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DEIN LETZTER TANZ

DEIN LETZTER TANZ

Titel: DEIN LETZTER TANZ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DANA KILBORNE
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nicht hängen“, sagte sie. „Diese Sache ist echt wichtig. Der Sheriff kriegt es ja anscheinend nicht auf die Reihe, den Übeltäter zu finden, und mein Dad glaubt nicht, dass das alles etwas mit Bruno zu tun hat. Uns bleibt nichts anderes übrig, als das Rätsel selbst zu lösen.“
    „Du hast ja recht.“ Keisha seufzte. „Echt, ich weiß ja, dass du recht hast. Aber trotzdem muss es mir ja hier nicht gefallen, oder?“ Plötzlich deutete sie zur Straße hinunter, die unten am Smuggler’s Point entlangführte. „Sag mal, siehst du das auch?“
    „Scheinwerfer“, bestätigte Donna. „Das muss er sein.“
    Die Lichter verloschen, und als Nächstes hörten die Mädchen, wie eine Wagentür zugeworfen wurde. Aufgeregt ballte Donna die Hände zu Fäusten. Mit einem Mal war sie sich nicht mehr so sicher, ob es wirklich eine gute Idee gewesen war, allein mit Keisha herzukommen.
    Sie waren zwei Mädchen, nicht besonders kräftig oder sportlich. Wenn es sich bei diesem Treffen um eine Falle oder etwas in der Art handelte, dann …
    Unsinn! Mühsam kämpfte sie die aufsteigende Panik zurück. Es gab überhaupt keinen Grund, sich zu fürchten. Sie hatte sich immer gut mit Bruno verstanden, und der Mensch, mit dem sie hier am Smuggler’s Point verabredet war, musste ein Vertrauter von ihm sein.
    Keisha ergriff ihre Hand und drückte so fest zu, dass es wehtat. „Verdammt, hätten wir doch bloß die Jungs mitgenommen“, flüsterte sie. „Mir ist das alles nicht geheuer.“ Plötzlich zog sie Donna mit sich zu einem großen Felsbrocken am Rande des Smuggler’s Point. „Komm, wir verstecken uns. Ich will mir den Typen erst mal von Weitem ansehen.“
    Sie waren gerade hinter dem Felsen verschwunden, als ein junger Mann im Anzug auf dem Plateau auftauchte. Seine Krawatte wehte im Wind, der auch sein Sakko aufbauschte, sodass es aussah wie ein Ballon.
    „Hallo?“, hörte Donna ihn rufen. „Hallo?“
    „Komm schon, lass uns mit dem Versteckspielen aufhören“, flüsterte sie Keisha zu. „Er sieht doch eigentlich ganz harmlos aus, findest du nicht?“
    Als Keisha skeptisch guckte, stand Donna einfach auf und ging auf den Mann im Anzug zu. Als sie näher kam, bemerkte sie, wie jung er war. Vielleicht Ende zwanzig. Was der wohl mit Bruno zu tun hatte?
    „Hi, ich bin Donna“, sagte sie und reichte ihm die Hand. „Und wer sind Sie?“
    „Mein Name ist Nelson, Oliver Nelson“, erwiderte er und schlug ein. „Entschuldige bitte, dass ich dich an diesen unwirtlichen Ort geholt habe. Über den Smuggler’s Point war im Internet nicht viel zu finden. Aber er war das Einzige, was ich auf die Schnelle entdeckt habe.“ Er seufzte. „Nicht gerade die optimale Wahl, zugegebenermaßen.“
    „Macht nichts.“ Donna lächelte. „Mir ist es total egal, wo wir uns treffen. Hauptsache, Sie können mir sagen, wie ich mit Bruno in Kontakt treten kann.“
    „Vielleicht erkläre ich dir erst mal, welche Funktion ich eigentlich habe. Ich bin Anwalt und einer der engsten Vertrauten von Mr. Stein.“
    „Wirklich?“ Donna war ganz aufgeregt. „Dann können Sie mir doch sicher sagen, wie ich Bruno … äh, ich meine Mr. Stein, erreichen kann, oder?“
    Sie sah, wie Nelson die Stirn runzelte. „Sag mal, das Mädchen dahinten am Felsen – die kennst du nicht zufällig?“
    „Ach, das ist Keisha!“ Donna winkte sie zu sich heran. „Keisha, komm her. Du brauchst dich nicht länger zu verstecken.“
    „Ihr habt euch versteckt?“ Der Anwalt schmunzelte. „Doch nicht etwa meinetwegen?“
    „Na ja, wir wussten ja nicht, wer Sie sind. In Ihrer Mail stand ja so gut wie nichts.“
    „Stimmt, das war eine Vorsichtsmaßnahme. Ich wollte zuerst mit Mr. Stein sprechen, ehe ich mehr sage.“
    „Und? Haben Sie mit ihm gesprochen?“
    Er nickte. „Ja. Er war ziemlich überrascht, von dir zu hören.“
    „Das kann ich mir vorstellen“, erwiderte Donna. „Er hat uns allen schließlich jahrelang etwas vorgemacht. Dass er ein Milliardär ist, hat er jedenfalls nie erwähnt. Ich frage mich, was dieses ganze Theater sollte.“ Fragend schaute sie Nelson an. „Sie sind doch sein Vertrauter, wie Sie sagen. Also müssten Sie doch wissen, warum er das gemacht hat.“
    „Um ehrlich zu sein: So ganz verstanden habe ich das auch nie. Es hatte wohl etwas damit zu tun, dass er mit seinem echten Leben nie zufrieden war. Er hatte immer etwas anderes gewollt. Und als er schließlich so viel Geld hatte, dass er eigentlich kaum noch arbeiten musste,

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