Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dekan Diavolo

Dekan Diavolo

Titel: Dekan Diavolo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Wagen aus auf die Straße gelaufen und dort verschwunden.«
    »Das war anzunehmen.« Mehr sagte ich nicht, weil mir doch etwas aufgefallen war. Es hingen noch Reste der Frontscheibe im Rahmen. Nur dünne Splitter, mehr nicht, aber ich sah auch die dunklen Flecken an den Rändern, und besonders stark waren sie auf der Kühlerhaube vertreten.
    Die Fingerspitze tunkte ich in die klebrige Masse, zog sie wieder hervor und schaute sie mir genau an.
    Das war Blut!
    Mallmann kam herbei. Er sah den dunklen Punkt auf der Fingerkuppe und atmete scharf durch die Nase. »Du hast mich vorhin nicht ausreden lassen«, erklärte er. »Auch ich habe auf der Straße Blut entdeckt und dann noch etwas.«
    »Was denn?«
    »Komm mit!«
    Will ging vor. Neben einem im Gras liegenden Klumpen blieb er stehen. Er trat mit der Schuhsohle darauf. »Weich«, sagte er. »Weich wie rohes und blutiges Fleisch. Und jetzt bist du an der Reihe, John.«
    Ich starrte Mallmann an. »Stimmt das mit dem Fleisch?«
    »Du kannst dich selbst davon überzeugen.«
    Das ließ ich bleiben, aber meine Gedanken rotierten. Ich versuchte, alles in die Reihe zu bringen, eine logische Folge zu finden. Auf der Straße hatte ich das Blut gesehen und an der Scheibe. Hinzu kam das Stück Fleisch. Das ließ nur einen Schluß zu: Irgend jemand mußte dieses blutige Stück gegen die Scheibe gedrückt haben.
    Will Mallmann war zu dem gleichen Entschluß gekommen, wie er mir erklärte.
    »Man hat ihnen eine Falle gestellt«, murmelte ich und schaute mich dabei um.
    Es gab nicht viel zu sehen. Die Dunkelheit lag dicht wie graue Pappe über dem Land. Wolken klebten über uns zusammen. Sie ließen weder das Mond-noch das Sternenlicht durch.
    Ich spürte meine innere Anspannung. Die Sorge um Suko und die Unbekannte wuchs. Bisher hatten wir von der Horror-Uni nur gehört, sie aber noch nicht zu Gesicht bekommen. War es möglich, daß Suko sie vielleicht schon erreicht hatte?
    »Ich glaube kaum«, sagte Will Mallmann leise, »daß wir hier noch etwas finden werden.«
    »Kann sein.«
    »Dann laß uns fahren.«
    Will saß schon im Wagen. Ich ließ meinen Blick noch einmal über das Gelände gleiten. Nein, von Suko und dieser fremden Frau war nichts mehr zu entdecken.
    »Komm rein!«
    »Okay.«
    Der Kommissar startete und hörte meine leise gesprochenen Worte.
    »Sie sind gefährlich, diese Darker. Sie sind sogar brandgefährlich. Sie gehen über Leichen, sie machen alles nieder, sie…«
    »John, was ist los mit dir? So kenne ich dich nicht!«
    Ich hob die Schultern. »Weißt du, Will, ich denke nur an Zagreb. Da haben sich Suko und ich nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Sie waren uns damals einfach über. Dieser Dekan Diavolo besaß eine Macht, die uns Angst gemacht hat. Selbst den Mord an Mitics Frau haben wir nicht verhindern können. Es war alles negativ.«
    Der Kommissar nickte. »Ich habe von den Selbstmorden gehört und gelesen. Sie gingen bis vor kurzem durch die Presse.«
    »Klar, sie suchen einen neuen Anfang.« Ich deutete nach vorn. »Hier irgendwo haben sie ihn gefunden.«
    »Wobei ich mich frage, was das alles soll? Ich an Diavolos Stelle würde keine Menschen um mich versammeln und sie dazu treiben, freiwillig in den Tod zu gehen.«
    »Da hast du recht. Vielleicht ist diese Phase auch vorbei, so daß er mit dem herauskommen kann, was er tatsächlich vorhat. Wir müssen uns umstellen, so wie sich Diavolo wahrscheinlich umgestellt hat.«
    »Noch sind es Theorien.«
    »Wir werden die Praxis erleben, Will.«
    In langen Kurven war die Straße den Berg hinaufgeklettert. Der Kommissar fuhr nur noch mit Fernlicht. Da kein Gegenverkehr herrschte, konnte er es sich erlauben.
    Es passierte nichts. Leer und verlassen lag die graue Fahrbahn vor uns. Natürlich schaute ich mich immer wieder um, meine Blicke glitten auch durch die Seitenscheiben, wobei ich versuchte, den Rand der Straße abzusuchen. Wenn zwei Menschen in dieser Gegend zu Fuß unterwegs waren — davon ging ich bei Suko und der Unbekannten aus - konnte es sein, daß sie versuchen würden, ein Fahrzeug anzuhalten. Niemand spielte zu dieser Zeit den Anhalter. Wir kamen unbeschadet weiter. Auf der Höhe angekommen, schluckte uns die Weite des Geländes. Kein Licht schimmerte in der Finsternis. Wie die flachen Buckel von urzeitlichen Riesentieren lagen die Hügelrücken stumm in der Gegend. Die Wälder erinnerten mich an geschwungene Grenzen inmitten der Landschaft.
    Ich ging davon aus, daß die Gefahr irgendwo lauerte. Sie

Weitere Kostenlose Bücher