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Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Gruber
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Gesicht, seinen Hals und seine Brust durchnässten, würde er langsam nervös. Er wusste was hier vorging, kannte die Methodik der chinesischen Wasserfolter, die er selber schon angewandt und bemerkenswerte Ergebnisse damit erzielt hatte. Nur dieses Mal war er das arme Schwein, das eingeklemmt in absoluter Dunkelheit mit den erbarmungslos gleichmäßig herabfallenden Tropfen zu kämpfen hatte.
    Er schluckte den bitteren G eschmack hinunter, der sich in seinem Mund ausgebreitet hatte und versuchte sich zu entspannen. Er wusste, dass diese Art der Folterung besonders im Anfangsstadium nicht wirklich schlimm für den Delinquenten war, doch mit zunehmender Dauer, war sie für jeden die Hölle. Menschen zerbrachen an ihr, seelisch und psychisch. Körperlich fehlte ihnen danach fast nichts und genau das machte diese Methode so fies.
    Maddox kannte sich also aus, wusste was ihm bevorstand und hoffte inständig, dass sein Peiniger nicht genug Zeit hatte, um diese Sache erfolgreich durchzuziehen. Maddox würde es eine ganze Weile durchhalten können, da war er sich sicher. Doch irgendwann wäre auch sein Widerstand dahin. Das wus ste er auch.
    Was er nicht wusste war, dass Steven Crowe alle Zeit der Welt hatte.
     
    Pentagon, Washington
    Joint Forces Counter Terrorism Command
    5. September 2016
     
    John Grant besaß als Dreisternegeneral der Army das Priv ileg eines großzügigen Büros mit direktem Ausblick auf das spätsommerliche Washington. Als befehlshabender General des JFCTC war er für die Terrorismusbekämpfung innerhalb der US-amerikanischen Streitkräfte zuständig. Dabei untersuchte sein Stab die Strukturen der vier Teilstreitkräfte und fahndete nach Ansatzpunkten, die Terroristen eventuell ausnutzen konnten. Die Offiziere, die unter ihm dienten, besuchten Stützpunkte auf allen Kontinenten und klärten die zuständigen Kommandeure über Gefahren und Versäumnisse bezüglich der Verwundbarkeit gegen terroristische Attacken auf. Nach unzähligen Anschlägen gegen Kasernen, vor Anker liegenden Kriegsschiffen oder Botschaften war dies dem damaligen Präsidenten Bush als nötig und sinnvoll erschienen. Ein weiteres Einsatzspektrum seiner Soldaten war die Unterweisung gegen terroristische Guerillaattacken in besetzten Gebieten. Dazu wurden die besten Männer der Special Forces der Army genauso abgeworben wie langjährige Außeneinsatzoffiziere der CIA. General Grant und sein Kommando besaßen nahezu uneingeschränkte Kompetenzen und waren eigentlich für alle unter dem Sternenbanner dienenden Männer und Frauen zuständig. Die Behörde war direkt dem Central Command unterstellt und besaß weit reichende Zuständigkeiten. Grant konnte jederzeit auf jedem Platz der Welt auftauchen und irgendeinem Kommandeur der Army, der Navy, der Air Force oder der Marines vorschreiben, wie er sich gegen Angriffe durch Terroristen zu verteidigen hatte. Eine Unterschrift von General Grant auf einem Befehl öffnete dem Überbringer dieses Schreibens buchstäblich Tür und Tor. Es war beinahe so etwas wie eine VIP-Eintrittskarte ins Herzen der amerikanischen Streitkräfte verbunden mit nahezu uneingeschränkten Befugnissen. Grants Männer und Frauen agierten deshalb manchmal auch mit einer gewissen Arroganz und dem Selbstbewusstsein, das ihnen ihre Sonderstellung verlieh. Das hatte das JFCTC schon bei manchem sehr unbeliebt gemacht. Doch seine Notwendigkeit wurde durch den drastischen Rückgang von erfolgreichen Anschlägen auf US-Einheiten nur bestätigt. Und dieser objektive Fakt war es auch, dem eigentlich niemand widersprechen wollte. Das neue Kommando hatte sich bewährt und war als wichtiges Instrument im Kampf gegen den weltweiten Terrorismus anerkannt.
    Das war eine gute Sache, wenn es das JFCTC denn auch in Zukunft geben sollte. Und das stand bestenfalls in den Sternen, dachte Grant düster.
    Die Klimaanlage surrte beinahe geräuschlos, durch das offen stehende Fenster strömte ein schwacher Luftzug in den Raum und verlor sich zwischen den schweren Mahagonimöbeln. Der große Plasmabildschirm, der seitlich neben dem polierten Schreibtisch des Generals an die Wand montiert war, zeigte CNN. Die Kaffeemaschine surrte und klickte, als der General seine persönliche Halblitertasse unter der Düse wegzog. Seinen Kaffee machte sich der General immer noch selber. Heißer Dampf stieg von dem pechschwarzen Gebräu auf, während Grant sich hinter seinem Schreibtisch auf den bequemen Ledersessel fallen ließ. Der General roch an der Tasse,

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