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Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Gruber
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feuchten Rattenloch im Dschungel ums Überleben gekämpft hatte?
    Er hatte verstanden und er wusste, dass er hier nur rau skam, wenn er sich auf das Spiel einließ. Sein Blick wanderte zu dem Colonel, der ihn unverwandt fest ansah, dann wieder zurück zum CIA Mann, der immer noch lächelte.
    „Was wollen Sie von mir?“, fragte Crowe mühsam b eherrscht.
    Sie sagten es ihm.
     
     
    New York
    18. Juli 2016
     
    Der Mann mit dem dunklen, fleckigen Ledermantel lehnte lässig an einem rostigen Laternenpfahl und beobachtete das alte Mietshaus. Er hielt sich geschickt im Schatten des großen Lagerhauses verborgen und war im schwachen Mondlicht der schwülen Sommernacht nur schwer zu erkennen. Dass die Straßenbeleuchtung direkt über ihm nicht funktionierte, gefiel ihm besonders. Hinter der blau getönten Sonnenbrille, die der Mann trotz der Dunkelheit trug, konnte man seine wachen Augen nicht sehen, sein Gesichtsausdruck war schon seit einer Stunde der gleiche. Als ein alter Buick die Straße herunterquietschte, drehte er sein Gesicht einige Zentimeter zur Seite. Der Wagen fuhr langsam an ihm vorbei, der Fahrer sah gelangweilt geradeaus. Ohne weiteres Interesse an dem Buick oder dem kleinen Mann am Steuer wandte sich der Mann wieder der schmalen Zufahrt zum Innenhof des Gebäudes zu. Kurz glimmte es in seinen verspiegelten Oakleys auf, als er sich eine Zigarette anzündete und sein Gewicht auf das Bein verlagerte, das nicht vor einigen Jahren durch Granatsplitter in Mitleidenschaft gezogen worden war.
    Bruce Dobbs, so hieß der Mann, verzog kurz das Gesicht, vielleicht für einen Sekundenbruchteil, dann setzte er wieder di eselbe, nichts sagende Miene auf, und beobachtete weiter. Der Platz war zwar nicht ideal, dachte er, aber er sollte für seine Zwecke reichen. Dobbs kannte sein Ziel, hatte es beobachtet und glaubte zu wissen, was ihn erwartete. Er fühlte sich nicht besonders aufgeregt, dafür war die Sache nicht ernst genug.
    Oder doch?
    Nein, entschied er, eigentlich nicht. Zumindest nicht an manchen Dingen gemessen, die Dobbs schon erlebt hatte, früher einmal, in einem anderen Leben.
    Er lockerte sich ein wenig, indem er leicht auf seinen Fußballen vor und zurück wippte. Dann, ganz unerwartet, fuhr das schwarze Sportcoupé um die Ecke und bog auf die Straße ein. Dobbs sah auf das Nummernschild des Wagens, sog noch einmal an der Zigarette und ließ sie dann auf die staubige Straße fallen. Mit dem Absatz seiner schweren Bikerstiefel zertrat er die Glut. Das Coupé bremste und fuhr langsam durch das schmale Tor ins Innere des Hofes. Der Fahrer ging dabei ganz vorsichtig mit der Kupplung des Wagens um, damit die teuren Leichtmetallfelgen nicht durch die Schlaglöcher beschädigt wurden. Dobbs war das nur recht, als er die Straße mit großen Schritten überquerte, dabei kurz nach links und rechts sah, und schließlich zu dem Wagen aufschloss, der ganz langsam vorwärts kroch. Seine rechte Hand war irgendwo im Inneren seines Mantels verschwunden, als er durch den altmodischen Torbogen glitt und unmittelbar hinter dem Auto den Innenhof betrat.
    Durch die getönten Heckscheiben konnte er nicht sehen, wie viele Männer im Wagen saßen, er schätzte aber, dass es vier sein würden. Mit weniger Begleitung rückte dieser beschissene kleine Sack nie aus, hatte ihm sein Auftraggeber erklärt. Dobbs hatte das bedacht, als er die Aktion geplant hatte. Er checkte kurz den Innenhof, indem er über das blank polierte Dach des Wagens spähte, dann fasste er sein Ziel endgültig ins Auge. Laute Rapmusik klang durch die geschlossenen Scheiben des Wagens dumpf nach draußen, der schwere Bass ließ die Luft vibrieren. Vermutlich beobachteten ihn die Männer im Wagen bereits. Dobbs hatte keine Lust, irgendetwas zu riskieren, de shalb zog er die Remington aus dem Futteral in seinem Mantel.
    Der Motor des Coupes heulte auf, als der Fahrer das Ga spedal voll durchtrat, doch Dobbs war bereits auf Höhe des Tankdeckels gewesen. Der Rückschlag der Schrotflinte war trotz der Erfahrung, die Dobbs mit der Waffe hatte, immer noch erstaunlich. Die Ladung des groben Schrots ging ungebremst durch das Fenster der Fahrertür, traf den Körper dahinter mit voller Wucht und färbte die Windschutzscheibe rot. Dobbs repetierte, die qualmende Hülse flog rotierend durch die Luft und landete am dreckigen Lehmboden des Innenhofes. Wieder krachte die Remington, als Dobbs die hintere Seite des Wagens durchsiebte. Leicht gebückt und die schwere Waffe im

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