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Deine Steuern sollst du zahlen (Aargauer Kriminalromane) (German Edition)

Deine Steuern sollst du zahlen (Aargauer Kriminalromane) (German Edition)

Titel: Deine Steuern sollst du zahlen (Aargauer Kriminalromane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Reist
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Rechtsmedizin. Peter fuhr sie zurück zum Hotel und verabschiedete sich dort, nicht ohne Edith Buchmann zu bitten, ihn anzurufen, falls sie Fragen habe. „So kann ich mein Französisch aufpolieren“, sagte er und lächelte verlegen. „Je vous remercie, Madame, au nom de toute l'equipe, et je vous souhaite un bon voyage.“
    „C'est très gentil, Monsieur Pfister. Au revoir.“
    *
    „Hallo Nick, bist du wieder im Dienst?“ Steff Schwager hatte in den letzten Tagen wenig geschrieben über den Fall Matossi, viel zu wenig, weil er keine Informationen bekam. So musste er auf eigene Faust recherchieren, und das tat er, indem er Nick auf Schritt und Tritt folgte. „Ich höre, du hast in Küttigen auf der Bank etwas gefunden – vielleicht ein geheimes Schliessfach, in dem Matossi alle Akten über den sauberen Politiker aufbewahrte?“
    „Scheisse, woher weisst du denn das schon wieder?“ Nick regte sich auf, obwohl er wusste, dass die Information nicht aus seinem Team stammen konnte. „Verfolgst du mich etwa?“
    „Alter Journalistentrick; in der Wüste führt einen das Kamel immer zum Brunnen. Hast du etwas für mich?“
    „Nein, vor allem nichts, was ich in der Zeitung lesen will. Wir können weder Mord noch Selbstmord ausschliessen, und sämtliche Steuerbetrüger im Kanton Aargau sind immer noch auf der Liste der Verdächtigen.“
    „Und Patrizia Obrist?“
    „Kein Kommentar.“
    „Gut, dann ist es also eine heisse Spur. Du weisst, was das für mich heisst: affaire à suivre, ich bleibe dran und lasse nicht locker. Danke und ciao!“
    „Scheissjournalisten“, brüllte Nick und hieb mit der Faust auf den Schreibtisch. „Immer wissen sie alles besser, und am Ende vermiesen sie uns noch den Fall, verdammt nochmal!“
    Angela hob erstaunt die Augenbrauen, ihr Chef liess sich nur selten zu einem solchen Ausbruch hinreissen. Irgendetwas war los, aber sie hütete sich zu fragen. Stattdessen bereitete sie auf der Pinnwand verschiedene Szenarien dafür vor, wie man mit den Briefen verfahren könnte. Eine Möglichkeit war die direkte Befragung jedes einzelnen Adressaten; jemand würde hinfahren und die Personen mit dem Brief und dem Ohrschmuck konfrontieren. Anderseits wäre es vielleicht auch reizvoll, alle zusammen zu bringen, ausser Fritschi natürlich, und zu beobachten, wie sie reagierten. Eine Kombination der zwei Methoden wäre, die Leute einzeln zu befragen, aber dafür zu sorgen, dass sie sich vorher im Korridor des Polizeikommandos über den Weg liefen. Die Verunsicherung wäre so am grössten. Sobald Peter wieder da war, konnte man das weitere Vorgehen besprechen.
    *
    „Erich hier, hoi Peter. Was ist denn so dringend, dass du mich am Samstag brauchst?“
    „Hoi Erich, danke dass du zurückrufst. Wir brauchen Informationen über einen Einwohner deiner Gemeinde, aber von euch faulen Beamten arbeitet ja keiner am Wochenende.“
    „Aber du als Gewerkschaftsmitglied kassierst am Samstag den doppelten Tarif, habe ich Recht?“ Sie lachten, dann bat Peter um Informationen zu Ernesto De Cicco.
    „Ach ja, der liebe Aschi. Früher nannten wir ihn nur den Tschingg, aber mit dem neuen Rassismusgesetz darf man so etwas ja nicht mehr sagen. Also, mit dem Aschi habe ich früher Fussball gespielt, aber unsere alten Knochen machen nicht mehr mit. Hat er etwas verbrochen?“
    „Nein, nein, keine Angst. Was macht er beruflich?“
    „Alles und nichts, er übernimmt kleine Aufträge im Hoch- und Tiefbau. Wenn du zum Beispiel eine neue Gartenmauer brauchst, macht er das gut und günstig. Er verdient nicht viel, aber er ist bescheiden und braucht jedenfalls keine Unterstützung von der Gemeinde. Früher arbeitete er in Küttigen auf dem Kirchberg als Totengräber, aber das hat er schon vor Jahren aufgegeben, der Job sei ihm zu traurig.“
    'Bingo', dachte Peter. „Und wo finden wir ihn, wenn wir ihm noch ein paar Fragen stellen möchten?“
    „Er wohnt zuhinterst im Tal, Richtung Salhöhe, in einem Nebengebäude der alten Textilfabrik. Sein zweites Wohnzimmer ist der 'Ochsen', dort hast du die besten Chancen. Sonst noch etwas?“
    „Danke Erich, das ist alles. Wann trinken wir ein Bier zusammen?“
    *
    „'Sucht auf dem Kirchberg' passt doch wunderbar zu De Cicco als Totengräber, oder etwa nicht?“ Peter war kaum zu bremsen, als er Nick und Angela von seinem Gespräch berichtete. „Beide, Fritschi und er, bekommen einen Brief von Matossi und kennen den Ohrring. Der eine hebt Gräber aus, der andere sagt uns, wir

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