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Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Gruber
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verstand. Diese Art der Kommunikation war – nach dem persönlichen Gespräch an lauten oder abgelegenen Orten – die beste Möglichkeit, nichts nach draußen sickern zu lassen.
    „Und, was sagt er?“, wollte Grant wissen.
    „Er hat seine Tests abgeschlossen“, antwortete Franklin. „Scheint alles genauso zu funktionieren, wie wir uns das vorgestellt haben.“
    „Absolut nicht aufspürbar?“, fragte Grant und bog dabei auf einen anderen Weg ab, der sie zurück ins Verteidigungsm inisterium führen würde.
    Franklin lächelte, als er antwortete. „Hundertprozentig, John. Alle Versuche, das Zeug zu finden, waren erfolglos.“
    Grant nickte und das erste Mal entspannte sich seine Miene etwas.
    „Und die Zündungssequenz hat auch einwandfrei funkti oniert“, ergänzte Franklin.
    „Na , dann wollen wir mal hoffen, dass sich das im Einsatz auch so verhält.“
    Diesmal war es Franklin, der zustimmend nickte. Den Rest des Weges zurück zum Pentagon legten die beiden Mä nner schweigend und in Gedanken versunken zurück.
     
     
     
    Maryland, USA
    06. November 2016
     
    Admiral Jim Franklin hatte sich den Kragen seiner pelzgefütterten Jacke hoch bis unters Kinn gezogen, als er mit abwesendem Gesichtsausdruck hinaus aufs Meer blickte. Der kalte Wind, der von der kabbeligen Chesapeake Bay über die steilen Felsklippen landeinwärts wehte, verwirbelte die braunen Blätter, die die schmale Kiesauffahrt zentimeterhoch bedeckten. Die riesigen Eichen, die das alte Haus bewachten, waren beinahe völlig kahl, die dicken Äste ragten wie mahnende Zeigefinger in den dunklen, nebligen Nachmittagshimmel. Nur ein paar einzelne, besonders widerspenstige Blätter widerstanden dem böigen Wind nach wie vor. Franklin spürte die winzig kleinen Regentropfen, die aus dem leichten Nebel drangen, kaum. Sein wettergegerbtes Gesicht, gebräunt in zahllosen Sonnenstunden im arabischen Meer und arg in Mitleidenschaft gezogen damals während seiner Dienstjahre draußen im Nordatlantik, war Schlimmeres gewohnt. Franklin atmete tief die frische Meeresluft ein, die seine Gedanken stets in Bewegung brachte und seinen Geist beflügelte. Ein paar Minuten spähte er hinaus auf die Bucht, beobachtete die langsam landeinwärts ziehenden Nebelbänke und hörte auf die Signale der Schiffe, die in dieser gefährlichen Witterung vorsichtig manövrierten. Dann sah er auf seine Armbanduhr und stellte fest, dass mittlerweile eigentlich die ersten Ergebnisse bekannt sein müssten. Ein letztes Mal sah er hinaus auf die Bay, dann wandte er sich langsam ab. Der Kies knirschte unter seinen schweren Stiefeln, die er immer trug, wenn er im Garten arbeitete. Das Laub würde er ein andermal zusammenkehren, dachte er, als er die Zufahrt überquerte und die drei Stufen zu seiner Veranda überwand.
    Kurz darauf war er im behaglich geheizten Wohnzimmer des großen, weißen Hauses, und seine Jacke hing an der Garderobe. Franklin holte sich ein Glas mit altem, schottischem Whisky, füllte Eiswürfel dazu und setzte sich in einen der großen, schweren Samtmöbel. Er schaltete den breiten Plasmabildschirm an, der geschickt in die Wandvertäfelung eingelassen war. Während er mit der einen Hand auf die Tasten der Fernbedienung drückte und nach dem richtigen Kanal suchte, kramte er mit der anderen nach seinen Zigarren, die er dann auf einem Beistelltisch fand. Noch bevor er die ersten blaugrauen Rauchwolken zur hohen Decke des Raumes aufsteigen ließ, hatte er das richtige Programm gefunden. Er wählte CNN; NBC oder Fox News hätten aber natürlich auch live berichtet. Franklin nippte an seinem Glas, während er der hübschen Sprecherin zuhörte, die soeben die ersten Ergebnisse aus Texas verlas. Wie zu erwarten, fiel dieser Staat mit all seinen Wahlmännern den Republikanern und damit Robert S. Faulkner zu, der damit seinen Rückstand zu Präsident James auf neunundfünfzig Stimmen reduzieren konnte. Franklin sah der Berichterstattung mit wenig Aufregung zu, da er anhand der Trends, die nach Auswertung etwa eines Drittels aller Staaten klar zu erkennen waren, nur darin bestätigt wurde, dass es keine Überraschung bei dieser Präsidentenwahl geben würde. Sein Whiskyglas war halb leer, als die Demokraten Ohio gewannen, einen sehr wichtigen Staat, der in den letzten Umfragen noch relativ knapp umkämpft war. Jetzt lag Faulkner bereits über achtzig Stimmen zurück und hatte praktisch keine Chance mehr, James noch einzuholen. Wenn man berücksichtigte, dass Kalifornien

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