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Dekan Diavolo

Dekan Diavolo

Titel: Dekan Diavolo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein Lauffeuer. Jeder aus dem Ort wußte Bescheid, daß die drei im Goldenen Hirschen abgestiegen waren und dort übernachten wollten. So jedenfalls dachte man.
    Noch vor Einbruch der Dunkelheit stiegen die beiden Europäer in ihren Wagen und rauschten davon.
    Der Asiate blieb zurück, was wiederum zu Spekulationen führte. Plötzlich war Sepp Karner, der bullige Hirschen-Wirt, ein gefragter Mann. Die Gäste drängten sich am Tresen und wollten von ihm wissen, weshalb der Chinese geblieben war.
    »Dös san Spione«, erklärte ein spindeldürrer, faltiger Mann mit strähnigen Haaren, den man nur in seiner Lederhose kannte. »Ich sag's dir, Sepp, dös san Spione.«
    »Red keinen Schmarren, Hisl.«
    »Doch, Spione.«
    Der Wirt gab dem Hisl einen Halben auf Rechnung des Flauses. Damit war er dann zufrieden. Neben dem Fenster war sein Stammplatz. Dort hockte er sich nieder und schlürfte den Krug langsam leer. Suko war natürlich nicht grundlos im Goldenen Hirschen zurückgeblieben. Er wollte auf eine bestimmte Person warten, von der er nur wußte, daß es sich um eine Frau handelte, die auf den Namen Gaby Wittmann hörte.
    Sie hatte Kommissar Mallmann keine Uhrzeit mitgeteilt. So wußte Suko nur, daß sie irgendwann am Abend eintreffen würde. Was sie genau mit dem Fall zu tun hatte, stand in den Sternen. Jedenfalls schien sie an dieser ungewöhnlichen Suchanzeige nicht ganz unbeteiligt gewesen zu sein. Sie hatte Mallmann angerufen und ihm erklärt, daß sie gewisse Dinge einfach klarstellen wollte.
    Es war ein sehr warmer Sommertag gewesen. Auch schwül, vor allen Dingen im Flachland. Hier in den Bergen des Bayrischen Waldes ließ es sich aushalten. Suko hatte das Fenster geöffnet, so daß die reine Luft in das Zimmer wehen konnte.
    Der Raum war nicht luxuriös eingerichtet. Die Dusche befand sich auf der Etage, dafür war das Bett sehr groß und bequem. Auf dem Holzfußboden lag kein Staub. Der kleine Schrank war ebenfalls sehr sauber, und auch der Spiegel über dem Waschbecken glänzte. John Sinclair und Will Mallmann waren seit über einer halben Stunde weg. Wann sie zurückkommen würden, konnte keiner von ihnen sagen, jedenfalls wollten die beiden Männer die Unbekannte in einer etwas abgelegenen Gegend treffen, wo eine alte Scheune stand. Nach der langen Fahrt hatte sich Suko etwas erl lischt. Müde war er nicht, aber er verspürte Hunger.
    Als Inspektor bei Scotland Yard war er schon viel herumgekommen. Er kannte auch den Bayrischen Wald und wußte, daß man dort sehr gut und auch noch preiswertessen konnte. Da bekam man für sein Geld was auf den Feiler, die Wirtin kochte meist selbst — nach traditionellen Rezepten.
    Auf ein kerniges Abendessen freute sich Suko besonders. Die Dämmerung hatte noch nicht eingesetzt, aber die Sonne war schon hinter den Bergen verschwunden, als Suko sich auf den Weg nach unten in die Gaststube machte. Er war die breite Stiege hinabgegangen, vorbei an den Wandnischen, in denen geschnitzte Figuren standen. Er hatte auch das schöne Holzkreuz gesehen und den Geruch aus der Küche wahrgenommen, der ihm entgegenwehte. Da bekam er einen noch größeren Appetit.
    Im Gastraum selbst ging es hoch her. Es waren fast ausnahmslos Männer versammelt, die sich nicht nur zusammengefunden hatten, um ihren Durst zu löschen. Sie waren auch gekommen, um mehr über die ungewöhnlichen Fremden zu erfahren.
    Zwei waren verschwunden, der Exote aber stand plötzlich bei ihnen, und zwar so überraschend, daß ihre Gespräche verstummten, und sie Suko anstarrten, als käme er vom Mars.
    Der Inspektor nahm es gelassen. »Guten Abend«, sagte er auf deutsch.
    »Habe ich etwas an mir?« erkundigte er sich noch, als niemand seinen Gruß erwiderte.
    Einer der Männer lachte und schob seinen verbeulten Hut nach vorn. Er stand an der Theke, hielt sein Maß fest und meinte: »Wir sind es halt nicht gewohnt, daß Fremde auftauchen.«
    »Der Bayrische Wald ist eine herrliche Gegend…«
    »Aber keine Chinesen.«
    »Haben Sie Angst davor?« Suko ging auf den Mann zu. Dessen bärtiges Gesicht zuckte an den Wangen.
    »Man hört ja immer von der Gelben Gefahr.«
    »Ach so.« Suko blieb stehen und nickte. »So ist das. Kommt die nicht aus dem Osten?«
    »Klar, von wo sonst?«
    »Ich komme aus dem Westen.«
    »Flä?«
    »Ja.« Er lächelte. »Aus London. Ich bin sogar Engländer. Wir haben eines gemeinsam. Wir gehören zur EG.«
    »Und auch zur NATO!« rief jemand vom Tisch her, wo vier Kartenspieler

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