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DEIN LETZTER TANZ

DEIN LETZTER TANZ

Titel: DEIN LETZTER TANZ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DANA KILBORNE
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hat er seinen Traum verwirklicht.“
    „Er wollte als Clown arbeiten?“ Donna staunte nicht schlecht. „Ich hätte gedacht, für einen Milliadär zählt bloß, wie er sein Vermögen noch weiter vergrößern kann.“
    Der Anwalt lächelte. „Wahrscheinlich wollte er deshalb auch nicht, dass jemand bei euch im Zirkus davon erfährt, dass er steinreich ist. Ihr solltet ihm unvoreingenommen gegenübertreten.“
    Donna hob die Schultern. „Ist ja eigentlich auch nicht so wichtig. Viel mehr interessiert mich, wie ich mit ihm in Verbindung treten kann. Ich muss unbedingt mit Bruno … mit Mr. Stein sprechen. Es ist wirklich dringend.“
    Die Miene des Anwalts verfinsterte sich. „Ich fürchte, das ist nicht möglich. Mr. Stein geht es sehr schlecht. Er ist momentan kaum in der Lage, Besucher zu empfangen.“
    „Aber …“
    Er schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, doch in diesem Punkt kann ich mich auf keine Diskussionen einlassen. Aber vielleicht kann ich ja sonst irgendwie weiterhelfen.“
    Donna und Keisha schauten sich ratlos an. Wie sollte sie diesem Mann – einem Fremden – erklären, was sie vermuteten? Im Grunde wussten sie ja gar nichts Konkretes.
    Doch Donna war nicht so weit gekommen, um jetzt aufzugeben. Außerdem spürte sie einfach, dass sie auf der richtigen Spur war. Die letzten Anschläge waren allesamt gegen sie gerichtet gewesen. Das konnte doch einfach kein Zufall sein!
    „Also, es ist so: Der Zirkus meiner Eltern steckt in großen Schwierigkeiten, seit Bruno uns verlassen hat.“
    Der Anwalt runzelte die Stirn. „Aber ihr habt doch sicher einen neuen Clown gefunden?“
    „Ja, natürlich, darum geht es gar nicht. Aber irgendjemand scheint es seitdem auf uns abgesehen zu haben.“
    „Wie meinst du das?“
    „Es gibt ständig merkwürdige Zwischenfälle. Zuerst dachten wir uns nichts dabei. Unfälle geschehen nun einmal – ob nun im Zirkus oder anderswo. Inzwischen steht aber fest, dass da böse Absicht dahintersteckt.“ Sie holte tief Luft. „Nur ein Beispiel, damit Sie sich vorstellen können, was bei uns abgeht: Ich trete als Seiltänzerin auf, und heute, während der Abendvorstellung, bin ich vier Meter in die Tiefe gestürzt, weil jemand an der Halterung des Seiles herumgepfuscht hat.“
    „Was?“, riefen Keisha und Nelson wie aus einem Munde.
    „Davon hast du mir gar nichts erzählt.“ Ihre Freundin warf Donna einen vorwurfsvollen Blick zu. „Wie konntest du mir das verheimlichen? Jetzt ist dieser Mistkerl aber echt zu weit gegangen!“
    „Sorry, ich wollte es dir später erzählen, wenn wir allein sind.“ Sie wandte sich an Brunos Anwalt. „Verstehen Sie jetzt, worauf ich hinauswill?“
    Der Mann nickte. „Ja, ich glaube, ich begreife. Und es gibt da etwas, das du vielleicht wissen solltest. Allerdings schlage ich vor, dass wir das an einem etwas gemütlicheren Ort besprechen. Fällt euch da etwas ein?“
    Donna nickte. „Wir fahren zum Zirkus. Meine Eltern und die anderen sind längst im Bett. Wenn wir uns still verhalten, wird niemand bemerken, dass wir uns im Zelt aufhalten.“
    Und genau so machten sie es.
    „Das ist doch nicht zu glauben!“, stieß Donna fassungslos aus und schüttelte dabei den Kopf, nachdem Nelson ihnen eine kurze Zusammenfassung der Situation gegeben hatte. „Bruno hat dem Zirkus sein gesamtes Vermögen vermacht?“
    Der Anwalt nickte. „Nach seinem Tod wird der Zirkus keine finanziellen Schwierigkeiten mehr haben, so viel steht fest. Daran seht ihr, wie sehr sich Mr. Stein stets mit deiner Familie verbunden gefühlt hat.“
    „Allerdings.“ Donna konnte es noch immer nicht fassen. „Das ist ja echt der Hammer.“
    „Allerdings ist diese Erbschaft an eine Bedingung geknüpft.“
    Aha, dachte Donna. So ist das also. Ich hätte mir ja gleich denken können, dass das nicht alles war. „Jetzt kommt der Haken“, warf sie düster ein. „Ich wusste es doch. Irgendwas kann da nicht stimmen.“
    „Nein, kein Haken – nur eine Bedingung.“
    „Und die wäre?“
    „Ganz einfach: Der Zirkus muss noch existieren, wenn Mr. Stein stirbt. Kein Zirkus, keine Erbschaft, so einfach ist das.“
    Sie nickte. „Das ist natürlich irgendwie einleuchtend. Aber … Moment mal.“ Sie hielt inne. Ein furchtbarer Verdacht stieg in ihr auf. „Wer erbt, wenn es den Zirkus nicht mehr geben sollte? Wenn er verkauft wird oder pleitegeht?“
    „Das wird dann Mr. Steins Stiefenkel beziehungsweise Stiefenkelin sein. Soweit ich weiß, hat die Mutter – also die

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