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Dekan Diavolo

Dekan Diavolo

Titel: Dekan Diavolo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Ja, John Sinclair, das ist genau die Lösung. So werde ich es machen.«
    »Will, das ist deine Sache und auch dein Geld.« Ich klopfte gegen das Handschuhfach. »Irgendwie kann ich dich sogar verstehen. Wenn ich an meinen alten Bentley denke, so hätte es mir auch leidgetan, ihn abgeben zu müssen, aber der ist zerstört worden.«
    Der Ort lag längst hinter uns. Auch im Rückspiegel waren die Lichter nicht mehr zu sehen. Dunkelheit, die eine bergige Landschaft einbettete, hielt uns umschlungen.
    Große Waldregionen wechselten sich ab mit flachen Feldern und Weiden. Es roch nach frisch gemähtem Gras. Die Luft war sauber und klar. Line Gegend, in der man Urlaub machte, aber nie eine Horror-Uni vermuten würde, die von Dekan Diavolo geleitet wurde. Aul ihn war ich gespannt. Ich hatte ihn noch sehr deutlich in Hrinnerung. Linen Menschen wie ihn vergaß man einfach nicht. Ich hatte ihn auf der Uni in Zagreb kennengelernt und sah ihn noch in seinem Arbeitszimmer sitzen.
    Er war beim ersten Hinschauen nicht einmal besonders auffallend. Ein etwas flaches Gesicht, mit einer schon platten Nase. Die Augen quollen leicht aus den Höhlen und besaßen gelbe Pupillen. Fast so wie die Mähne eines Löwen. Breit war der Mund. Die Lippen lagen wie zwei rötlich angestrichene Klotze aufeinander.
    Beim zweiten Blick fiel noch etwas auf. Der Mann konnte nie gerade sitzen oder gerade stehen. Aus seinem Rücken wuchs ein Buckel, ein Höcker, er war ein Verwachsener. Von der Natur benachteiligt. Möglicherweise haßte er deswegen viele normal gewachsene Menschen. Seine Hände steckten oft genug in dünnen grauen Handschuhen. Lagen sie einmal frei, so erinnerten sie mich an lange knochige Finger, auf denen dunkle Härchen wuchsen.
    Will Mallmann hatte bemerkt, daß meine Gedanken sich mit anderen Dingen beschäftigten. »An was denkst du, John?«
    »An den Dekan.«
    »Hatte ich mir gedacht. Ehrlich gesagt, auf ihn bin auch ich gespannt.«
    Ich winkte ab. »Sei nicht zu vorschnell! Der ist hinterhältig, brutal, kennt alle Tricks und hat eine Horde um sich geschart, die nur seinen Befehlen folgt.«
    »Das ist ja typisch für diese Gurus.«
    »Ich weiß nicht, ob ich ihn als Guru bezeichnen soll. Die Gurus wollen dir hinterher ans Geld, predigen Enthaltsamkeit und sind selbst viellache Millionäre. Bei diesem Dekan steckt etwas anderes dahinter. Der ist tatsächlich von der magischen Iniehre des Ramis überzeugt. Da kennt er nichts.«
    »Und dessen sechs Geister.«
    »Das sowieso. Sechs Geister, eingepackt in einen schwarzen Schwan, der die Selbstmörder ins Jenseits begleitete. Eine Lehre, der ich nicht folgen kann.«
    Will hob nur die Schultern. Er konzentrierte sich auf die Fahrbahn. Hin und wieder schaltete er das Fernlicht an, dessen helles Tuch nicht nur über die Straße glitt, sondern auch dessen Ränder erfaßte. So bekamen Unterholz, Gras und auch Baumstämme einen gespenstisch bleichen Glanz.
    Plötzlich schleuderte mich eine Kraft in den Gurt. Ich sah die Scheibe näherkommen, kippte wieder zurück und hörte Wills Entschuldigung.
    »Sorry, John, aber da ist etwas.« Der Kommissar hatte bereits den Gurt gelöst, öffnete die Tür und stieg aus.
    Auch ich wollte nach dem Grund dieser Vollbremsung sehen. Will verließ die Straße und ging dorthin, wo wir einen Wagen sahen, der frontal gegen zwei Baumstämme gefahren war. Der harte Widerstand hatte seinen rechten sowie den linken Kotflügel demoliert und beide regelrecht nach innen geschoben.
    Will schaute mich an. »Das ist noch nicht lange her«, kommentierte er.
    »Sieh dir mal die Marke an.«
    »Ein Escort.«
    »Hat diesen Wagen nicht diese Frau gefahren…?«
    Ich schluckte. »Verdammt, du hast recht. Ja klar, das war ein Escort.«
    »So viele Escorts fahren nicht um diese Zeit in der Gegend herum«, sagte Will leise.
    Mein deutscher Freund hatte recht. Das sah tatsächlich danach aus, als wäre Suko etwas passiert. Wir traten von verschiedenen Seiten an den Wagen heran. Ich öffnete die Tür, die nur ein wenig verzogen war und deshalb klemmte.
    Die Innenbeleuchtung funktionierte noch, im Wagen selbst sahen wir keinen Menschen. Ich suchte auf den vorderen Sitzen nach Blutflecken, auch damit hatte ich kein Glück und zog mich wieder zurück. Über das Dach hinweg schauten Will und ich uns an.
    »Wenn, dann haben sie es gut überstanden«, sagte der Kommissar.
    »Ich habe auch außen nach Spuren gesucht und einige gefunden. Wenn mich nicht alles täuscht, sind sie hier vom

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