Dein Laecheln in meiner Daemmerung
auf die Seite, mit dem Gesicht zur Wand. Ich glaubte zwar nicht, dass meine deutliche Abneigung den Seeker besonders interessieren würde, doch ich wollte einfach ein Zeichen setzen.
»Dein Essen.«
Ich reagierte nicht. Dieser Kerl war mir keinerlei Beachtung wert. Ich schloss die Augen und versuchte, den verlockenden Duft des Specks zu ignorieren. Das war alles andere als einfach. Ich war tatsächlich ziemlich hungrig, doch ich war entschlossen, mir nichts anmerken lassen. Der Typ würde schon sehen, wie stur eine Rothaarige sein kann.
»Du musst hungrig sein«, erklang Coles sanfte Stimme und es machte mich wütend. Es war, als würde er das, was zwischen mir und Cole war, beschmutzen. Würde ich später immer an dieses Monster denken, wenn ich den richtigen Cole sah, die wahre Stimme meines Gefährten hörte?
›Er ist nicht Cole, verdammt noch mal!‹
Ich hörte, wie er das Tablett auf dem Boden abstellte.
»Du kannst es dir ja noch einmal überlegen. Ich lasse dich jetzt allein. Mir ist klar, dass es eine Weile dauern wird, bis wir uns aneinander gewöhnt haben. Ich gebe dir noch etwas Zeit.«
›Der Kerl ist verrückt, wenn er glaubt, dass sich jemals irgendetwas Romantisches zwischen uns entwickeln könnte. So ein Hurensohn! Bastard!‹
»Ich komme heute Abend noch einmal zu dir. Ich weiß, dass der Raum etwas spärlich ausgestattet ist, doch ich werde das im Laufe der Zeit noch ändern. Du bekommst alles, was Frauen so brauchen. Ich besorg es dir nächste Woche. Du kannst mir eine Liste machen. Aber zuvor muss ich erst einmal dafür sorgen, dass dein Ex hier nicht auftauchen kann. Er wird uns nicht mehr im Wege stehen. Mach dir keine Sorgen.«
Jetzt hatte ich aber genug. Mir war bewusst, dass Cole von mir erwartete, dass ich mich ruhig verhielt und die Sache einfach aussaß, doch was zu viel war, war zu viel. Ich konnte mir diesen Unsinn nicht mehr länger antun. Ich drehte mich um und funkelte den Mistkerl wütend an.
»Was für ein verdammter Freak bist du?«, brüllte ich ihn an. »Du denkst, dass ich meinen Gefährten gegen dich eintausche? Ich werde nie etwas anderes als Hass und Abscheu für dich empfinden. Egal, was du tust, oder welche Gestalt du annimmst. Und überhaupt ist er nicht mein Ex! Er ist mein Gefährte und er bleibt mein Gefährte! Der einzige ! Ich empfehle dir dringend, einmal zum Psychiater zu gehen, denn offensichtlich hast du ein kleines Problem !«
Der Seeker sah mich ungerührt an, dann trat er näher, den Blick noch immer fest auf mich gerichtet. Er machte mich nervös, doch ich zwang mich zur Ruhe und widerstand dem Drang, vor ihm zurückzuweichen.
»Ich könnte dich zwingen und dir Gewalt antun, doch ich tue nichts dergleichen«, sagte er schließlich drohend. »Ich könnte Hypnose einsetzen und dich dazu bringen, mir zu Willen zu sein, doch auch das tue ich nicht. Also was für ein Monster bin ich nun, he? Ich gebe dir die Zeit, die du brauchst, um freiwillig zu mir zu kommen. Und früher oder später wirst du es tun. Ich bin alles , was du noch hast.«
»Dann habe ich eben gar nichts !«, erwiderte ich aufgebracht. »Eher gefriert die Hölle, als dass ich freiwillig zu dir komme. Wenn es das ist, was du von mir willst, dann kannst du es gleich aufgeben.«
***
»Was gibt es Neues?«, fragte Cole ohne ein Wort des Grußes.
»Wir glauben, dass das Gerät jetzt funktioniert«, verkündete seine Schwester und Cole lächelte erleichtert.
»Das ist ja wunderbar«, rief er aus. »Dann könnt ihr Faith jetzt aufspüren und ich werde mich sofort aufmachen, sie da rauszuholen.«
»Leider ist das nicht so einfach«, unterbrach Symbia seinen begeisterten Redefluss. »Wir haben Faith’ Energiemuster mit allen katalogisierten Welten und der Zentrale der Umbra abgeglichen und keine Übereinstimmung gefunden.«
»Was soll das bedeuten?«, fragte Cole scharf.
»Es gibt drei Möglichkeiten «, erklärte Symbia. »Wobei wir eine davon von vorne herein ausschließen können, nämlich die Schwangerschaft. Das würde zwar ihr Energiemuster ändern, doch sie trägt ja den Chip, oder? Somit ist eine Schwangerschaft wohl unmöglich.«
»Das tut sie, ja. Faith ist auf gar keinen Fall schwanger. Was gibt es noch?«
»Eine weitere Möglichkeit wäre …«, Cole hörte seine Schwester stocken und ihm wurde ganz flau im Magen.
»Was?«, fragte er leise. »Was wäre die andere Möglichkeit?«
»Ihr Energiemuster würde sich auch ändern, wenn … wenn sie … tot wäre.«
Cole
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