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Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition)

Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition)

Titel: Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Dickens
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wahrhaft bewundernswürdigen Schnelligkeit auf den Zehen davonmachte. Er war bereits am Rande der Verzweiflung, als endlich eine offene Tür seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Er blickte hinein – endlich die rechte.
    Dort standen zwei Betten, deren Lage ihm noch vollkommen erinnerlich war, und auf dem Kamin brannte noch das Feuer. Seine Kerze, die schon, als er sie empfangen, nicht zu den längsten gehörte, war in dem Luftzuge, dem er auf seiner Wanderung durch die langen Gänge ausgesetzt gewesen, herabgebrannt, und fiel, als er eben die Tür hinter sich schloß, in die Röhre des Leuchters hinunter. »Hat nichts zu bedeuten«, meinte Herr Pickwick: »ich kann mich ebensogut beim Schein des Feuers auskleiden.«
    Die Betten standen, das eine rechts, das andere links von der Tür, und waren von der Wand durch einen Gang getrennt, der breit genug war, daß man von ihm aus ins Bett steigen konnte. Nachdem er die Vorhänge seines Bettes auf der Außenseite sorgfältig zugezogen hatte, setzte sich Herr Pickwick auf den Strohsessel, der am Ende des besagten Ganges neben dem Bett stand, und entledigte sich langsam seiner Schuhe und Gamaschen. Dann legte er seinen Rock, seine Weste und seine Halsbinde ab, setzte bedächtig seine mit einer Troddel versehene Nachtmütze auf und befestigte sie auf seinem Kopf, indem er die Bänder, die an diesem Teile seines Bettanzugs nie fehlten, unter dem Kinn zusammenknüpfte. In diesem Augenblick dachte er an die närrische Verlegenheit, in der er

     
    sich eben befunden hatte, lehnte sich in den Strohsessel zurück, und lachte so herzlich über sich selbst, daß es für einen jeden Mann von wohlbestelltem Gemüt höchst ergötzlich gewesen wäre, das Lächeln zu beobachten, das seine liebenswürdigen Züge unter der Nachtmütze verklärte.
    »Kann man sich auch etwas Possierlicheres träumen«, sagte Herr Pickwick zu sich selbst, und lachte dabei so herzlich, daß beinahe die Bänder seiner Nachtmütze krachten – »kann man sich auch etwas Possierlicheres träumen, als sich in diesem Gebäude zu verlieren, und auf den Treppen umherzuirren? Drollig, drollig, sehr drollig.«
    Hier lachte Herr Pickwick wieder, und zwar herzlicher als je, und stand im Begriff, in der möglich besten Laune das Geschäft des Auskleidens fortzusetzen, als er plötzlich durch eine höchst unerwartete Unterbrechung gestört wurde. Es trat nämlich jemand mit einem Licht ins Zimmer, verschloß die Tür hinter sich, und stellte das Licht auf das Nachttischchen.
    Das Lächeln, das auf Herrn Pickwicks Zügen spielte, ward augenscheinlich in einen Blick grenzenlosesten Erstaunens verwandelt. Die Person, wer sie auch immer sein mochte, war so plötzlich und mit so wenig Geräusch eingetreten, daß Herr Pickwick keine Zeit gehabt hatte, zu rufen, oder sich ihrem Eintritt zu widersetzen. Wer konnte es sein? Ein Räuber? Irgendein Spitzbube, der ihn vielleicht, mit der schönen Uhr in der Hand, die Treppe heraufkommen sah? Was war zu tun?
    Der einzige Weg, um den geheimnisvollen Besuch mit so wenig Gefahr für sich selbst als möglich zu beobachten, war der, ins Bett zu schlüpfen und hinter den Vorhängen der entgegengesetzten Seite hinauszuspähen. Hierzu nahm Herr Pickwick also seine Zuflucht. Er hielt die Vorhänge vorsichtig mit der Hand zusammen, so daß man nichts als sein Gesicht und seine Nachtmütze sehen konnte, setzte seine Brille auf, nahm sein Herz in beide Hände und lugte hinaus.
    Herr Pickwick fiel vor Schrecken beinahe in Ohnmacht. Denn vor dem Toilettenspiegel stand eine Dame von mittlerem Alter mit gelben Haarwickeln, die eifrig damit beschäftigt war, dasjenige zu bürsten, was die Damen ihren »Wilhelm« nennen. Wie nun auch die arglose Dame von mittlerem Alter in das Zimmer gekommen sein mochte, soviel war gewiß, daß sie die Nacht über hier zu bleiben gesonnen war, denn sie hatte ein Nachtlicht mit einem Lichtschirm mitgebracht, das sie mit lobenswerter Vorsicht gegen Feuersgefahr in ein Waschbecken auf den Boden gestellt hatte, wo es, gleich einem riesenhaften Leuchtturm in einem ungemein kleinen See, fortglimmte.
    »Gott im Himmel«, dachte Herr Pickwick, »was für ein furchtbares Ereignis.«
    »Hem!« machte die Dame, und Herrn Pickwicks Kopf fuhr mit der Schnelligkeit eines Taschenspielers zurück.
    »So etwas Fürchterliches ist mir noch nie begegnet« – dachte der arme Pickwick, indem kalte Schweißtropfen durch seine Nachtmütze drangen. »Noch nie. Das ist ja schauderhaft.«
    Er

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