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Dein totes Mädchen: Roman (German Edition)

Dein totes Mädchen: Roman (German Edition)

Titel: Dein totes Mädchen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Berg
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atmete einmal tief durch. »Eigentlich nichts Konkretes.«
    Er legte seinen Arm auf die Lehne und berührte dabei mit den Fingerspitzen fast ihre Wange, die dort ruhte. »Du bist eine schlechte Lügnerin.«
    »Warum?« Sie unterdrückte das Verlangen, sich diesen Fingerspitzen entgegenzurecken.
    »Weil mich dein Lächeln an eine Katze erinnert, die an ihre soeben leergeschleckte Schüssel Sahne denkt.«
    Sie lachte leise auf.
    »Sag es mir.«
    Sie zögerte, fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Ich habe an uns beide gedacht«, gestand sie schließlich, »an früher …«
    Seine Finger berührten sanft ihre Wange. »Sprich weiter«, bat er leise.
    »Besser nicht«, warnte sie. »Es ist so schon kompliziert genug.«
    »Ist es das?«, fragte er.
    »Ich denke schon.« Sie schenkte ihm einen schnellen Seitenblick. »Ich weiß ja nicht einmal, ob du verheiratet bist.«
    »Verheiratet?« Ein Lächeln huschte über sein Gesicht und vertiefte die Fältchen um seine Augen. »Glaubst du das wirklich?«
    Sie zuckte mit den Schultern.
    Kaum merklich schüttelte er den Kopf. »Ich habe zu lange gebraucht, um über dich hinwegzukommen«, bemerkte er, ohne den Blick von ihr zu nehmen. »Und danach war es zu spät.«
    Sie schluckte. »Das ist nicht dein Ernst.«
    »Nein. Im Umfeld meines Berufs ist die Scheidungsrate ziemlich hoch, deshalb habe ich es gar nicht erst versucht.« Noch immer lächelte er. »Und, was ist mit dir?«
    »Ich war nie verheiratet. Nur einmal … war ich kurz davor.«
    Seinem Mienenspiel nach zu urteilen, wusste er von Thomas.
    »Du hast davon gehört«, stellte sie fest.
    »Ja, von Björn …«
    »Es war das einzige Mal, dass ich es wagen wollte. Es war … keine gute Idee.«
    Er fuhr mit seinem Finger die Linie ihrer Brauen nach. »Ich bin froh, dass es nicht geklappt hat«, sagte er. Sein Finger glitt über ihre Wange, berührte ihre Lippen. »Ich habe solche Angst um dich gehabt, als du da draußen im Schneesturm warst, weißt du das?«, fügte er leise hinzu. »Ich war mir sicher, ich hätte dich verloren.«
    »Vielleicht wäre es besser gewesen«, erwiderte sie, ihr Mund war plötzlich trocken.
    »Was meinst du damit?«
    Nervös zupfte sie an ihrer Decke. »Du dürftest gar nicht hier sein.«
    Er runzelte die Stirn, und sie hielt unwillkürlich den Atem an. Als er schließlich begriff, worauf sie anspielte, wurden seine Augen schmal. »Woher weißt du …«
    »Als ich heute Nacht deine Jacke aufhängen wollte, ist der Haftbefehl aus der Tasche gefallen.«
    Lange sah er sie schweigend an. »Hast du es getan?«, fragte er dann.
    »Ja«, entgegnete sie und spürte mit sinkendem Herzen, wie er seine Hand zurückzog.

19.
    M aybrit lauschte auf das Heulen des Windes. Der eben angebrochene Tag unterschied sich in seiner weißgrauen Undurchdringlichkeit kaum von der tobenden Düsternis der Nacht und spiegelte den Aufruhr wider, der in ihrem Inneren tobte. Ulf war nicht zurückgekommen. Wie sie aus der Koordinationsstelle erfahren hatte, war die Straße zu Carolines Haus bereits kurz nach Ausbruch des Schneesturms unpassierbar gewesen. Umgestürzte Bäume blockierten sie – und inzwischen vermutlich zusätzlich meterhohe Schneewehen. Nachdem Caroline und Ulf so überstürzt den Fjällkrogen verlassen hatten, waren auch sie und Björn nicht mehr lange geblieben. Björn hatte sie nach Hause gefahren, und sie war beeindruckt gewesen von der Gelassenheit, mit der er der Situation begegnete. »Ulf und Lilli haben einiges aufzuarbeiten«, hatte er lediglich bemerkt. »Je schneller sie das hinter sich bringen, umso besser für uns alle.«
    »Glaubst du wirklich, dass er morgen nach Stockholm zurückfährt?«, hatte sie unruhig gefragt. »Meinst du, er kann alles hinter sich lassen?«
    »Maybrit, ich weiß, wie sehr du Ulf liebst und wie sehr du dich um ihn sorgst«, hatte er ruhig erwidert. »Aber er ist nicht mehr der ungestüme junge Kerl, der er einmal war. Er ist reifer geworden und hat seinen Platz im Leben gefunden. Er weiß nicht immer, was er will, aber mit Sicherheit weiß er, was er nicht will.« Björn hatte sie zum Haus begleitet, doch als er sich verabschieden wollte, hatte Maybrit ihn zurückgehalten. »Bleib hier«, hatte sie ihn gebeten.
    »Sicher?«, hatte er nur gefragt.
    »Ja.« Sie hatte mit ihren Gedanken, ihren Ängsten nicht allein bleiben wollen, und als er ihr im Flur aus der Jacke geholfen hatte und dabei seine Hände auf ihren Schultern liegen ließ und sanft ihren Nacken küsste,

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