Dein Laecheln in meiner Daemmerung
fühlte sich, als hätte ihn jemand in den Magen geboxt. Natürlich war ihm bewusst, dass sie auch diese Möglichkeit in Betracht ziehen mussten, doch alles in ihm sträubte sich dagegen.
»Aber es gibt noch eine dritte Möglichkeit«, beeilte sich Symbia zu sagen.
»Welche?«, wollte Cole wissen. Faith durfte einfach nicht tot sein. Er hatte sie bereits einmal an den Tod verloren und sie war nur mit Mühe zurückgekehrt. Diesmal war niemand bei ihr, der sie zurückholen konnte, ehe es endgültig zu spät war.
»Sie könnte sich in einer Welt befinden, die nicht katalogisiert ist. Das wiederum würde es beinahe unmöglich machen, sie aufzufinden. Wir haben im Moment keinerlei Idee, wie wir nach ihr suchen sollten.«
Coles Herz sank. Er hatte also nur zwei Möglichkeiten zur Auswahl. Entweder war sie tot. Oder sie war für immer unauffindbar. Kraftlos ließ er sich zu Boden sinken. Das musste ein verdammter Albtraum sein. Er wünschte, es wäre nur ein Albtraum und er würde gleich aufwachen und alles wäre in Ordnung. Doch er wusste es besser. Faith war verschwunden und es war die grausame Wirklichkeit.
»Bist du noch da?«, hörte er die besorgte Stimme seiner Schwester.
»Ja«, antwortete er tonlos.
»Wir durchsuchen die Archive nach Informationen, wie man nicht katalogisierte Welten aufspüren kann. Es muss einen Weg geben und wir geben nicht auf. Faith ist für uns alle wichtig und nicht nur deshalb, weil sie die Auserwählte ist. Niemand wird aufgeben, ehe wir sie zurückhaben. Also lass den Kopf nicht hängen.«
»Danke«, krächzte Cole. »Danke.«
»Geh nach Hause und lass dich von Mum umarmen. Ich würde dich in den Arm nehmen, wenn ich jetzt da wäre.«
»Finde sie«, bat Cole mit rauer Stimme. »Finde Faith für mich.«
»Ich werde alles dafür geben«, versprach Symbia. »Ich melde mich, sobald ich etwas Neues habe. Kopf hoch, kleiner Bruder. Ich liebe dich. Bye.«
»Bye.«
K apitel 9
Er hatte sich in seinem ganzen Leben nie so elend, so hoffnungslos gefühlt. Selbst im Schlaf ließ ihn die Verzweiflung nicht los. Er könnte es mit jedem Gegner aufnehmen, um Faith zu retten, doch die Ungewissheit darüber, wo sie war und ob er sie je wiedersehen würde, machte ihm Angst.
»Cole!«
Er spürte eine Berührung an seiner Schulter und öffnete die Augen. Faith stand vor seinem Bett und sah auf ihn hinab. Sie lächelte, doch er sah den Kummer in ihren schönen grünen Augen.
»Faith?«, sagte er rau. Er konnte es noch nicht ganz glauben. Er war davon ausgegangen, dass sie aufgrund der Hypnose nicht in der Lage sein würde, ihm im Traum zu begegnen. »Bist du wirklich hier?«
Faith ging auf die Knie und nahm sein Gesicht zwischen ihre Hände. Sein Herz schlug schneller.
»Ich bin hier«, sagte sie leise. »Spürst du mich denn nicht?«
Er brachte ein schwaches Nicken zu Stande, ehe sich ihre Lippen auf seine legten und eine Mischung aus Verzweiflung und aufflammender Leidenschaft von ihm Besitz ergriff. Er zog sie auf sich und rollte sich mit ihr herum, bis er auf ihr lag.
»Faith«, murmelte er zwischen den Küssen. »Wir müssen reden.«
»Nicht jetzt«, gab Faith atemlos zurück. »Ich hab dich so vermisst, Cole. Ich brauche dich, sonst werde ich noch verrückt. Mach, dass ich diesen Hurensohn vergessen kann.«
Coles Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Anscheinend hatte der Mistkerl sich tatsächlich an seiner Gefährtin vergriffen. Blinde Wut drohte ihn innerlich zu zerfressen, doch er zwang sich mit aller Macht zur Ruhe. Faith brauchte ihn. Er hatte ihr versprochen, dass es keinen Unterschied für ihn machen würde. Es war nicht ihre Schuld.
»Shhht«, machte er und schaute ihr tief in die Augen. »Du bist hier, bei mir. Was auch immer er getan hat oder tun wird. Hier in unseren Träumen gibt es nur dich und mich.«
Sie nickte und er küsste sie, sanft und mit quälender Langsamkeit. Er hatte das Gefühl, dass er jetzt besser zärtlich mit ihr sein sollte. Auch wenn es ihn umbrachte, er würde alles tun, um sie vergessen zu machen.
»Cole, verdammt«, sagte Faith und er löste sich von ihr, um sie besorgt anzusehen. »Du … du bringst mich um. Es ist ja furchtbar lieb, dass du sanft und zärtlich sein willst, aber das ist nicht, was ich brauche.«
»Was brauchst du denn, Faith?«, fragte Cole verwirrt.
»Dich! Denk einfach nicht so viel nach. Ich brauche dich so, wie du immer bist. Ich bin immer noch deine Gefährtin. Ich bin nicht zerbrechlich.«
Faith legte ihre Hände um
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