Deine Kuesse verzaubern mich
Wasser würde helfen, ihre heißen Gedanken abzukühlen.
Nachdem Tina ihre Bestellungen aufgenommen hatte, waren sie wieder allein am Tisch.
„Erzähl mir, was du an deinem Job liebst“, sagte Darius.
„Eigentlich alles, aber am meisten freut es mich, dass ich Frauen in Not helfen kann, die fast zerbrochen sind an den schlimmen Dingen, die man ihnen angetan hat. Ich zeige ihnen, dass sie nicht alleine sind und dass es jemanden gibt, der sich um sie sorgt.“
Dass es schön für sie war, diesen Frauen die gleiche Unterstützung während der ersten entscheidenden Tage zukommen zu lassen, die sie damals von Darius erhalten hatte, erwähnte sie lieber nicht.
„Wieso gibt es denn keine Geschäftsleitung bei Helping Hands?“, fragte Darius.
Ihr Blick fiel auf seinen Mund, der sehr verführerisch aussah. Sie schluckte schwer, als sie daran dachte, wie er sie mit diesen Lippen liebkost hatte. Sie musste sich zusammenreißen, um überhaupt weiterzusprechen.
„Als ich eingestellt wurde, hat man mir fürs Erste sämtliche Aufgaben übertragen. Wenn erst der Umbau fertiggestellt ist und eine richtige Geschäftsleitung aufgebaut wird, hoffe ich, dass die Leute vom Cattleman’s Club an mich denken.“
„Bei euch ist ja ziemlich viel los. Wie schaffst du das denn alles?“, fragte Darius.
„Eigentlich ist es gar nicht so schlimm“, erwiderte sie. „Die größte Herausforderung für mich ist es, mitten in der Nacht zum Polizeirevier oder ins Krankenhaus gerufen zu werden – um misshandelte oder vergewaltigte Frauen zu beruhigen.“
Darius’ Gesichtszüge verhärteten sich. Summer wusste, wie er darüber dachte, wenn jemand Frauen etwas zuleide tat.
„Es kann auch ziemlich emotional werden, wenn Anrufe von der Notrufhotline in besonders schweren Fällen zu mir durchgestellt werden. Normalerweise haben wir dafür freiwillige Helfer, die vierundzwanzig Stunden lang die Telefone besetzen, aber manchmal habe auch ich eine vollkommen verzweifelte Frau am Apparat“, fuhr Summer fort.
An Summers Tonfall erkannte Darius, wie stolz sie auf ihre Arbeit war. Sie schien gern darüber zu sprechen. Zum ersten Mal, seitdem er sie wiedergetroffen hatte, fühlte er sich in ihrer Gegenwart nicht mehr so angespannt.
Das Essen, das inzwischen vor ihnen stand, sah nicht nur sehr lecker aus, sondern schmeckte auch ausgezeichnet. Einer seiner Onkel in Charleston hatte einen kleinen Imbiss besessen, der in der ganzen Stadt für seine Burger berühmt gewesen war. Als Kind hatte Darius häufig seine Sommerferien in Charleston verbracht, und seitdem verglich er jeden Hamburger, den er aß, mit denen von Onkel Donald. An die reichte zwar keiner heran, dieser hier kam ihnen aber sehr nah.
„Und, wie schmeckt es dir?“
Mit vollem Mund nickte er Summer begeistert zu.
Dreißig Minuten später, als sie zurück auf dem Weg zum Frauenzentrum waren, gingen ihm einige Dinge durch den Kopf, die er so nicht erwartet hatte. Am meisten überraschte ihn die Erkenntnis, dass er nahezu eine Stunde mit Summer zusammengesessen hatte, ohne einen negativen Gedanken ihr gegenüber zu empfinden. Ganz im Gegenteil, er hatte ihre Gesellschaft genossen. Und natürlich gab es da auch noch diese sexuelle Spannung, die sich zwischen ihnen aufbaute und ihn in ihren Bann zog – egal, was sie taten oder worüber sie redeten.
Es gab eine Menge an Summer, dem er kaum widerstehen konnte. Ihr Duft, den er nicht nur mit der Nase, sondern mit seinem ganzen Körper wahrzunehmen schien. Ihm war aufgefallen, dass Summer die ganze Zeit über angestrengt vermieden hatte, ihn anzusehen. Jedes Mal, wenn er sie dabei erwischte, wie sie ihn anstarrte, hatte ihn das innerlich aufgewühlt.
Glücklicherweise umklammerte er gerade das Lenkrad, sonst wäre er der Versuchung erlegen, die zarte Haut von Summers Oberschenkeln zu streicheln, die unter dem kurzen Rock zu sehen war und die seine Fantasie anregte. Verbissen sah er auf die Straße. Vermutlich war jetzt ein guter Zeitpunkt für ein weiteres Gespräch, um sich abzulenken.
„Wo wohnst du denn?“, fragte er.
„Einen Block vom Postamt entfernt. Ich habe dort ein Haus gekauft“, entgegnete sie.
Es gab unzählige Neubaugegenden in der Nähe des Postamtes und viele ältere Häuser, die renoviert worden waren und zum Verkauf standen. Da sie den Straßennamen nicht genannt hatte, musste er wohl noch etwas weiterfragen. „Schöne Gegend“, bemerkte er.
„Finde ich auch. Sehr ruhig. Die meisten Nachbarn sind schon
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