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Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition)

Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition)

Titel: Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Dickens
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größere Teil der Gesellschaft in das unterhaltende Spiel vertieft war, geschmolzenen Talg in ihren Grog träufeln zu lassen, verließ Herr Pickwick unbemerkt das Zimmer, bezahlte seine und Herrn Wellers Zeche und ging in Gesellschaft dieses Herrn zur Haustür der Elster hinaus.

Dreiundzwanzigstes Kapitel
    Herr Pickwick reist nach Ipswich und besteht mit einer Dame von mittlerem Alter mit gelben Haarwickeln ein romantisches Abenteuer.
     
    »Ist dies das Gepäck deines Herrn, Sammy?« fragte Herr Weiler senior seinen lieben Sohn, als er mit einer Reisetasche und einem kleinen Mantelsack in den Hof des Gasthauses zum Ochsen zu Whitechapel trat.
    »Wie schlau Ihr doch zu raten wißt!« erwiderte Herr Weller der jüngere, seine Bürde im Hofe ablegend und sich daraufsetzend. »Der Herr wird den Augenblick selbst hier sein.«
    »Er kommt vermutlich in einer Droschke?« fragte der Vater.
    »Jawohl, er hat für acht Pence sich das Vergnügen gekauft, zwei Meilen lang ein bißchen geschunden zu werden«, antwortete der Sohn. »Wie steht’s heute morgen mit der Frau Stiefmutter?«
    »Wunderlich, Sammy, wunderlich«, erwiderte der ältere Herr Weller mit ernstem Tone; »sie ist neuerdings unter die Pietisten gegangen, Sammy, und ich kann dich versichern, daß sie nun gewaltig fromm ist. Es ist ein zu gutes Geschöpf für mich, Sammy – ich fühle es, ich verdiene sie nicht.«
    »Das ist viel Selbstverleugnung von Euch«, bemerkte Herr Samuel.
    »Wahrhaftig«, versetzte sein Vater mit einem Seufzer. »Sie hält’s jetzt mit einer neuen Erfindung – erwachsene Leute wiedergeboren werden zu lassen – die neue Geburt, glaube ich, nennen sie es. Ich wäre nur begierig, das System in Anwendung bringen zu sehen, Sammy, und möchte Zeuge sein, wie deine Stiefmutter wiedergeboren wird, da ich sie dann doch zu einer Amme bringen müßte. – Was glaubst du, was die Weiber vor einigen Tagen gemacht haben?« fuhr Herr Weller nach einer kurzen Pause fort, und legte dabei seinen Zeigefinger ein halbes dutzendmal bedeutungsvoll an die Nase; »was meinst du, was sie vor ein paar Tagen gemacht haben?«
    »Weiß nicht«, erwiderte Sam.
    »Gehen hin und geben einem Kerl, den sie ihren Hirten nennen, ein großes Teetrinken. Ich stand eben am Bilderladen auf unserm Platz und besah die Bilder, als ich unter andern auch einen kleinen Zettel sah, worauf zu lesen stand, die Karte koste eine halbe Krone. ›Man wende sich an das Komitee, Sekretär: Madame Weller.‹ Und wie ich heimkam, da hielt das Komitee seine Sitzung in unserer hinteren Stube – vierzehn Weiber: ich wollte, du hättest sie gehört, Sammy. Sie stimmten über Beschlüsse ab, votierten Beiträge und machten allerhand solches Zeug. Na, schön, da mich deine Stiefmutter plagte, hinzugehen, und ich selbst auch wunderliche Dinge zu sehen hoffte, wenn ich ihr folgte, so unterschrieb ich mich auch für eine Karte. Freitag abends sechs Uhr putzte ich mich ordentlich heraus und mache mich mit der Alten auf den Weg. Da treten wir in eine muffige Diele, wo Teeschalen da waren für dreißig Personen, und ein ganzer Schwarm von Weibern, die anfingen, miteinander zu flüstern und mich anzugaffen, als wenn sie noch nie einen stattlichen Achtundfünfziger gesehen hätten. Bald drang lautes Gepolter die Treppe herab, und ein langbeiniger Kerl mit roter Nase und weißer Halsbinde stürmt herein und singt: ›der Hirte kommt zu seiner treuen Herde‹: ihm folgt ein fetter Schwarzkittel mit einem breiten, blassen Gesicht, der in einem fort den Mund zum Lächeln verzieht, wie ein Affe. Ein solcher Kerl kommt also, Sammy: ›den Friedenskuß‹, sagt der Hirte, und dann küßt er alle die Weiber ringsherum, und als er damit fertig ist, fängt der mit der roten Nase an. Ich dachte eben daran, ob ich’s nicht auch so machen sollte, besonders da eine sehr hübsche Frau neben mir saß, als eben der Tee und deine Mutter, die ihn gebraut hatte, die Treppe herabkam. Und nun ging’s los. Was das für ein herrlicher lauter Gesang war, Sammy, während der Tee bereitet wurde: was für ein Beten und Essen und Trinken! Ich wollte, du hättest den Hirten in den Schinken und die Semmelkuchen einhauen sehen! So sah ich noch niemand essen und trinken. Der Rotnasige war schon keiner, den du gern auf deinen gedeckten Tisch losgelassen hättest: aber gegen den Hirten war er nichts. Gut; nachdem der Tee vorüber war, stimmten sie einen andern Lobgesang an, und danach begann der Hirte zu predigen, und es war gar

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