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Delete: Thriller (German Edition)

Delete: Thriller (German Edition)

Titel: Delete: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Olsberg , Karl-Ludwig von Wendt
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gefragt.«
    »Wenn das so wäre, dann müsste diese Frage doch irgendwo in den Gesprächsprotokollen auftauchen, richtig?«
    Eisenberg unterdrückte den Impuls, sich an den Kopf zu fassen.
    »Na klar! Dass ich da nicht selber drauf gekommen bin! Die Sache hat nur einen Haken. Als wir mit dem Täter Kontakt hatten, hat er oder sie einen anonymen Server benutzt.«
    »Das ist immerhin auch ein Hinweis. Wenn du Dialoge der Opfer mit einer Spielfigur findest, deren Spieler einen anonymen Server benutzt hat, kannst du davon ausgehen, dass es sich um den Täter handelt.«
    »Du hast recht. Aber was nützt mir das? Ich kann seine Identität ja über die IP-Adresse nicht ermitteln.«
    »Vielleicht nicht. Aber vielleicht hat der Täter im Spiel irgendwas gesagt, woraus du auf seine Identität schließen kannst.«
    Eisenberg nickte.
    »Eine sehr gute Idee! Danke!«
    »Wenn ihr den Kerl auf diese Weise schnappt, gibst du mir einen aus, okay?«
    Eisenberg grinste.
    »Darauf würde ich nicht wetten. Ich gebe dir lieber jetzt gleich einen aus.«
    Den Rest des Abends plauderten sie über alte Zeiten und gemeinsame Bekannte. Als Eisenberg sich schließlich verabschiedete, war es bereits nach Mitternacht. Er hatte ein oder zwei Bier mehr getrunken als gut für ihn war, sodass er ein wenig wackelig auf den Beinen war. Er winkte Häger nach, als dieser ins Taxi stieg.
    Die klare Nachtluft tat ihm gut, und der Nebel in seinem Kopf lichtete sich etwas. Er dachte noch einmal darüber nach, was sein Freund gesagt hatte. Ja, das war eine gute Idee. Gleich morgen würde er mit Wissmann noch einmal zu Snowdrift fahren und die Dialoge, die die Vermissten geführt hatten, analysieren lassen.
    Er erreichte die Pension, die in einer ruhigen Nebenstraße südlich des ehemaligen Flughafens Tempelhof lag. Sein Zimmer war im ersten Stock, die Tür nicht abgeschlossen. Wahrscheinlich hatte die neugierige Alte wieder herumgeschnüffelt. Sie ignorierte systematisch seine Privatsphäre.
    Er tastete nach dem Lichtschalter, doch die Deckenlampe war anscheinend defekt. Die Vorhänge waren zugezogen, sodass nur wenig Licht von draußen eindrang. Er spürte eine Bewegung hinter sich. Ehe er sich umdrehen konnte, drückte jemand kaltes Metall in seinen Nacken.
    »Schließen Sie die Tür!«
    Die Stimme klang heiser, kaum mehr als ein Flüstern. Eisenberg erstarrte, mit einem Schlag wieder nüchtern.
    »Wer sind Sie?«
    »Tür zu, habe ich gesagt. Aber leise.«
    Er gehorchte. Er war Profi genug, zu wissen, dass in einer solchen Situation Heldentaten unangebracht waren. Da er keine Möglichkeit hatte, seine Dienstwaffe hier in der Pension sicher zu verstauen, lag sie im Waffenschrank des LKA. Doch selbst, wenn er in diesem Moment sein Schulterholster getragen hätte, wäre ihm kaum etwas anderes übrig geblieben, als den Anweisungen des Fremden zu folgen.
    »Setzen Sie sich dort drüben in den Sessel.«
    »Was soll das? Ist Ihnen klar, dass Sie sich in ernste Schwierigkeiten bringen?«
    Der Fremde kicherte leise.
    »Los jetzt, da rüber.«
    Eisenberg setzte sich in den Sessel neben dem Bett.
    Der Unbekannte schaltete die alte Schreibtischlampe ein. Sie war so eingestellt, dass sie Eisenberg direkt ins Gesicht schien; er konnte nichts von dem erkennen, was hinter der Lampe lag.
    »Und jetzt schön ruhig sitzen bleiben. Ich habe nicht viel zu verlieren, wie Sie wissen.«
    »Wer sind Sie? Was wollen Sie?«
    »Was ich will? Die Wahrheit sehen. Wecken Sie mich auf!«
    »Das kann ich nicht. Ich bin kein Admin. Das habe ich Ihnen schon in Goraya gesagt.«
    »Pech für Sie, Herr Kommissar. Denn dann sind Sie auch bloß ein Opfer dieser gigantischen Scharade. Dann muss ich Ihren virtuellen Körper löschen. Wenn ein Polizist spurlos verschwindet, wird das sicher ein bisschen mehr Aufsehen erregen als bei ein paar Studenten. Noch dazu einer vom LKA.«
    Eisenberg überlegte fieberhaft.
    »Also schön, nehmen wir an, ich wäre ein Admin. Wieso sollte ich Sie nicht einfach löschen?«
    »Das will ich ja. Mir ist egal, was mit meinem Körper in dieser Simulation geschieht. Ich will nur, dass Sie mir die Wirklichkeit zeigen!«
    Eisenberg wünschte sich in diesem Moment nichts mehr, als dass er Morani um Rat fragen könnte, wie er mit diesem Psychopathen umgehen sollte.
    »Und wenn das nicht geht?«
    Der Unbekannte schwieg einen Moment.
    »Was … was meinen Sie damit? Wollen Sie mir sagen, dass ich … dass ich gar keinen Körper habe? Oder dass ich nur Software bin?« Er machte

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