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Dein Wille geschehe - Dein Wille geschehe - Shatter

Titel: Dein Wille geschehe - Dein Wille geschehe - Shatter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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ragen wie gezackte Blumen.
    Ich drücke auf den Knopf der Gegensprechanlage am Tor und warte.
    »Wer ist da?«, fragt eine Stimme.
    »Ist dort Mr. Chambers?«
    »Nein.«
    »Ist er zu Hause?«
    »Er ist im Moment nicht zu sprechen.«
    »Ist Helen Chambers zu Hause?«
    »Soll das komisch sein oder was?« Sein Akzent ist walisisch.
    Ich sehe Ruiz an, der die Schultern zuckt.
    »Mein Name ist Joseph O’Loughlin. Ich muss unbedingt mit einem Mitglied der Familie sprechen.«
    »Dafür müssen Sie mir schon mehr Informationen geben.«
    »Es geht um eine polizeiliche Ermittlung. Sie betrifft auch die Tochter der Chambers’.«
    Pause. Vielleicht muss er neue Anweisungen einholen.
    Dann meldet die Stimme sich wieder. »Wer ist bei Ihnen?«
    Ich spähe durch die Windschutzscheibe. Auf einem Pfahl, der das Tor um etwa sieben Meter überragt, ist eine Überwachungskamera montiert. Er beobachtet uns.

    Ruiz beugt sich über mich hinweg zum Beifahrerfenster. »Ich bin ein Detective Inspector im Ruhestand. Ich habe früher für die London Metropolitan Police gearbeitet.«
    »Im Ruhestand?«
    »Sie haben mich richtig verstanden.«
    »Es tut mir leid, aber Mr. und Mrs. Chambers sind beide nicht zu sprechen.«
    »Wann wäre es denn am günstigsten, sie zu sprechen?«, frage ich.
    »Schreiben Sie einen Brief.«
    »Ich würde lieber eine Nachricht hinterlassen.«
    Das Tor bleibt fest geschlossen. Ruiz steigt aus, geht um den Mercedes und streckt seine Glieder. Die Kamera schwenkt und verfolgt jeden seiner Schritte. Er klettert auf einen umgestürzten Baum und blickt über die Mauer.
    »Können Sie das Haus sehen?«, frage ich.
    »Nein.« Er blickt nach links und nach rechts. »Interessant.«
    »Was?«
    »Bewegungsmelder und noch mehr Kameras. Ich weiß, dass die Reichen zu Nervosität neigen. Für den Fall, dass die Revolution kommt und so. Aber das ist die reinste Festung. Was hat der Kerl zu verbergen?«
    Stiefel knirschen auf Kies. Von der anderen Seite des Tores kommt ein Mann auf uns zu. Er trägt Jeans, ein kariertes Hemd und einen Regenmantel und sieht aus wie ein Gärtner; neben ihm läuft ein riesiger deutscher Schäferhund mit schwarz-braunem Fell.
    »Halten Sie sich von der Mauer fern«, befiehlt er.
    Ruiz klettert von dem Baum und sucht Blickkontakt mit mir.
    »Schöner Tag«, sage ich.
    »Ja«, sagt der Mann mit dem Hund. Wir wissen beide, dass wir lügen.
    Ruiz ist neben den Wagen getreten und drückt hinter seinem
Rücken fest und lange auf den Rufknopf der Gegensprechanlage.
    Der deutsche Schäferhund mustert mich, als überlegte er, welches Bein er zuerst frisst. Sein Herrchen macht sich mehr Sorgen um Ruiz und die Frage, wie bedrohlich er werden könnte.
    Ruiz nimmt den Finger von dem Knopf der Gegensprechanlage.
    »Ja, wer ist da?«, fragt eine Frauenstimme.
    »Mrs. Chambers?«, erwidert Ruiz.
    »Ja.«
    »Verzeihung, aber Ihr Gärtner sagte, Sie wären nicht zu Hause. Ein Irrtum offensichtlich. Mein Name ist Vincent Ruiz, und ich war früher Detective Inspector bei der London Metropolitan Police. Dürften wir Sie vielleicht kurz sprechen?«
    »Worum geht es?«
    »Um zwei Freundinnen Ihrer Tochter - Christine Wheeler und Sylvia Furness. Erinnern Sie sich an sie?«
    »Ja.«
    »Haben Sie die Zeitung gelesen?«
    »Nein. Warum? Was ist passiert?«
    Ruiz sieht mich an. Sie weiß es nicht.
    »Ich fürchte, sie sind tot, Mrs. Chambers.«
    Schweigen. Rauschen.
    »Sie sollten wirklich mit Skipper reden«, sagt sie gepresst.
    Meint sie den Gärtner oder den Hund?
    »Er steht direkt neben mir«, sagt Ruiz. »Er ist ans Tor gekommen, um uns zu empfangen. Sehr charmanter Bursche. Bestimmt ein absoluter Experte in Sachen Rosenzucht.«
    Sie wirkt überrumpelt. »Er kann eine Narzisse nicht von einem Hartriegel unterscheiden.«
    »Ich auch nicht«, sagt Ruiz. »Können wir reinkommen? Es ist wichtig.«
    Nach einem hohlen Klicken schwingt das Tor nach innen auf. Skipper muss einen Schritt zurücktreten. Er wirkt nicht besonders glücklich.

    Ruiz setzt sich ans Steuer und hebt, als wir langsam an ihm vorbeifahren, die Hand zu einem flapsigen Salut, bevor er die Reifen auf dem Kies durchdrehen lässt.
    »Er sieht gar nicht aus wie ein Gärtner«, stelle ich fest.
    »Ein ehemaliger Soldat«, sagt Ruiz. »Siehst du, wie er steht? Er demonstriert seine Kraft nicht, sondern tarnt sie, bis er sie braucht.«
    Giebel und Dachfirst tauchen zwischen den Bäumen auf. Ruiz rollt langsam über ein Gitter und kommt vor dem Haupthaus zum Stehen. Das

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