys das Pferd einfingen und hinausbrachten. Sie sah auf Merry hinunter, die ihren Blick ernst erwiderte.
“Dein Daddy ist als dritter an der Reihe, aber ich nehme an, dich interessiert viel mehr der Inhalt deines Fläschchens, was?“
Merry nuckelte zufrieden weiter, während sie nervös den Kopf hob, als der Summton zum zweitenmal ertönte und ein anderes Wildpferd heraussprang.
Dieser Reiter blieb länger im Sattel als sein Vorgänger und wurde nur eine Sekunde vor Ende seiner Zeit abgeworfen. Er landete auf dem Rücken und kam genauso leicht auf die Füße wie der erste Cowboy. Verwundert schüttelte sie den Kopf. Was für ein Mann war Jared nur, dass er so etwas genoss und damit sein Geld verdiente?
Hinter dem Tor konnte sie nun Jareds schwarzen Hut erkennen. Jared blickte auf sein Pferd hinab. Der Rotschimmel bäumte sich auf und schlug mit den Hufen gegen das Tor, während der Sprecher über das Mikrophon Jared ankündigte und seine Siege aufzählte. Dann ertönte der tiefe Summton, und das Tor schwang auf.
Der Rotschimmel flog regelrecht durch die Luft. Jareds Füße gingen vor und zurück, und er hielt eine Hand hoch über dein Kopf erhoben. Unruhig presste sie die Hände zusammen, als sein Hut herunterfiel, aber er im Sattel blieb. Das Pferd vollführte die wildesten Verrenkungen, sprang und wand sich und kam ihrem Sitzplatz immer näher. Sie konnte die Hufe hören, die hart im Staub aufschlugen, und das Schnauben des Tiers, bis beides von dem ohrenbetäubenden Applaus und den Pfiffen übertönt wurden. Aufgeregt schloss sie die Augen und öffnete sie vorsichtig wieder.
Die Zeit war um, und der Applaus wurde noch begeisterter. Einige Cowboys kamen Jared zu Hilfe, damit er leichter vom Wildpferd hinunterspringen konnte, und Sekunden später befand er sich auf dem Boden, und die Cowboys kümmerten sich um den Rotschimmel. Er hob seinen Hut auf und klopfte ihn am Schenkel ab, drehte sich zu Faith und winkte, bevor er zum Zaun eilte, geschmeidig die Beine darüber schwang und sicher auf der anderen Seite landete.
Faith hatte sich, ohne es richtig gemerkt zu haben, heftig auf die Unterlippe gebissen, und sie holte erst jetzt befreit Luft. Doch beim Stierreiten wollte sie Jared nicht mehr zusehen. Das, was sie gerade eben erlebt hatte, war schon schlimm genug gewesen. Sie blickte Merry an, die mit geschlossenen Augen weiter an ihrem Fläschchen saugte.
„Dein Daddy ist viel zu wild, zu hart, zu verrückt und zu attraktiv für mich. So
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