Dein Laecheln in meiner Daemmerung
war zum Verrücktwerden. Das Jucken wurde immer schlimmer und ich warf unruhig den Kopf hin und her. Ich sah, dass mein ganzer Körper von Getier wimmelte. Seltsame Käfer, die eine Mischung aus Kakerlaken und Gottesanbeterin zu sein schienen. Nahm denn dieser Horrortrip überhaupt gar kein Ende? Es musste an den Viechern liegen, dass meine Haut so furchtbar juckte. Ich brüllte vor Frustration und warf mich wild hin und her, soweit ich es konnte.
Dann kamen sie schon wieder. Diese Dämonen. Diesmal waren es gleich drei. Einer trat an meine Liege und legte mir eine Hand auf die Schulter. Ich brüllte aufgebracht. Doch seltsamerweise wurde das Jucken auf einmal etwas weniger schlimm. Auch das Brennen war jetzt erträglicher. Ich hatte das seltsame Gefühl, den Dämon zu kennen, ihm irgendwie vertraut zu sein. Verwirrung ließ mich den Kopf schütteln. Mir war jetzt alles egal. Wenn nur endlich diese Qualen aufhören würden. Auch wenn sie auf einmal erträglicher waren, so waren sie noch immer schlimm genug.
***
»Gott!«, stieß Cole erschrocken aus, als er plötzlich ein furchtbares Brennen und unglaubliche Hitze verspürte. Dazu dieses Jucken. Wenn das nur die Hälfte von dem war, was seine Gefährtin bisher allein zu erleiden hatte, dann war es ein Wunder, dass sie überhaupt noch lebte. Eine doppelt so starke Dosis wie das, was er gerade spürte, musste einen förmlich umbringen.
»Ich habe dir doch gesagt, dass du sie erst anfassen sollst, wenn du gefesselt bist«, sagte der Doktor verärgert und winkte hektisch nach zwei Männern, die eine Liege in den Raum schoben. Die Liege wurde genau neben Faith’ Liege platziert. »Du wirst sie kurz loslassen müssen, damit wir dich festschnallen können. Wir werden eine ihrer Hände bei dir festmachen und deine auf ihrer Liege. Auf diese Weise kreuzen sich eure Arme und du hast den Körperkontakt, den du brauchst.«
Cole hatte Faith widerwillig losgelassen und nickte grimmig. Er legte sich eilig hin und die Helfer schnallten ihn fest. Sie hatten einen Arm von Faith befreit und bei ihm festgeschnallt, während sie seinen Arm bei ihr befestigten, ganz wie der Arzt gesagt hatte. Sobald er Faith berührte, kamen die Qualen zurück, doch er begrüßte sie, denn das hieß, dass er es seiner Gefährtin etwas leichter machen konnte. Sie würden das hier zusammen durchstehen.
›Faith‹, rief er sie in seinem Kopf. ›Ich bin hier, Kerima.‹
›Wer bist du?‹, kam ihre Antwort. Sie klang verwirrt. Cole hoffte, dass die Qualen ihrem Verstand nicht dauerhaft schaden würden. Das Erleiden solch großer Qualen konnte Menschen in den Wahnsinn treiben.
›Dein Gefährte. Ich bin gekommen, um dir zu helfen, das hier durchzustehen.‹
›Du bist einer von ihnen‹, sagte sie anklagend. ›Was für ein Spiel treibt ihr mit mir?‹
›Du hast Wahnvorstellungen. Wenn das hier überstanden ist, wirst du dich an mich erinnern.‹ Zumindest hoffte er das.
Cole fühlte sich furchtbar. Was tat er hier? Wo war er? Und warum war er festgeschnallt? Es war so heiß, als würde er sich mitten in der verdammten Hölle befinden. Sein Blick wanderte umher. Ein Fluch glitt über seine Lippen. Er schien tatsächlich in der Hölle gelandet zu sein. Er war in einer Höhle und um ihn herum war überall Feuer. Neben ihm lag ein Mädchen mit roten Haaren. Sie erschien ihm irgendwie vertraut, doch er wusste nicht, wer sie war. Wenn es doch nur nicht so heiß wäre. Seine Haut war so trocken von der Hitze, dass sie juckte. Bestimmt würde sie bald bersten, wie die knusprige Haut eines Brathähnchens. Wenn er genau hinsah, konnte er tatsächlich schon haardünne Risse erkennen, die sich über seine Haut erstreckten. Es juckte so schrecklich und er konnte sich nicht einmal kratzen. Verzweifelt rieb er sich auf der Liege hin und her in der Hoffnung, etwas Erleichterung zu finden, doch es schien nichts zu helfen. Zu allem Übel kam das Feuer immer näher und die Hitze wurde größer.
***
Xxin kauerte sich in die Ecke der kleinen Zelle, in die man ihn geworfen hatte. Neben ihm lag Agent Nuk. Der Mann war nicht mehr bei Bewusstsein. Vielleicht war er auch schon tot. Xxin traute sich nicht, nachzusehen. Warum hatte man sie hier eingesperrt, anstatt sie zu töten? Hatte man etwa noch Schlimmeres mit ihnen vor? Er ließ seinen Blick zögernd zu Agent Nuk gleiten. Der hatte zumindest keine Sorgen mehr. Der bekam nichts mehr mit. Doch mit ihm konnten diese Biester noch viel Furchtbares anstellen. Die Angst
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