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Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Gruber
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zu vermeiden, in eine Falle zu tappen. Dieser Crowe, von dem der Secret Service Mann gesprochen hatte, hatte sich als ausgewiesener Plagegeist erwiesen, der sie gleich zweimal auf dem falschen Fuß erwischt hatte. Ein drittes Mal durfte es einfach nicht geben.
    Während nun nur mehr Master Sergeant Osborne die Öf fnung mit einzelnen Schüssen aufs Korn nahm, gab Hart dem anderen Beret, Staff Sergeant Stark ein Zeichen, und sie schlichen gemeinsam auf die Öffnung zu. Der Major erreichte den blanken Fels als erster und presste sich mit dem Rücken gegen das Gestein, direkt neben dem Loch. Stark ging auf der anderen Seite in Stellung, dann verharrten sie kurz auf ihren Positionen.
    Im Inneren des Felsstollens war es wieder dunkel, sah Hart. Nur der Bereich unmittelbar hinter dem Eingang war von der Eishöhle aus erhellt. Nun stellte sich dem Major aber ein Problem. Wenn er ohne das Nachtsichtgerät um die Ecke spähte, würde er wahrscheinlich in der Dunkelheit nichts e rkennen. Setzte er sich das Nachtsichtgerät hier im Hellen auf, würde die Anpassung des Gerätes an die Dunkelheit im Stollen wahrscheinlich zu lange dauern und er konnte eventuelle Schützen erst mit einer gefährlichen Verzögerung entdecken. Er entschied sich daher für eine dritte Variante, die er Stark mittels Zeichensprache mitteilte. Er hatte vor, den Gegner, sollte er noch da sein, zu überraschen, zu irritieren und diese Überraschung dann seinerseits auszunützen. Er tippte auf sein Nachtsichtgerät und klappte es herunter. Der Sergeant verstand, nickte und löste eine Blendgranate von seinem Gürtel. Dann schob er ebenfalls sein Nachtsichtgerät wieder in Position und wartete. Die teuren Geräte schraubten die Empfindlichkeit ihrer Linsen herunter und passten sich somit an die relative Helligkeit in der Eishöhle an. Es würde ein paar Sekunden dauern, bis sie im Dunkel des Stollens etwas sehen würden, doch auch der Gegner würde ein paar Sekunden orientierungslos sein. Die Chancen standen also nicht schlecht, entschied Hart.
    Er erhob die Hand und streckte fünf Finger aus. Stark sah den lautlosen Countdown und machte sich bereit. Er zog den Sicherungsbolzen und wartete, während Hart herunterzählte. Dann war der letzte Finger verschwunden und Stark warf die Granate ins Dunkel. Beide Männer wussten, was nun passieren würde und stellten sich sprungbereit neben dem Durchgang auf. Osborne war nun ebenfalls bei den beiden angelangt, set zte sein Nachtsichtgerät auf und schickte sich an, ihnen in das Dunkel zu folgen. Als sie dann den lauten Knall hörten, sprinteten sie los.
     
    General Will Arnold hatte an drei Kriegen und mehreren militärischen Einsätzen teilgenommen, von denen manche nur sehr wenigen Personen und der Weltöffentlichkeit überhaupt nicht bekannt waren. Er war im ersten Golfkrieg gegen die Republikanischen Garden Saddam Husseins angetreten, hatte diese Erfahrung dann viele Jahre später, jedoch bereits mit Sternen am Hemdkragen wiederholt und hatte den militärischen Oberbefehl der Alliierten zu Beginn des Iranfeldzuges inne gehabt. Er hatte viel erlebt und gesehen in seinem vom Dienst am Vaterland gezeichneten Leben, in dem die meisten anderen Dinge, darunter alles Private und Persönliche, stets zurück gestellt werden mussten.
    Er hatte mit eigener Hand Menschen getötet, hatte seine Waffe auf Soldaten und Terroristen abgefeuert, hatte aber auch Zivilisten unter seinem Feuer sterben sehen. Er war nicht auf alles stolz, was er getan hatte. Er hatte Fehler begangen und falsche Entscheidungen getroffen. Doch die Entscheidung, die er vor wenigen Minuten getroffen hatte, und die sein Leben in ein paar Minuten mit großer Sicherheit beenden würde, war ihm überraschend leicht gefallen.
    Weil sie die einzig richtige Entscheidung gewesen war.
    Der Viersternegeneral wusste, dass er sterben würde. Er wusste, dass es schon bald so weit sein würde, auch ohne we itere Kugeln, die ihn trafen. Die eine, die ihn erwischt hatte, würde genügen. Es war für ihn deshalb selbstverständlich, dass er zurückblieb.
    Er lag seltsam friedlich hinter diesem Holzbalken, eing ehüllt in eine der muffigen, feuchten Decken und beobachtete die Steinsplitter, die die Kugeln aus der Wand schlugen, die draußen das Vorrücken der Special Forces sichern sollten. Er kannte das Vorgehen dieser Einheiten und hatte sich auf das Prozedere vorbereitet. Er wusste auch, was in wenigen Sekunden passieren würde, als er die kleine Granate durch die

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