Delta Operator (German Edition)
keinen Fall vertretbar .”
Berger hatte das letzte Wort genauso betont, wie es Pres ident James kurz zuvor getan hatte. Bei Berger klang es eindeutig arrogant und herablassend. Genauso, wie er es auch beabsichtigt hatte.
General Arnold und Commander Williams, die das mit tlerweile immer interessanter werdende Gespräch zwischen den beiden ungleichen Gesprächspartnern verfolgten, warfen sich überraschte Blicke zu. Dann ging es weiter.
“Aber so wie ich Sie kenne, Sir ”, Berger betonte die Anrede übertrieben und verlieh ihr so etwas eindeutig respektloses, “wäre es Ihnen scheißegal, wenn jemand draufgeht, nur um Sie hier raus zu holen, oder?” Seine Augen blitzten auf.
“Ich kann Ihren Ton nicht leiden, junger Mann”, gab sich James zornig autoritär. Berger kam aus seiner knienden Ha ltung hoch und sah nun einige Zentimeter auf den Präsidenten hinunter.
„Stefan, es reicht jetzt!“, sagte General Arnold ernst, doch Berger hörte ihn nicht.
“Und ich”, begann Berger stattdessen mit ruhiger, dunkler Stimme, deren drohenden Unterton jeder in dem kleinen Raum spürte, “und ich kann Sie nicht leiden, Mister President ”, knurrte er.
Marvin James holte tief Luft, seine Gesichtsfarbe wechselte von blass rosa in gefährlich rot, dann explodierte er.
“Wie sprechen Sie mit mir, Sie kleiner, unbedeutender Wurm? Wissen Sie nicht, wen Sie vor sich haben? Wie können Sie es wagen, in diesem Ton mit mir zu reden?”
Der Präsident, der auf seinen Fußballen stand und somit beinahe gleich groß wie Berger war, hatte seine Hände zu Fäu sten geballt.
„General, bringen Sie diesen unmöglichen Kerl zum schweigen!“, befahl der Präsident und sah dabei General A rnold auffordernd an. Arnold holte gerade Luft, um etwas zu sagen, als er von Berger jäh unterbrochen wurde.
Bergers Stimme zitterte nicht, sie wurde auch nicht lauter, als er antwortete. Sie wurde nur kälter, bedrohlicher.
“Ich weiß genau, wer Sie sind, James. Ich rede mit Ihnen, genauso, wie es sich für einen Dreckskerl wie Sie gehört.”
„General!“, sagte James wütend, worauf Arnold sich den beiden näherte und beschwichtigend die Hände hob.
„Berger, genug jetzt. Seien Sie still!“, sagte er.
Doch Berger trat noch näher an James heran und fuhr unbeirrt fort, ehe dieser noch etwas erwidern konnte.
“Unbedeutend?” Berger lächelte humorlos, “unbedeutend mag ich sein, aber zumindest bin ich niemand, an dessen Hä nden das Blut von mutigen Männern klebt, die ihr Leben für ihr Land und für ihre Überzeugung gaben. Verraten von einem verdammten Dreckskerl, verraten von Ihnen, Sie mieses Schwein.”
Berger, der mit jedem Wort der Wut und des Hasses näher an James herangetreten war, hatte den Präsidenten jäh ve rstummen lassen und den Staatsmann in eine defensive Position gedrängt. James, der vor den Attacken Bergers instinktiv zurück gewichen war, hatte die unverhohlene Wut in den Augen des jüngeren Mannes gesehen und ebenfalls erkannt, dass diese Emotionen zweifelsohne echt waren.
“Wer zum Teufel sind Sie, wovon reden sie da?”, stamme lte der Präsident.
“Erinnern Sie sich noch an die ersten Monate Ihrer Amt szeit?”, knurrte Berger, um sich die Frage dann aber selber zu beantworten. “Natürlich erinnern Sie sich, Sie Dreckskerl. Feiern ohne Ende, von einer Party zur nächsten, alles im Dienste und auf Kosten des Steuerzahlers.”
General Arnold hatte sich neben dem Präsidenten aufg ebaut. Als Schutz, falls Berger ausrasten würde, und so ähnlich sah er jetzt auch aus, fand der General. Es interessierte ihn jedoch auch, was hinter der Sache steckte, deshalb ließ er Berger nun doch weiter reden. Außerdem hatte er da so ein Gefühl, als ob er wenig dazu beitragen könnte, Berger zum Schweigen zu bringen.
“Es war der 28.November 2013. Ein wunderschöner Tag, Sie werden sich kaum erinnern.” Berger grinste, wieder dieses humorlose, bedrohliche Lächeln. Er musste sich mühsam beherrschen, seinem Gegenüber nicht mit aller Gewalt den Schädel zu zertrümmern.
“Sie waren kaum ein Jahr im Amt, und befanden sich in China, auf diplomatischer Mission, wenn ich das mal so ne nnen darf.”
James Augen leuchteten ein wenig auf, er erinnerte sich in der Tat, zu jener Zeit in China gewesen zu sein.
„Worauf wollen Sie hinaus, Mann?“, wollte der Präsident wissen.
“In Wahrheit ist es Ihnen nur darum gegangen, einen mö glichst fetten Anteil am riesigen Kuchen der Aufträge zu ergattern, die
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