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Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Gruber
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das G esicht General Pattons und richtete sich unwillkürlich etwas auf.
    Zum Teufel noch mal, er tat das einzig Richtige.
    Er tat das Einzige, was einem Patrioten in seiner Stellung und mit seinem Einfluss übrig blieb, um sein Land zu retten und es dahin zurückzubringen, wo es hin gehörte.
    Wesentlich zuversichtlicher als noch vor wenigen Minuten stellte Grant die leere Tasse auf seinen Schreibtisch und griff nach der Fernbedienung. Er wollte noch einige Minuten fer nsehen und danach das Büro verlassen. Es war wieder spät geworden, viel zu spät, und er war müde. Grant stellte den Ton lauter und folgte den Ausführungen der hübschen dunkelhäutigen Reporterin nur oberflächlich.
    Irgendwo in Kansas hatte ein Tornado eine Kleinstadt verwü stet, es war aber glücklicherweise niemand ums Leben gekommen. Danach verabschiedete sich die Reporterin und es wurde zurück ins Studio geschaltet. Diesmal meldete sich ein Sprecher, den Grant zum ersten Mal sah. Er war jung und schien etwas nervös zu sein. Grant fielen beinahe die Augen zu, als er der Geschichte eines Banküberfalles in New Jersey nur mehr sehr abwesend folgte. Er hob die Fernbedienung und suchte nach dem Aus-Knopf, als er plötzlich innehielt. Er erhöhte die Lautstärke und richtete sich auf.
    … Die Behörden schließen ein Gewaltverbrechen nicht aus. In Dr. Baxters Jagdhütte seien Spuren eines Kampfes entdeckt worden, die momentan genauer untersucht würden. Momentan könne man aber keine genaueren Angaben machen, was sich abgespielt habe und wo sich Dr. Baxter zurzeit aufhalten könnte. Sowohl die kanadischen Behörden, als auch die Polizei in Seattle, wo Baxter bis zuletzt seinen Hauptwohnsitz hatte, bitten die Bevölkerung um Hinweise, die zur Aufklärung des Falles führen könnten. Boeing, der ehemalige Arbeitgeber Dr. Baxters, zeigte sich tief betroffen über das Schicksal des langjährigen Mitarbeiters. Boeing-Vorstandssprecher Phil Kletter meinte gegenüber CNN, dass alle Angestellten des Konzerns in Gedanken bei Dr. Baxter wären und auf ein baldiges Wiedersehen mit dem ehemaligen Chefkonstrukteur hofften.
    Grant las die Schlagzeile unter dem wenig schmeichelha ften Bild Baxters: Nobelpreisträger wird vermisst
    Dann wechselte der Sprecher das Thema und wurde für den General hinter seinem Schreibtisch sofort uninteressant. Grants Müdigkeit war verflogen, als er nach dem Telefonhörer griff.
    „Das konnte ja nicht ewig gut gehen“, murmelte er, dann hatte er die Vermittlung am Apparat.
    „Verbinden Sie mich sofort mit General Garrett in Quant ico“, maulte er ungehalten, weil es ihm schon wieder viel zu lange gedauert hatte.
    Während er auf die Verbindung wartete, erschien wieder das Bild Dr. Baxters vor seinen Augen. Grant wusste nicht, wo er war. Das überließ er Garrett, genau wie die anderen, na ja , weniger angenehmen Einzelheiten der Operation. Die Marines hatten sich in dieser Beziehung ohnehin schon immer als wenig zimperlich erwiesen.
    Grant bekam einen jungen Lieutenant an die Leitung, der ihm mit Bedauern mitteilte, dass General Garrett bereits das Büro verlassen hatte. Er würde ihn aber in die Privatwohnung Ga rretts durchstellen können. Das würde allerdings noch etwas dauern. Grant befahl dem jungen Marine, dass er sich verdammt noch mal beeilen sollte und wartete danach auf die Verbindung.
    Jeder sollte das tun, was er am besten konnte, dachte Grant. Und Garrett verstand sein Handwerk.
     
     
    Albemarle Sound, North Carolina 
    8 . September 2016
     
    „Wer sind Sie?“, blabberte das Häufchen Elend, das weinend und flehend in der kleinen Plastikbox kauerte, von oben bis unten in kaltem Meerwasser gebadet, das seit mittlerweile fünf Tagen in kleinen gleichmäßigen Tropfen auf seinem Kopf landete. General Malcolm P Maddox, der seit eben diesen fünf Tagen nicht geschlafen hatte, nichts zu essen bekommen und nichts getrunken hatte und der nur durch eine kleine Infusionsnadel an seinem Handrücken mit lebenswichtigen Nährstoffen und Flüssigkeit versorgt wurde, war am Ende. Er hörte Stimmen, wo keine waren, sah die wildesten und verrücktesten Dinge in der absoluten Dunkelheit seiner kleinen Zelle und roch Düfte, die nicht da waren. Dann weinte er hemmungslos, schluchzte wie ein kleines Baby, um nur Sekunden später wie ein Irrer loszulachen und laut und obszön zu fluchen.
    Und eben hatte er wieder Stimmen gehört, diesmal ganz nah, direkt an seinem Ohr und er war aufgeschreckt, hatte se inen Kopf hektisch

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