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Delete: Thriller (German Edition)

Delete: Thriller (German Edition)

Titel: Delete: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Olsberg , Karl-Ludwig von Wendt
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hätte nicht an Ihrem Verdacht zweifeln dürfen.«
    »Machen Sie sich keine Gedanken«, gab Eisenberg zurück. »Ich war mir ja selbst nicht sicher.«

40.
    Atemlos hetzt du durch die Nacht. Dein Körper brennt. Tränen rinnen über deine Wangen. Sie haben dich! Du kannst ihnen nicht mehr entkommen. Wahrscheinlich konntest du es nie. Du solltest stehen bleiben und dich in dein Schicksal ergeben. Doch etwas treibt dich voran. Es ist nackte Panik.
    »Und wenn das nicht geht?« , hat der Kommissar gefragt. Eine beinahe beiläufige Frage, ruhig gestellt, so als befände er sich nicht in Lebensgefahr. Also hattest du recht: Er ist ein Admin. Niemand bleibt in so einer Situation so gelassen, nicht einmal ein Bulle. Aber warum hat er das gesagt? Was hat er gemeint?
    Visionen drücken auf dein Hirn: Du bist nur ein Gehirn in einem Glas voller Nährlösung. Drähte führen zu deinen Nervenbahnen. Sie gaukeln dir einen Körper vor, eine Welt. Es ist bloß eine Illusion – aber eine barmherzige. Schlimmer noch: Du bist nicht mal ein Gehirn. Nur eine Anordnung magnetischer Zustände in einem komplexen maschinellen Konstrukt. Kein Körper. Nicht mal ein Selbst.
    »Und wenn das nicht geht?« Wie ein Güterzug rauscht die Frage durch deinen Kopf. Im Laufen tastest du nach deinem Hals. Du spürst nichts. Fast wünschst du dir, ihre Stimmen zu hören, ihr Lachen. Doch sie schweigen.
    Du erreichst den U-Bahnhof Alt-Tempelhof. Immer noch hat dich niemand aufgehalten. Sie beobachteten dich. Weiden sich an deiner Angst. Ziehen das Spiel in die Länge.
    Der U-Bahnhof ist leer. Die nächste Bahn geht erst in acht Minuten. Du rennst wieder nach oben, schaust dich um. Zwei Streifenwagen mit Blaulicht nähern sich. Du verbirgst dich in den Schatten der Bäume eines schmalen Grünstreifens.
    Die Einsatzwagen fahren vorbei.
    Ein schnaufendes Geräusch lässt dich herumfahren. Wie aus dem Nichts steht ein Hund vor dir. Ein Mischling, kniehoch, muskulös und kurzhaarig wie ein Bullterrier. Ganz still steht er da und starrt dich an. Seine Augen reflektieren das Licht der Laterne. Unbarmherzige Tieraugen, hinter denen du die Intelligenz eines überlegenen Verstandes erkennst. Du erstarrst vor Schreck. Dein Magen krampft sich zusammen. Seit du als kleines Kind von einem Hund gebissen wurdest, hast du immer Angst vor diesen Tieren gehabt.
    Sie wissen das!
    Der Hund knurrt und fletscht die Zähne. Bleib, wo du bist, scheint er zu sagen, oder es wird dir schlecht ergehen. Dein Überlebensinstinkt will die Niederlage nicht eingestehen. Flieh!, schreit er. Doch du bist wie gelähmt. Zitternd stehst du da, rührst dich nicht von der Stelle. Deine Hand schließt sich um die Pistole in deiner Jackentasche.
    Ein Mann mit Bomberjacke und Glatze kommt den schmalen Weg entlang.
    »Nero! Bei Fuß!«
    Das Tier wirft dir einen abfälligen Blick zu, dreht sich um und trottet davon.
    Es dauert einen Moment, bis du dich wieder rühren kannst. Du rennst zurück zur U-Bahn, verpasst beinahe den Zug. In letzter Sekunde springst du hinein. Niemanden interessiert es.
    Du wechselst ein paarmal die Linie, bis du sicher bist, dass niemand dir folgt. Hoffnung keimt in dir. Solltest du ihnen wirklich entwischt sein? Haben sie ihre künstliche Welt so wenig unter Kontrolle? Oder ist das alles doch bloß ein Wahn? Das sind nicht deine Zweifel. Es sind ihre!
    Endlich begreifst du, was sie vorhaben. Sie hetzen dich. Der Hund war nur ein Symbol, ein Teil ihres perfiden Spiels, um dich in die Verzweiflung zu treiben. Sie warten darauf, dass du die Ungewissheit nicht mehr aushältst. Dass du dich umbringst. Wie Mina es gesagt hat. Der Gedanke hat eine unheimliche Anziehungskraft, wie ein verbotenes Zimmer in einem alten Haus. Du könntest es tun, hier und jetzt. Es wäre vorbei.
    Das sind nicht deine Gedanken. Es sind ihre!
    Endlich erreichst du die Station, wo du dein Auto geparkt hast. Es ist fast zwei Uhr, als du schließlich zu Hause bist.
    Leise steigst du die Kellertreppe hinab. Mina schläft. Sie tut dir leid. Sie ist eine Gefangene. Wenn sie doch nur begreifen könnte, dass nicht du derjenige bist, der sie gefangen hält! Die Pistole gleitet wie von selbst in deine Hand. Es wäre so einfach, sie zu befreien. Und du hättest ein Problem weniger. Du betrachtest die zerbeulte Tür. Sie ist definitiv ein Problem. Hättest es gleich tun sollen. Deine Hand zittert am Abzug. Nach langem Zögern sicherst du die Pistole wieder und steckst sie wieder ein.
    Wie lange ist es her, dass

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