Dein Kuss verspricht so viel
entschlossen.
“Nein, das ist es nicht. Du willst ein Kind haben. Das wird deutlich, jedes Mal wenn du Merry ansiehst.”
“Ich habe Nichten und Neffen, mit denen ich mich, so oft ich will beschäftigen kann.”
“Das reicht dir aber nicht“, sagte er leise.
Verblüfft sah sie ihn an. Er hatte recht, es reichte ihr nicht. Sie sehnte sich nach einer eigenen Familie, einem Baby, das zu ihr gehörte. Nachdenklich blickte sie zu Merry, die friedlich schlief und nichts von dem Gespräch mitbekam, das ihr Leben verändern könnte.
“Meine Familie wäre nicht mit dir einverstanden. Sie wünschen sich bestimmte Dinge für mich. Sie erwarten, dass ich jemanden heirate, der wie die Männer ist, mit denen ich gewöhnlich ausgehe. Wir besuchen keine Rodeos. Wir sind Stadtleute, die ins Konzert, in die Oper oder ins Ballett gehen. Sie wünschen sich jemanden mit dem gleichen Hintergrund.”
“Und wer wird diesen Mann aussuchen, du oder deine Familie?”
“Du weißt, was ich meine”, sagte sie ungeduldig. Was für ein verrücktes Gespräch! Sie hatte in ihrem ganzen Leben nichts Impulsives oder Unvorsichtiges oder Unerwartetes getan. Aufregende Küsse und ein umwerfend gutaussehender Cowboy waren keine Gründe, ihr Leben auf den Kopf zu stellen.
“Ist es wegen meiner indianischen Vorfahren?”
“Nein, aber siehst du denn nicht ein, dass das nur noch ein Punkt unter vielen anderen wäre? Es ist dein langes Haar, deine Stiefel, dein Cowboyhut, dein Lebensstil und deine Arbeit. Wie viele Gegensätze soll ich noch aufzählen? Und das wichtigste ist, dass wir uns nicht kennen. Außerdem, wie willst du eine Frau ernähren? Mit deinen Rodeoauftritten?”
“Das ist gar keine so schlechte Methode. Aber später möchte ich eine Ranch kaufen und Rinder züchten. Ich habe in der Zeit, die ich bei meinem Großvater verbrachte, viel gelernt.”
“Ich kann aber nicht auf einer Ranch leben oder jemanden heiraten, der keinen normalen Achtstundeniob hat. Wir sind zu verschieden. Vielen Dank für das Abendessen und das Angebot und … einen schönen Abend.”
Er kam näher, und ihr Herz schlug schneller. “Und was ist hiermit, Faith? Wir scheinen zumindest in dieser Hinsicht doch sehr gut zusammenzupassen.”
Jared küsste sie mit einem heftigen Verlangen, das sie überwältigte, und sie widersetzte sich ihm nur den Bruchteil einer Sekunde. Als sie seine Zunge spürte, vergaß sie alle ihre Einwände. Wellen heißer Lust durchströmten sie, und die Knie wurden ihr weich. Sie schlang die Arme um ihn, drückte sich an ihn und erwiderte seinen Kuss voller Leidenschaft. Er war gefährlich und verführerisch und aufregend wie eine Fahrt in der Achterbahn. In seinen starken Armen, bei seinen glühenden Küssen, vergaß sie, dass sie eigentlich ruhige, berechenbare Männer vorzog.
Plötzlich beendete er den Kuss, und sie war schrecklich enttäuscht, aber es blieb ihr nichts anderes übrig, als widerwillig die Augen zu öffnen.
Jared sah sie mit leuchtenden Augen an. “Lady, du sehnst dich nach solchen Küssen, nachdem du offenbar lange darauf hast verzichten müssen. Vielleicht haben wir beide nur aufeinander gewartet.” Er sprach leise, aber so überzeugend, dass sie innerlich erzitterte.
“Ich bringe Merry nach Hause.” Er ließ sie los und ging durch die Küche, um seinen Hut und Merrys Kindersitz aufzunehmen. “Ich hole dich morgen Abend gegen halb sieben ab. Ich werde dir die Ställe zeigen, dich einigen meiner Freunde vorstellen und dich zu dem Platz führen, wo du mit Merry sitzen wirst.
Nach dem Rodeo werden wir das beste Barbecue vom ganzen Südwesten essen.
Bis dahin denkst du über das nach, was ich dich gefragt habe.” Damit öffnete er die Tür und ging.
Ein Wirbelwind war gerade eben durch ihr Leben gefegt und hatte sie sprachlos und aufgewühlt zurückgelassen. Oder, um genauer zu sein, sie war einem hochgewachsenen, schlanken Cowboy begegnet, der sie viel zu gut durchschaute und entschlossen war, ihr die Augen über sich und ihr Leben zu öffnen.
Das Motorengeräusch seines Lieferwagens unterbrach die Stille und verschwand dann in der Ferne. Sie knipste die Lichter aus und ging in ihr Schlafzimmer. Ihr schwirrte der Kopf von den Gedanken, die sie nicht losließen.
Sie dachte an Jareds Küsse, und ihr Körper kribbelte vor Verlangen. Die Erinnerung an ihn war so deutlich, als ob Jared noch bei ihr wäre. Warum hatten seine Küsse solch eine tiefe Wirkung auf sie? Sie dachte daran, wie er Merry die
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