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Dein Wille geschehe - Dein Wille geschehe - Shatter

Titel: Dein Wille geschehe - Dein Wille geschehe - Shatter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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nervösen Winken. »Hatten Sie eine angenehme Reise?«
    »Ja. Danke.« Julianne nimmt ihr Emma ab. »Das mit deiner Mutter tut mir sehr leid, Darcy. Eine wirklich schreckliche Geschichte.«

    »Was ist denn passiert?«, fragt Emma.
    »Nichts, worüber du dir Sorgen machen musst, Schätzchen.«
    Wir fahren schweigend nach Hause. Nur Emma redet, stellt und beantwortet alle Fragen. Darcy hat sich in eine Blase aus Schweigen und Unsicherheit zurückgezogen. Ich weiß nicht, was mit Julianne los ist. Es ist ganz untypisch für sie, so abweisend und unnachgiebig zu sein.
    Zu Hause kommt Charlie nach draußen gerannt, um uns zu begrüßen. Sie platzt vor Neuigkeiten für Julianne, die in der Mehrzahl von Darcy handeln, weshalb sie sie nicht loswerden kann, weil Darcy neben ihr steht.
    Ich trage das Gepäck ins Haus, während Julianne wie bei einer Inspektion von Zimmer zu Zimmer geht. Vielleicht erwartet sie, ein Chaos vorzufinden, ungewaschene Wäsche, ungemachte Betten und dreckigen Abwasch im Spülbecken. Stattdessen sieht das Haus absolut makellos aus, was sie aus irgendeinem Grund noch bockiger macht. Sie trinkt zwei Gläser Wein zum Essen - einem von Darcy zubereiteten Auflauf -, aber das entspannt sie auch nicht nennenswert. Sie presst die Lippen zu schmalen Linien zusammen, und ihre Kommentare klingen spitz und vorwurfsvoll.
    »Ich bade Emma«, sagt Julianne und wendet sich zur Treppe. Als Darcys und meine Blicke sich treffen, weitet sie fragend die Augen.
    Nachdem die Spülmaschine eingeräumt ist, gehe ich nach oben, wo Julianne auf unserem Bett sitzt. Ihr Koffer ist offen. Sie sortiert Kleidung. Warum ist sie über Darcys Anwesenheit so verärgert? Es scheint beinahe eine Frage von Eigentum, Markierung von Territorium, Verteidigung eines Anspruchs. Aber das ist lächerlich. Darcy stellt keine Bedrohung dar.
    Ich bemerke ein Bündel schwarzer Wäsche in ihrem Koffer. Ein Mieder und ein Höschen.
    »Wann hast du denn die gekauft?«
    »Letzte Woche in Rom.«

    »Die hast du mir gar nicht gezeigt.«
    »Hab ich vergessen.«
    Ich hänge die Träger des Mieders über meinen Zeigefinger. »Ich wette, an dir sehen sie noch besser aus. Vielleicht führst du sie mir später vor.«
    Sie nimmt mir die Teile ab und wirft sie in den Waschkorb. Für wen hat sie sie getragen? Irgendetwas rührt sich in meiner Brust - das gleiche nagende Unbehagen wie nach der Entdeckung der Hotelrechnung für ein Champagnerfrühstück.
    Julianne trägt keine sexy Unterwäsche. Sie sagt, es wäre unbequem und unpraktisch. Jedes Mal wenn ich ihr zum Valentinstag etwas Knapperes geschenkt habe, hat sie es nur einmal getragen. Sie bevorzugt Pantys von Marks & Spencer, hochgeschnitten, Größe 38, schwarz oder weiß. Weshalb hat sie ihre Meinung geändert?
    Sie hat in Rom Reizwäsche gekauft und sie mit nach Moskau genommen. Ich will sie fragen, warum, aber ich weiß nicht, wie ich die Frage formulieren soll, ohne eifersüchtig oder schlimmer zu klingen.
    Der Moment vergeht. Julianne wendet sich ab. Sie ist sichtlich müde. Sie macht kleine Schritte und lässt die Schultern hängen.
    Die Prämisse, dass, wo Rauch ist, auch Feuer sein muss, akzeptiere ich nicht, genauso wenig wie ich an Omen und Vorahnungen glaube, aber ich kann das unbehagliche Gefühl nicht abschütteln, dass sich zwischen uns eine Kluft auftut. Ich sage mir, dass Julianne oft unterwegs war, in zu viele verschiedene Richtungen gezerrt wurde, sich zu viel zugemutet hat.
    Zu ihrem Geburtstag vor einem Monat hatte ich ein besonderes Essen geplant. Ich bin nach Bristol gefahren und habe auf dem Markt Meeresfrüchte gekauft. Kurz nach sechs rief sie an, um zu sagen, dass sie noch immer in London sei. Irgendeine Krise wegen eines fehlenden Fond-Transfers. Sie werde nicht heimkommen.
    »Wo wirst du übernachten?«

    »In einem Hotel, das die Firma bezahlt.«
    »Du hast keine Kleider zum Wechseln dabei.«
    »Es muss halt so gehen.«
    »Du hast heute Geburtstag.«
    »Es tut mir leid. Ich mache es wieder gut.«
    Ich habe ein Dutzend Austern gegessen und den Rest in den Müll geworfen. Dann bin ich den Hügel hinauf zum Fox & Badger gestapft, wo ich drei Bier mit Nigel und einem holländischen Touristen getrunken habe, der mehr über die Gegend wusste als sonst jemand in der Kneipe.
    Es gab andere Augenblicke. Ich werde sie nicht Zeichen nennen. An einem Freitag sollte Julianne aus Madrid zurückkommen, ich versuchte vergeblich, sie über Handy zu erreichen, also rief ich in ihrem Büro an.

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