Delta Operator (German Edition)
wird hiermit eingezogen.“
Crowe nickte langsam und konzentrierte sich darauf, den unbändigen Zorn, der in ihm hochstieg, zu unterdrücken. Er hatte verstanden, es fügte sich ein weiteres Puzzleteilchen zu einem immer klarer werdenden Bild zusammen. Er wusste immer noch viel zu wenig doch er hatte mittlerweile eine ganz gute Vorstellung davon, was damals in China passiert sein musste.
„Ich will auf der Stelle mit Colonel Joe Gibson sprechen“, verlangte er beinahe knurrend.
Die beiden Männer gegenüber sahen sich kurz an, dann wandte sich wieder der Colonel an ihn.
„Colonel Gibson hat letztes Jahr seinen Abschied eingereicht. Er ist nun ein Zivilist und wird Ihnen nicht weiterhelfen können.“
„Dann holen Sie mir General Di Marco her. Er wird sich an mich erinnern.“ Crowe sah seine Felle davon schwimmen.
„Der General ist leider verstorben“, lächelte der CIA-Mann. „Gehirntumor“, schloss er zufrieden.
Crowe versuchte sich an weitere Offiziere zu erinnern, u nter denen er bei den Special Forces gedient hatte doch der Schock der Neuigkeiten machte ihm zu schaffen.
„Major Parks?“, fragte er vorsichtig.
„Tot“, antwortete der Colonel ruhig. „Gefallen“, ergänzte er emotionslos.
„Sergeant Major Anderson?“
Der Colonel schüttelte bedauernd den Kopf.
„Auch tot, jammerschade. Verdammt guter Operator. Hat´s zusammen mit dem Major erwischt.“
Crowe schluckte, sein Hals fühlte sich staubtrocken an und die Last der Neuigkeiten drohte ihn zu erdrücken. General Di Marco, Major Parks und der alte Lou Anderson. Alle tot? Wie konnte das passieren? Was ging hier vor? Der CIA Mann riss ihn aus seinen Gedanken.
„Hören sie zu, Crowe“, begann er, nahm seinen Fuß vom Sessel und begann, im Raum auf und ab zu gehen.
„Falls Sie´s immer noch nicht kapiert haben, dann sag ich´s Ihnen jetzt nochmal ganz klar und deutlich. Sie haben die Sache verkackt und nun gibt es Sie nicht mehr, okay? Sie sind tot. Gefallen irgendwo im Einsatz für ihr Vaterland und die Army hat keinerlei Verwendung mehr für eine Leiche. Sie haben keine Angehörigen und es gibt daher keine Hinterbliebenenpension. Und da Sie selber tot sind, gibt es auch keine Veteranenpension. Sind existieren in unseren Datenbanken nicht und haben das auch nie getan.“
Der CIA Mann grinste, als ob ihm der Vortrag Spaß m achen würde und Crowe stellte sich vor, wie er ihm die Nasenwurzel ins Gehirn rammen würde. Er würde das Knacken der Knochen genießen und lächelnd auf die sich in ihren letzten Zuckungen befindliche CIA-Leiche hinunterblicken. Stattdessen kam der Mann näher und sah Crowe nun direkt in die Augen.
„Sie haben sich auf das Spiel eingelassen und Sie wissen was passiert, wenn in einer schwarzen Operation Scheiße g ebaut wird. Sie wussten, dass wir bei einer eventuellen Gefangennahme jegliche Kenntnis über die Operation und deren Teilnehmer beharrlich leugnen würden. Das ist doch ein alter Hut, Mann.“
Crowe sagte nichts, sondern presste nur wütend die Zähne zusammen. Er ahnte, wer wirklich die Scheiße gebaut hatte und wünschte sich, er könnte sich entsprechend revanchieren.
„Und dann kommen wir und schippen die Scheiße aus dem Weg, damit alles wieder schön sauber wird“, lächelte die CIA. Crowes Wut nahm nur noch zu, er schwitzte und seine Hände kribbelten.
„Wenn Sie nun also hier raus spazieren und der Welt erzä hlen, was Ihnen passiert ist, dann werde ich mit dem Finger schnippen und wir schaufeln einen letzten Haufen Scheiße auch noch weg. Darauf kommt es uns wirklich nicht mehr an, verstanden?“
Oh ja, Crowe verstand nur zu gut. Im Scheiße schippen war die CIA Weltmeister, verzapfte sie doch selber einen Ri esenhaufen Mist jedes Jahr, den es dann wegzuräumen galt. Das Fiasko mit Bin Ladens Kronprinzen nach dessen Exekution durch die Seals oder zuletzt die jämmerlichen Ergebnisse im Iran. Er hatte seine Hände zu Fäusten geballt, seine Sehnen spannten sich gegen den harten Stahl der Handschellen, als er an die Scheiße dachte, die die CIA weggeschaufelt hatte. Colonel Gibson, General DiMarco, Major Parks und Lou Anderson, einfach weggeschippt um Platz zu machen für neue unverbrauchte Gesichter mit deren Leben man wieder spielen konnte und die austauschbar und entbehrlich waren, so wie er selbst und all seine Kameraden, die er in China zurück gelassen hatte.
Wie weit war es nur mit diesem Land gekommen?
Konnte es sein, dass er so viel versäumt hatte, als er in diesem
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