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Dekan Diavolo

Dekan Diavolo

Titel: Dekan Diavolo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war mir der verdammte Rauch nicht bekommen. Selbst vom Magen her zog ein Gefühl des Würgens hoch.
    »Ja, er ist gefährlich!« keuchte ich. »Persönlich habe ich ihn nicht gesehen, aber es gibt Menschen, die seiner verdammten Irrlehre bis in den Tod folgen. Das sind die Darkers, die Finsteren, die jungen Menschen, die von einer regelrechten Todessehnsucht überschüttet werden. Damit dies so ist, und auch so bleibt, sorgt ein gewisser Dekan Diavolo dafür, daß niemand aus der Reihe tanzt.«
    »Und wenn doch?«
    »Wird er umgebracht. So einfach ist das, Will. Wie bei der Mafia. Kein Pardon.«
    »Dunja gehörte dazu?«
    »Natürlich. Sie kann man zu den treuesten Gefolgsleuten des Dekans zählen.« Bevor ich weitersprach, holte ich tief Luft. »Sie wird dem Dekan nie abschwören. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, daß sie in der Scheune umgekommen sein soll.«
    Will Mallmann räusperte sich. »Wieso nicht? Als ich dich zum Wagen schleifte und die Tür offen war, habe ich von dieser Person nichts gesehen.« Er lachte auf. »Es war auch nicht einfach, überhaupt in die Scheune hineinzuschauen. Ich sah nur Feuer, Rauch und hörte, wie die Balken zusammenkrachten.«
    Ich nickte. Es ging mir etwas besser, aber den Rauch schmeckte ich noch immer im Hals. Mein Blick war auf die Scheune gefallen. Das Feuer züngelte nicht mehr allzu hoch. Das gesamte Gebäude sah aus, als wäre es ein großer Glutofen, der nur allmählich erkaltete. Glücklicherweise hatten die Flammen das Gras nicht entzünden können. Es war wahrscheinlich zu feucht gewesen, so hatte sich dieser von mir aus Versehen und unabsichtlich entfachte Brand nicht weiter ausdehnen können. Glück muß der Mensch eben haben.
    Wenn ich an mir herabschaute, konnte ich nur den Kopf schütteln. Ich sah aus, als hätte ich im dicksten Schmutz gebadet. Die Kleidung konnte ich wegwerfen. Sie war nicht nur dreckig, auch angesengt und an einigen Stellen regelrecht weggebrannt. Ich roch nach Rauch und verqualmtem Stoff.
    »Diese Dunja geht dir nicht aus dem Kopf, wie?«
    »So ist es, Will.«
    »Dann kannst du sie suchen.«
    Ich starrte durch die Scheibe. Wir standen im Dunkeln, aber vor uns glühte diese Feuerinsel. »Wohl kaum, oder traust du dich in die noch heißen Trümmer?«
    »So hatte ich das nicht gemeint. Gehen wir mal davon aus, daß sie es geschafft hat, der Feucrhölle zu entkommen. Dann müßte sie doch irgendwo im Gelände umherstreifen.«
    Ich saß für einen Moment steif. »Das ist sogar richtig, Will. Ich will dir noch etwas sagen. Sollte dies tatsächlich der Fall sein, wird sie unter allen Umständen versuchen, ihren Plan in die Tat umzusetzen und mich zu töten.«
    Will bekam schmale Augen. Mit einer Hand strich er ülier sein lichtes Haar. »Das gefällt mir gar nicht.«
    »Denkst du mir?«
    »Sollen wir sie gemeinsam suchen?«
    Ich überlegte. »Nein, eigentlich will sie ja etwas von uns. Sie müßte schon auf uns zukommen.«
    »Meinetwegen. Und sie hat ein Messer, sagst du?«
    »Drei Rosen.«
    Will wollte lachen. Als er mein Gesicht sah, sagte er zunächst nichts.
    Ich erklärte ihm, was es damit auf sich hatte. »Und aus den Rosen werden Messer«, fügte ich noch hinzu. »Das ist eine verdammt brisante Magie, die dahintersteckt.« Ich deutete gegen die Scheibe und beschrieb mit der Hand einen Halbbogen. »Will, zieh los! Fahr einmal in die Runde. Wenn wir sie nicht sehen, rutschen wir wieder zurück in unser Hauptquartier.«
    Der Kommissar lachte, als er den Motor anließ. »Ein toller Name für dieses Kaff.«
    Scheinwerfer zerschnitten die Finsternis, als wir anrollten. Mallmann hatte das Fernlicht eingeschaltet, dessen Ausläufer reichten bis an die glühenden Reste der Scheune heran. Sie strichen auch über das verbrannte Gras in der unmittelbaren Umgebung. Die dicken schwarzen Rauchwolken hatten sich verzogen. Nur mehr dünne Schleier lagen über dem Gelände. Doch sie stanken auch, und dieser scharfe Geruch ließ sich aus der Kleidung nicht vertreiben.
    »Halte mal an, Will!«
    Er stoppte. Ich stieg aus. Wir waren ziemlich nahe an die Scheune herangefahren. Ein Hauch von Glut wehte mir entgegen. Vom Dach stand nichts mehr. Das gesamte Gebäude war nur mehr ein aus verbrannten Balken und Stempeln bestehender Klumpen. Wo steckte Dunja?
    Sollte sie tatsächlich verbrannt sein, würde ich wohl kaum noch Reste von ihr finden.
    So nahe wie möglich trat ich an die Scheune heran. Als wahre Hitzewellen über mich herfielen, hatte ich den

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