Dein Laecheln in meiner Daemmerung
müssen und es waren keine dieser Cheerleader-Puppen anwesend. In Manja’thor hab ich mich irgendwie wohler gefühlt. Hier fühl ich mich wieder so … unsicher.«
»Du hast keinen Grund zur Panik«, versicherte Cole, legte seine Hand an meine Wange und schaute mich aus seinen blauen Augen ernst an. »Du bist wunderschön und ich wette, dass alle Mädchen heute Abend eifersüchtig auf dich sein werden. Ich werde alle Hände voll zu tun haben, die Typen auf Abstand zu halten. Also lächle für mich.«
Er zwinkerte mir übertrieben zu und ich musste lachen, dankbar, dass er mich aufheitern wollte.
»Du siehst so …«
»… bescheuert aus«, vollendete Cole meinen Satz. »Ich weiß.«
Ich kicherte.
»Bist du bereit?«
Ich nickte und Cole drehte den Zündschlüssel um.
Wir mussten ziemlich weit von der Schule parken, da alle Parkplätze rund um das Schulgelände herum schon belegt waren.
»Wow, ist das voll«, sagte ich erstaunt. »Wir sind doch noch früh dran. Morgens ist es nie so voll.«
»Doch, du bist nur noch nie zu spät zur Schule gekommen. Ich musste auch schon ein paarmal weiter weg parken.«
»Na komm! Gehen wir, ehe ich es mir anders überlege«, sagte ich und löste meinen Gurt.
Wir stiegen aus und Cole verriegelte den Wagen. Arm in Arm schlenderten wir durch einen kleinen Park, der sich neben dem Schulgelände erstreckte.
»Es wird langsam kühler. Du hättest eine Jacke mitnehmen sollen«, meinte Cole, als ich leicht schauderte.
»Mir ist nicht kalt«, wehrte ich ab. »Ich habe nur gerade so ein merkwürdiges Gefühl gehabt, als wenn heute Abend etwas passieren würde.«
Cole warf mir einen Seitenblick zu.
»Wirklich?«, fragte er besorgt. »Was spürst du?«
Ich zuckte mit den Schultern. Ich konnte es nicht so recht beschreiben. Vielleicht bildete ich mir das Ganze ja auch nur ein. Auf gar keinen Fall wollte ich grundlos Panik machen.
»Keine Ahnung. Ich kann es nicht einordnen. Vielleicht ist es nur meine Aufregung.«
»Möglich«, sagte Cole wenig überzeugt. »Aber wir Shadowcaster können durchaus manchmal Unheil voraussehen. Also gib mir sofort Bescheid, wenn du wieder so ein Gefühl hast. Okay?«
Ich nickte.
»Ich glaube es ist wirklich nur die Aufregung.«
»Gut. Aber denk dran …«
»Ja, ja«, beschwichtigte ich.
Wenig später erreichten wir den Schulhof, auf dem Jugendliche in Gruppen herumstanden und sich lautstark unterhielten. Ganze Massen an Leuten strömten durch die Doppeltür zur Eingangshalle rein und raus. Jedes Mal, wenn sich die Tür öffnete, schallte Musik nach draußen. Einige der Mädchen auf dem Schulhof warfen mir giftige Blicke zu, während der eine oder andere Junge mich mit deutlichem Interesse musterte. Das gab mir etwas mehr Selbstvertrauen, und auch das Wissen darum, dass die meisten der Mädchen mich um Cole beneideten, war für mein Ego nicht gerade schlecht. Für mich fühlte es sich immer noch wie ein kleines Wunder an, dass er mein Freund war. Mehr als das. Mein Gefährte, mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen würde. Eigentlich sollte mich das erschrecken. Immerhin war ich gerade erst achtzehn und Cole mein erster Freund. Doch seltsamerweise fand ich es eher beruhigend zu wissen, dass er immer an meiner Seite sein würde.
»Auf in die Höhle des Löwen«, murmelte ich und Cole fasste meine Hand etwas fester, um mir zu versichern, dass wir zusammen waren, komme was da wolle.
»Uhh, ist das voll hier«, stöhnte ich, als wir die Turnhalle betraten. »Ich hatte keine Ahnung, dass es so viele Schüler an der Schule gibt. Wo kommen die alle her?«
»Und laut ist es«, ergänzte Cole. »Möchtest du etwas trinken?«
»Ja, Cola ohne Eis.«
»Warte hier, ich besorg die Getränke.«
Ich sah Cole hinterher und betrachtete missmutig die lange Schlange am Tresen. Das würde wohl etwas dauern. Ich kam mir ein wenig verloren vor und schaute mich etwas unbehaglich um. Die Tanzfläche war gerammelt voll und alle schienen sich bereits gut zu amüsieren. Mein Blick fiel auf drei Mädchen, die zusammenstanden und zu mir rüber sahen, während sie sich ziemlich offensichtlich über mich unterhielten. Sie lachten und ihre Blicke sagten mehr als deutlich, was sie von mir hielten. Ich tat ihnen nicht den Gefallen, verlegen wegzusehen, wie ich es sicher getan hätte, bevor ich Cole kennenlernte, sondern hielt ihren Blicken stand. Das schien sie nervös zu machen, denn sie verstummten und wandten sich zum Gehen ab, bis sie in der Menge unsichtbar
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