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Delia 2 - Delia und der Sohn des Haeuptlings

Delia 2 - Delia und der Sohn des Haeuptlings

Titel: Delia 2 - Delia und der Sohn des Haeuptlings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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Perbuo an, die seinem Blick nicht standhielten.
    Rasch fuhr Delia fort. „Der weiße Händler ist ein schlechter Mann. Er wollte auch Jungen Adler und Tapferes Eichhörnchen betrunken machen. Er hat sie mit dem Gewehr bedroht und wollte sie davonjagen. Aber der Professor hat ihn zu Boden geworfen, und ein anderer weißer Mann, Bill der Trapper, hat den Leuten vom Stamm der Iowanokas geholfen. So ist der Tausch geschehen.“
    Zu ihrer unendlichen Erleichterung gab sich der Häuptling mit dieser Schilderung zufrieden, wenn sein Gesicht sich auch nicht aufhellte. Er wusste wohl um die Schwäche der Männer seines Stammes, die dem Alkohol nicht widerstehen konnten, obwohl sie ihn nicht vertrugen.
    „Es ist gut“, sagte er ruhig und wandte sich ab.
    Der Professor hatte etwas anderes erwartet. Er sprang, die Tabakrolle noch auf dem Rücken, an den Beinen des Häuptlings hoch, als wenn er sagen wollte: Schau mich an! Habe ich meine Sache nicht gut gemacht?
    Und wirklich, der gestrenge Häuptling erlag dem Übermut des kleinen Hundes. Er streichelte ihm den Kopf, lobte ihn. Rasch band Delia den Tabak ab, legte ihn zu den anderen Waren.
    „Ich danke euch“, sagte der Häuptling. „Ich danke euch allen!“ Damit waren sie entlassen.
    Der Professor jagte zu Inona hin, die dabei war, eine Rehkeule für die Heimkehrer zu braten. Delia wollte ihm folgen, da fühlte sie sich zurückgehalten, blickte sich um.
    Sinoko und Perbuo standen vor ihr. Ihre Gesichter waren so ernst und undurchdringlich wie immer.
    „Ja, was gibt’s?“ fragte Delia erstaunt.
    „Roter Geier und Grausame Schlange werden nie vergessen, was Tapferes Eichhörnchen für sie getan hat“, erklärte Sinoko feierlich.
    „Grausame Schlange und Roter Geier werden immer für Tapferes Eichhörnchen da sein“, bestätigte Perbuo.
    Delia begriff. Sie strahlte auf. „Ich bin so froh, dass wir jetzt Freunde sind!“ rief sie.

Um ein Kanu zu bauen, musste ein dicker Baumstamm ausgehöhlt werden. Das war eine langwierige und mühsame Arbeit. Allein hätte Akitu es wahrscheinlich in einem Jahr noch nicht fertiggebracht. Aber er holte die anderen Indianerjungen zu Hilfe, ohne ihnen allerdings etwas von seinem und Delias Plan zu erzählen. So ging die Arbeit doch sichtbar voran, wenn auch viel zu langsam für Delias Ungeduld.
    Sie hatte eigentlich vorgehabt, den Häuptling um Erlaubnis für die Fahrt zum Orio-See und zum Besuch bei Bill dem Trapper zu bitten. Sie wollte wirklich keine Heimlichkeiten mehr haben. Aber es ergab sich keine Gelegenheit.
    Der Häuptling hatte Sorgen. Immer war sein kluges Gesicht jetzt verschlossen und nachdenklich. Die weiße Strähne in seinem kohlschwarzen Haar wurde breiter und breiter. Selten noch richtete er das Wort an die Kinder, und ohne angesprochen zu sein, wagten sie nicht zu reden.
    Delia konnte sich vorstellen, was den Häuptling bedrückte. Sie beherrschte die Sprache der Iowanokas inzwischen gut genug, um zu verstehen, was die Erwachsenen sprachen.
    Die jungen Männer waren unzufrieden. Sie fühlten sich in dem abgelegenen Walddorf wie Gefangene. Sie sehnten sich in die weite Prärie, die Heimat ihrer Väter zurück.
    Als der Häuptling vor Jahren den Rest des Stammes in den Urwald geführt hatte, waren die meisten kampffähigen Männer tot gewesen. Damals hatten die Überlebenden nur den Wunsch nach Sicherheit und Ruhe gehabt.
    Aber inzwischen waren die Jungen von damals zu Männern herangewachsen. Sie wünschten den offenen Kampf mit den weißen Einwanderern, waren überzeugt, die Eindringlinge wieder ans Meer zurückdrängen zu können, woher sie gekommen waren.
    Der Häuptling der Iowanokas wusste es besser. Aber er begriff auch, dass die jungen Krieger unfähig waren, aus seinen Erfahrungen zu lernen. Noch erkannten sie an, dass er es war, der die Verantwortung trug und der zu befehlen hatte. Doch was würde sein, wenn ihm etwas zustieße?
    Nein, Delia wollte in dieser Situation dem Häuptling, der ihr ein zweiter Vater geworden war, nicht noch zusätzliche Sorgen machen. Innerlich stand sie, wie auch Inona, ganz auf seiner Seite. Sie war völlig überrascht, als sie eines Tages feststellen musste, dass Akitu ganz anders über diese Dinge dachte.
    Sie waren zum Fluss hinuntergelaufen, und Delia hatte sich überzeugt, dass das Kanu bald fertig sein würde. „Oh, wunderbar!“ hatte sie gerufen. „Wie geschickt du bist, Akitu! Du könntest ein großartiger Tischler werden!“
    Sie hatte das deutsche Wort

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