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Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition)

Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition)

Titel: Delphi Werke von Charles Dickens (Illustrierte) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Dickens
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Herrn, Sie kämen, um ihm den Krug herauftragen zu helfen. Doch wie? – warten Sie noch einmal – ich will Ihnen etwas sagen – ich will Ihnen sagen, wie wir ihn bekommen werden«, fügte Smangle mit einem pfiffigen Blick hinzu.
    »Und wie denn?« fragte Herr Pickwick.
    »Lassen Sie ihm sagen, daß er für das übrige Geld Zigarren kaufen solle. Ein großartiger Einfall! Laufen Sie schnell hinab und melden Sie es ihm. Sie sollen nicht zugrunde gehen; ich werde sie rauchen.«
    Dieses Manöver war so ausnehmend scharfsinnig und wurde mit so unerschütterlicher Ruhe und Kaltblütigkeit ausgeführt, daß Herr Pickwick es nicht stören wollte, wenn es auch in seiner Macht gestanden hätte. In kurzer Zeit kam Herr Mivins mit dem Getränk zurück, das Herr Smangle in zwei kleine, zersprungene und schmutzige Krüge schüttete. Er machte dabei die kluge Bemerkung, ein Gentleman müsse unter solchen Umständen nicht zu ekel sein: wenigstens er für seine Person schäme sich nicht, aus einem irdenen Kruge zu trinken. Um seine Aufrichtigkeit sogleich zu beweisen, tat er der Gesellschaft Bescheid mit einem Zuge, der seinen Krug zur Hälfte leerte.
    Nachdem nun auf diese Weise ein vortreffliches Einverständnis herbeigeführt worden war, begann Herr Smangle seine Zuhörer mit einem Bericht von verschiedenen romantischen Abenteuern zu unterhalten, die er seinerzeit bestanden, und ließ dabei allerhand interessante Anekdoten von einem Vollblutpferde einfließen, sowie von einer prachtvollen Jüdin, beide von ausnehmender Schönheit und sehr gesucht von dem hohen und niederen Adel dieser Königreiche.
    Lange bevor diese eleganten Auszüge aus der Biographie eines Gentleman zu Ende waren, hatte sich Herr Mivins ins Bett begeben und schnarchte; dem schüchternen Fremdling und Herrn Pickwick gönnte er den vollen Genuß von Herrn Smangles Erfahrungen.
    Übrigens wurden auch die zwei letztgenannten Gentlemen von den rührenden Aussagen, die man ihnen vortrug, nicht halb genug erbaut. Herr Pickwick war schon geraume Zeit in einem Zustande von Halbschlummer und hatte nur noch eine dunkle Vorstellung davon, daß der Betrunkene aufs neue mit seinem komischen Lied losbrach, worauf er von Herrn Smangle mit dem Wasserkrug die artige Andeutung erhielt, daß die Zuhörerschaft für den Augenblick nicht musikalisch gestimmt sei. Er, das heißt Herr Pickwick, nickte aber gleich wieder ein und hatte dabei noch das verschwommene Bewußtsein, daß Herr Smangle immer noch eine lange Geschichte erzähle, deren Hauptpunkt sich darauf belief, daß er bei gewissen ausführlich auseinandergesetzten Gelegenheiten eine Zeche und zugleich einen Gentleman gemacht habe.

Dreiundvierzigstes Kapitel
    Worin, wie im vorhergehenden, das alte Sprichwort sich bewährt, daß das Unglück mit sonderbaren Schlafkameraden zusammenführt. Zugleich enthält es Herrn Pickwicks ganz außerordentliche und überraschende Erklärung gegen Herrn Samuel Weller.
     
    Als Herr Pickwick am andern Morgen die Augen öffnete, war der erste Gegenstand, auf dem sie ruhten, Samuel Weller, der auf einem kleinen schwarzen Koffer saß und offenbar gänzlich in Betrachtung der stattlichen Figur des lustigen Herrn Smangle versunken war, während Herr Smangle selbst bereits halb angekleidet auf dem Bette saß, mit dem verzweifelt hoffnungslosen Versuche beschäftigt, Herrn Weller durch starres Anschauen aus der Fassung zu bringen. Wir nannten diesen Versuch verzweifelt hoffnungslos, weil Sam nach einem umfassenden Blick auf Herrn Smangles Mütze, Füße, Kopf, Gesicht, Beine und Schnurrbart unverdrossen fortfuhr, ihn mit allen Zeichen lebhaften Vergnügens im Auge zu behalten, ohne jedoch auf Herrn Smangles persönliche Gefühle hierbei mehr Rücksicht zu nehmen, als er bei der Betrachtung einer hölzernen Statue oder einer mit Stroh ausgestopften Vogelscheuche getan haben würde.
    »Nun, kennen Sie mich jetzt?« begann Herr Smangle endlich mit finsterem Stirnrunzeln.
    »Ich wollte auf Sie schwören, Sir«, erwiderte Sam heiter.
    »Seien Sie nicht unverschämt gegen einen Gentleman, Sir«, sagte Herr Smangle.
    »Ganz und gar nicht«, erwiderte Sam. »Wenn Sie mir sagen wollen, wann er aufwacht, so werde ich mich ganz extrafein gegen ihn benehmen.«
    Da in dieser Bemerkung die entfernte Absicht lag, Herrn Smangle für keinen Gentleman gelten zu lassen, so geriet er in Zorn.
    »Mivins!« rief er heftig.
    »Was gibt’s?«, antwortete dieser Gentleman von seinem Bette aus.
    »Wer zum Teufel ist

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