Dein Kuss verspricht so viel
Er nahm den Hut ab und legte ihn auf einen Stuhl im Flur. Als Joshua danach greifen wollte, legte Andy ihn außer Reichweite.
“Es macht nichts”, meinte Jared. “Der Hut ist stabil. Lassen Sie ihn ruhig, wenn er ihn aufsetzen will.”
Andy legte ihn jedoch auf ein hohes Regal und schüttelte den Kopf.
“Jared hat gestern Abend an einem Rodeo teilgenommen und Freitag Abend auch. Er ist auf einem Stier geritten, und beim Wildpferdereiten ist er Zweiter geworden”, sagte Faith und war sich nur allzu bewusst, dass sie vor lauter Nervosität einfach dahinplapperte.
Im großen Wohnzimmer saßen ihre Schwestern an einem kleinen Tisch und versuchten, ein riesiges Puzzle zusammenzusetzen. “Jared, ich möchte dir meine Schwestern Meg und Alice vorstellen. Das ist Jared Whitewolf.”
Meg war klein und dunkelhaarig und begrüßte Jared mit einem breiten Lächeln. Alice war fast so groß wie Jared und hatte rotblondes Haar. Sie reichte ihm mit einem knappen Nicken die Hand.
Als sich alle setzten, blickte Jared ihren Vater an. “Sie werden mich entschuldigen, aber ich glaube, es wäre das beste, wenn ich gleich direkt mit Ihnen spreche, Mr. Kolanko.”
Ihre Schwestern wirkten erstaunt, und Andy runzelte die Stirn. Ihre Mutter war sprachlos, aber ihr Vater nickte nur, ohne mit der Wimper zu zucken.
“Wir gehen am besten in das Gästezimmer.” Die beiden Männer verließen den Raum, und ihre fluchsblonden Neffen folgten ihnen unaufgefordert. Alle übrigen Familienmitglieder sahen Faith fragend an.
Sie hatte das Gefühl, in einen eiskalten Teich gesprungen zu sein. Tapfer wappnete sie sich für den zu erwartenden Sturm.
“Ich bin verlobt”, sagte sie und deutete auf Jareds Ring.
Ihre Mutter schrie leise auf, und Meg klappte den Mund auf und zu.
“Du bist … was?” fragte Andy.
„Verlobt.”
„Mit Buffalo Bill? Wann hast du ihn kennengelemt? Was, zum Teufel, habt ihr beide denn gemeinsam? Und was ist mit Earl?”
“Ich bin das letzte Mal vor fünf Monaten mit Earl ausgegangen und habe nicht vor, ihn wiederzusehen”, erwiderte sie entschlossen.
“Wer ist dieser Mann?” fragte ihre Mutter.
“Er ist ein Cowboy, und ich werde ihn heiraten.”
“Der Himmel stehe uns bei! Hast du den Verstand verloren?”
“Ist das wirklich meine Schwester Faith?” fragte Meg verwirrt. “Unsere praktische, immer so vernünftige und vorsichtige Faith?” Meg ging zu ihr und sah sich den Verlobungsring an.
“Mann, der ist wirklich schön. Ic h bin beeindruckt.”
“Ich aber nicht. Seit wann kennst du ihn?” fragte Andy barsch.
“Lange genug”, antwortete Faith trotzig.
“Hat er eine Ranch?”
“Er hat Geld, wenn du das wissen willst. Darüber redet er wahrscheinlich gerade mit Dad.”
“Du bist verrückt geworden. Das ist alles, was ich dazu sagen kann”, erklärte Andy.
“Andy! Es ist Faith’ Entscheidung”, sagte Glenna. “Hör auf, hier den strengen großen Bruder zu mimen.”
Die Hintertür wurde zugeschlagen. Faith blickte über die Schulter und sah ihren jüngeren Bruder Keith hereinkommen. Er war klein und dunkelhaarig wie Meg und schaute sich jetzt neugierig um. “Was ist los?”
“Faith heiratet! ” rief Meg. “Einen Cowboy.“ Fragen und Proteste, wirbelten durcheinander, während Faith überlegte, wie Jared wohl inzwischen mit ihrem Vater zurechtkam. Wie würde ihr Vater reagieren?
“Besitzt er eine Ranch hier in der Nähe?” fragte Andy hartnäckig.
“Er reitet Stiere und Wildpferde auf Rodeos. Er besitzt ein Haus in Peoria und möchte eine Ranch kaufen.”
“Der Mann hat keine richtige Arbeit?” fragte ihre Mutter betroffen.
“Wo hast du ihn kennengelernt?” wollte Meg wissen.
“Er war mit seinem kleinen Mädchen im Park.”
“Das auch noch! Er ist geschieden und hat Kinder.“
“Ein kleines Baby, und er ist nicht geschieden. Er war nie verheiratet. “
“Also hat er ein Baby und hat die Mutter nicht einmal geheiratet!“
“Mom, hör mir zu”, sagte Faith leise, während Andy vor sich hin fluchte und rastlos im Zimmer hin und her ging. Sie erzählte ihnen von Merry und wie es gekommen war, dass Jared das Baby adoptiert hatte.
Ihre Mutter rang die Hände. „Faith, besteh auf einer langen Verlobungszeit, Liebling, damit du dir absolut sicher bist.”
“Mom, wir werden heiraten, sobald ich einen Termin finden kann.”
“Das kannst du nicht tun!” rief Andy.
“Andy, ich bin erwachsen. Ich werde bald dreißig.”
“Er ist nicht wie wir, Faith! Hat
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