Deine Kuesse verzaubern mich
das war nicht sehr wahrscheinlich, denn noch lange nachdem sie aus Houston weggezogen war, hatte sie nachts wach im Bett gelegen und an ihn gedacht.
Das Knurren ihres Magens erinnerte sie daran, dass sie noch nichts zum Abendbrot gegessen hatte. Zu Hause würde sie sich erst einmal ein Sandwich und einen Eistee genehmigen, genau das Richtige in dieser heißen Augustnacht.
Während sie darauf wartete, dass die Ampel umsprang, fiel ihr Blick zufällig auf den Zettel auf dem Sitz neben ihr. Sie nahm ihn in die Hand, und der Atem stockte ihr, als sie zitternd die Worte las: „Ich kümmere mich um das, was mir gehört.“
Die Ampel sprang auf Grün, aber sie war unfähig sich zu bewegen, bis der Fahrer des Wagens hinter ihr hupte. Sie fuhr los und fragte sich, welcher der verlassenen Ehemänner das wohl geschrieben hatte. Es wäre nicht das erste Mal, dass einer der Peiniger die Mitarbeiter des Frauenzentrums dafür verantwortlich machte, dass seine Frau oder Freundin nichts mehr von ihm wissen wollte. Mr. Green war nur ein Beispiel von vielen. Es würde sie gar nicht wundern, wenn der Zettel von ihm stammte, denn ihr Wagen hatte unübersehbar auf dem Angestelltenparkplatz gestanden.
Summer warf das Papier zur Seite und dachte an Mr. Green, den Baseballschlager und seine verängstigte Frau. Kopfschüttelnd fragte sie sich wieder einmal, was das für Männer waren, die die Frauen, die sie angeblich liebten, so schäbig behandelten.
Am nächsten Tag starrte Darius auf den Computermonitor vor sich und versuchte, nicht an die Frau zu denken, die ein paar Räume weiter saß. Den ganzen Morgen über war sie nicht aus ihrem Büro gekommen, und jetzt war es beinahe Mittag. Er war sich fast sicher, dass sie keine Pause machen würde.
Es ging ihn eigentlich nichts an, ob sie etwas aß oder nicht, aber da er sowieso immerzu an sie denken mussste, konnte er genauso gut mit ihr zum Lunch gehen.
Heute Morgen hatte er einen Zwischenstopp bei der Raffinerie eingelegt. Dort hatte er die Brandstelle in der Hoffnung besichtigt, weitere Hinweise zu finden, die man bisher übersehen hatte. Lance schien gar nicht so falsch mit seinem Verdacht zu liegen. Alle Spuren führten bisher zu Montoya, der kein Alibi für den Zeitraum hatte und in der Nähe der Raffinerie gesehen worden war. Trotzdem wirkte das alles etwas zu offensichtlich für Darius’ Geschmack. Wenn Montoya nicht schuldig war, dann wollte vielleicht jemand den Verdacht auf ihn lenken, der von seiner Fehde mit den Brodys wusste.
Darius stand auf und machte sich auf den Weg zu Summers Büro. Als er heute Morgen angekommen war, hatte er erfolgreich der Versuchung widerstanden, einfach zu ihr zu gehen und Hallo zu sagen. Das würde er jetzt nachholen. Ihre Bürotür war verschlossen, was entweder bedeutete, dass sie ein Beratungsgespräch führte oder bis über beide Ohren in Arbeit steckte. Sie hatte ja erwähnt, dass sie sich für das Treffen mit Kevin morgen vorbereiten wollte. Trotzdem musste auch sie mal was essen, und er mochte das Café, in dem sie gestern gewesen waren. Der Hamburger hatte wirklich ausgezeichnet geschmeckt. Er ging zum Schreibtisch der Sekretärin am Ende des Flurs. „Ist Miss Martindale gerade in einem Gespräch?“, fragte er.
Marcy sah lächelnd von ihren Akten auf. „Nein, sie erledigt Papierkram. Wenn Sie mit ihr reden wollen, klopfen Sie einfach an.“
„Danke, das mache ich.“
Er ging zu Summers Büro zurück und zögerte einen Moment, bevor er klopfte. Er rief sich in Erinnerung, dass er nur deshab so nett zu ihr war, weil er einen Plan verfolgte, denn in Wahrheit verdiente Summer seine Aufmerksamkeit gar nicht.
„Herein.“
Summer blickte noch nicht einmal auf. „Bereit fürs Mittagessen?“, fragte Darius.
Sie sah von ihren Papieren auf und direkt in seine Augen. Als sich ihre Blicke trafen, spürte Darius ein erregendes Prickeln. Der starken Wirkung, die diese Frau, die er schon vor langer Zeit hätte vergessen sollen, auf ihn hatte, hatte er nichts entgegenzusetzen.
„Ich habe heute keine Zeit“, sagte sie und wandte sich wieder ihren Papieren zu.
Jetzt nur nicht lockerlassen, dachte Darius und sagte: „Natürlich hast du Zeit. Du kannst dich viel besser konzentrieren, wenn du was gegessen hast.“ Als sie ihn nachdenklich ansah, als ob sie ernsthaft über seine Worte nachdenken würde, fügte er hinzu: „Außerdem war der Hamburger gestern wirklich ganz in Ordnung, und …“
„Und heute solltest du keinen essen – zu
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