Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Deine Kinder sind Deine Schuld

Deine Kinder sind Deine Schuld

Titel: Deine Kinder sind Deine Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Winget
Vom Netzwerk:
über ihr armes Kind lustig macht. Das eine Kind wurde von allen nur Fettie genannt. Sie können sich sicher schon denken, warum. Weil es richtig fett war. Und wessen Schuld ist das wohl, liebe Mama? Ein anderes Kind nannte man Augenbraue, weil seine beiden Augenbrauen ineinander übergingen, sodass sie wie eine aussahen. Na und – Pinzette raus, auszupfen und der Fall ist erledigt. Haben diese Eltern sich wohl mal gefragt, wie ihr Kind behandelt wird, wenn es nach dem Fernsehstudio wieder in seine Schule zurückkehrt? Ist denen nicht klar, dass sie ihr Kind dann gleich am nächsten Schultag mit einem Schild „HAU MICH!“ um den Hals in die Schule schicken können?
    Was ist in den meisten Fällen von Mobbing zu tun? Etwas elterliche Einmischung tut Not. Die Eltern des Früchtchens, das Ihr Kind dauernd belästigt, sollten ihrem Kind ordentlich eins auf den Hintern geben, damit es fortan andere Kinder in Ruhe lässt.
    Aber auch die Eltern des gemobbten Kindes sollten sich ihr Kind ansehen und sich fragen, warum ihr Kind das Opfer solcher gemeiner Attacken ist. Vielleicht fordert es sie geradezu heraus.
    „Kein Jugendlicher würde sowas herausfordern, Larry“, werden Sie jetzt sagen. Doch! Erinnern Sie sich nicht mehr an Ihre eigene Schulzeit? Als ich in die Schule ging, gab es eine Menge Kinder und Jugendlicher, die die anderen geradezu dazu einluden, ihnen in den Hintern zu treten. Es waren nervige kleine Stinker, die die normalen Kids bis zur Weißglut treiben konnten. Dann kamen ein paar Grobiane, verpassten ihnen ein paar Schläge und manche von diesen kleinen Idioten waren auf einmal nicht mehr so nervig. Glauben Sie mir, wenn ich Ihnen sage, dass manche von den kleinen Stänkerern den Tyrannen dafür dankbar sein müssten, dass sie diese Verhaltensänderung bei ihnen bewirkt haben.
    Wenn Sie sich Ihr Kind anschauen, überlegen Sie mal, ob Sie nicht etwas tun können, damit Ihr Kind nicht mehr Zielscheibe des Spotts der anderen wird. Ist Ihr Kind zu dick? Helfen Sie ihm abzunehmen, damit es nicht länger gehänselt wird. Braucht Ihr Kind vielleicht Kontaktlinsen oder Laserchirurgie, damit es nicht mehr diese riesigen, dicken Brillengläser tragen muss, mit denen es wie die Comicfigur Fearless Fly aussieht? Mit anderen Worten: Was können Sie tun?
    Tyrannen suchen sich immer die Schwachen aus. Es ist Ihre Aufgabe als Eltern, Ihrem Kind beizubringen, dass es nicht zu den Schwachen gehören soll. Wenn Ihr Kind nach außen hin stark wirkt, lassen die anderen es garantiert in Ruhe. Ich meine hier nicht körperliche Stärke, sondern ein starkes, selbstbewusstes Auftreten, ein Kind, das selbstbewusst daherkommt, selbstbewusst spricht und handelt. Seine Präsenz beruht auf gesundem Selbstvertrauen. Sie können Ihrem Kind dabei helfen, dieses Selbstwertgefühl aufzubauen. Es geht nicht immer um Körpergröße oder irgendwelche äußeren Merkmale, sondern darum, dass Sie Ihrem Kind beibringen, selbstbewusst und aufrecht durchs Leben zu gehen.
    Wenn all das aber nichts nützt, müssen Sie Ihrem Kind beibringen, wie man sich gegen Grobiane wehrt.
    Grobiane mögen es nicht, wenn man ihnen mutig gegenübertritt. Sie sind im Grunde ihres Herzens Feiglinge. Bringen Sie Ihrem Kind bei, Grobianen die Stirn zu bieten. Meistens lassen sie einen dann schnell in Ruhe. „Soll das heißen, dass mein Kind sich auch mit den Fäusten gegen so einen Wüstling durchsetzen muss?“ Das muss nicht so sein, aber es kann sein. Erlauben Sie nicht, dass Ihr Kind von einem anderen Kind körperlich misshandelt wird. Bringen Sie ihm bei, sich zu schützen. Leider macht Petzen beim Lehrer alles für Ihr Kind nur noch schlimmer; es wird dann erstens als „Petze“ abgestempelt, zweitens wird die Misshandlung das nächste Mal deutlich schlimmer als zuvor und drittens wird der Übeltäter schon dafür sorgen, dass es beim nächsten Mal keine Augenzeugen gibt.
    Als ich noch ein Kind war, war in meiner High-School ein groß gewachsener Tyrann, der mit Vorliebe jüngere und schwächere Kids schikanierte. Ich war eines von diesen jüngeren, schwächeren Kids. Als dürrer Neuling war ich regelmäßig das Opfer dieses Grobians. Er ging an uns vorbei und schlug mich und andere Kleine wie beiläufig mit der Faust, und aus bestimmten Gründen tat nie jemand etwas dagegen. Selbst die Lehrer ignorierten ihn (wahrscheinlich, weil er größer und gemeiner war als sie), und sein übles Benehmen ging wie selbstverständlich durch. Eines Tages war der Kerl in

Weitere Kostenlose Bücher