Delta Operator (German Edition)
irgendetwas bewirken konnte, was den Außenminister retten konnte?
Warum begab er sich nur in eine solch gefährliche Situat ion, wo er doch vom sicheren Washington aus viel besser daran arbeiten konnte, Morales zu finden und – falls er noch lebte – wieder frei zu bekommen?
Nein, anstatt dessen begab er sich mitten ins Wespennest und beschwörte geradezu herauf, dass jeder verdammte Terr orist sich auf die Jagd nach ihm machte. Und Arnold wusste, dass seine Möglichkeiten, und die des Secret Service, Präsident James Leben zu schützen, nur begrenzt waren. Und ganz besonders im Iran.
Ein Secret Service Agent hastete zur Seite, um nicht mit dem brodelnden Viersternegeneral zusammen zu stoßen, als dieser den Gang verließ und in die Kommunikationszentrale der AFO trat. Wütend wies er einen Unteroffizier an, ihn auf der Stelle mit General Barrow in Teheran zu verbinden. Arnold versuchte sich zu beruhigen, während die Verbindung aufg ebaut wurde. Eine halbe Minute später hatte General Arnold den Oberkommandierenden der Vereinigten Streitkräfte im Iran am Ohr und bereitete diesen mit klaren Anweisungen auf die Ankunft des Präsidenten vor.
Während die beiden hochrangigen Offiziere miteinander sprachen, folgte Commander Williams, die wieder an ihren verhassten „Football“ gekettet war, dem Präsidenten in sein Arbeitszimmer. James setzte sich hinter seinen Schreibtisch und faltete die Hände vor dem Gesicht. Er sah Williams einige Augenblicke an, bevor er ihr auftrug, sich zu setzen.
„Commander“, begann er ruhig und sah sie aus müden Augen an. „Sie sind Nachrichtenoffizierin?“, fragte er.
Nina nickte. „Das stimmt, Sir.“ Der Präsident nickte und lehnte sich in seinem weichen Ledersessel zurück.
„Dann gehen Sie bitte nach vorne in die Kommunikation und lassen sich ein Terminal geben.“ Nina sah ihn unbewegt an, als er fort fuhr.
„Sorgen Sie dafür, dass ich alle notwendigen Daten über Victors Entführung erhalte. Besorgen Sie mir Informationen, Commander, so viele und so aktuelle, wie sie können. Die nächsten Stunden werden entscheidend sein. Deshalb muss ich vorbereitet sein.“
Williams sah den müden aber entschlossen Ausdruck in den Augen des Präsidenten, der um einige Jahre gealtert zu sein schien, seit sie zusammen im Auto in Rom gesessen hatten. Von dem damaligen ablehnenden Gefühl, das sie empfunden hatte, war jetzt nicht mehr viel übrig. Stattdessen empfand sie beinahe Mitleid mit ihm. Sie packte ihren Koffer und erhob sich.
„Zu Befehl, Sir!“ Commander Nina Maria Williams hatte nach etlichen Tagen wieder das Gefühl, einer sinnvollen Tätigkeit nachzugehen, als sie mit raschen Schritten das Arbeitszimmer des Präsidenten verließ. Jetzt konnte sie endlich zeigen, was in ihr steckte. Sie stoppte und drehte sich nochmals zum Präsidenten um.
„Sir, wenn man mich von diesem Ding hier befreien kön nte“, sagte sie und hob den Koffer und die Stahlkette, „dann könnte ich beide Hände zur Recherche benutzen und wäre mit Sicherheit schneller.“
James sah sie kurz an, dann nickte er abwesend.
„Lassen Sie sich das verdammte Ding abnehmen, Commander“, befahl er. Dann widmete er sich wieder irgendwelchen Papieren, die vor ihm auf dem Schreibtisch lagen.
„Danke, Sir“, erwiderte Nina und verließ den Raum.
Nachdem sie die Tür geschlossen hatte, schloss James die brennenden Augen und massierte die Lider mit den Fingern. Er hatte sich in seinem gesamten Leben noch nicht so müde gefühlt, wie jetzt.
Müde und hilflos, dachte er.
Und auch er hatte Angst.
13:31 Uhr
Draußen auf dem Gang traf Williams auf den leitenden Secret Service Agenten, Ken Wade, und auf General Arnold, der offensichtlich seine Anweisungen nach Teheran bereits durchgegeben hatte. Die Miene des Generals war zwar immer noch so mürrisch wie im Lagebesprechungsraum, doch das gefährliche Rot war von seinen Wangen gewichen und hatte wieder der üblichen gesunden Sonnenbräune Platz gemacht. Der Agent bat sie, kurz zu warten, es sei sehr wichtig, sagte er, dann klopfte er am Arbeitszimmer des Präsidenten, trat ein und ließ sie mit Arnold allein.
„Was soll das, Sir“, fragte sie General Arnold . Sie hatte keine Zeit zu warten, hatte einen Auftrag zu erledigen, indem es auf jede Minute ankam.
„Das erraten Sie nie, Commander.“ Arnold schüttelte a ndeutungsweise den Kopf. Dann warteten sie.
13:33 Uhr
Ken Wade war es gelungen, den Präsidenten von der Wic
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