Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Gruber
Vom Netzwerk:
Gemeinsam beobachteten die beiden Männer die schemenhaft erleuchtete Aushöhlung im Bauch des riesigen Jets bis es schließlich der zweite Agent war, der Thomas die Hand auf die Schulter legte.
    „Da ist nichts, Burt. Sieh zu, dass du ins Bett kommst und dich erholst.“
    Agent Burt Thomas warf einen letzten Blick ins Innere des Schachtes, dann riss er sich widerstrebend los. Er nickte seinem Kollegen zu, woraufhin dieser wieder auf seinen Posten zurückkehrte. Thomas drehte sich um und blieb noch einen Augenblick stehen. Sein Blick wanderte erneut auf die Ladeklappe der Boeing. Dann hustete er wieder, diesmal sehr heftig.
    „ Verdammt“, flüsterte er schließlich, als der Hustenanfall vorbei war. Er fühlte sich einfach nur krank und war schrecklich müde. Er sah hinüber zu seinen Kollegen, die ihn scheinbar gehört hatten und bedeutete ihnen, dass alles in Ordnung war. Dann ging er unter der Maschine hindurch auf den schwarzen Jeep zu, der ihn in die Botschaft bringen würde. Er hustete wieder und ihm war kalt.
     
    03:05
     
    „Er ist weg, Sarge. Und die anderen scheinen sich nicht zu rühren.“ Lavinski hatte seine Glock zurück ins Halfter gesteckt und mit Erleichterung beobachtet, wie der Agent schließlich doch noch gegangen war.
    „Alles klar, Marv. Es geht weiter“, bestätigte Dobbs, der sich inzwischen erhoben hatte und im Dunkel des Laderaums genau wusste, was er zu tun hatte. Während er im Licht seiner Taschenlampe die Luke in der Decke des Raumes fand, fiel ihm Dr. Clifford Baxter ein, der alte Mann, der ihnen so sehr dabei geholfen hatte, die Mission vorzubereiten. Schade eigentlich, dachte Dobbs, dass er erst hatte grob werden müssen, bis der Doktor bereit gewesen war, sein wertvolles Wissen mit ihm zu teilen. Als er zuerst den Sack mit dem Sprengstoff und danach sich selbst durch die Luke gezwängt hatte, war Baxter bereits wieder vergessen.
     
    03:37
     
    Corporal Marvin Lavinskis Blick ruhte angespannt auf der Unterseite des rostigen Stahldeckels etwa einen Meter über ihm. Mit einem Auge beobachtete er das Bild der Überwachungskamera, das den Bauch der Air Force One und das Flugfeld dahinter zeigte. Dann hörte er die Schritte und schließlich das Knirschen des Stahls, als der Deckel scheinbar mühelos hochgehoben und zur Seite gerückt wurde. Als nächstes baumelten schwarze Kampfstiefel der Schuhgröße neunundvierzig mit geräuschdämpfenden Gummisohlen über ihm, gefolgt von der massigen Gestalt Bruce Dobbs. Alles dauerte nur wenige Sekunden, dann ruckte der Deckel und lag wieder an seinem Platz. Als Lavinski dann den erhobenen Daumen seines Sergeants sah, musste er unwillkürlich grinsen.
    „Nichts wie weg hier, Marv“, grunzte Dobbs, der mit leerem Rucksack zurückgekommen war. Lavinski nickte und begann, seine technische Ausrüstung zusammenzupacken, während Dobbs angespannt in die Finsternis des Wartungskanals spähte, durch den sie hierher gelangt waren. Sein Gesichtsausdruck war angespannt, als er sich sein Bein rieb. Der verdammt Splitter machte ihm wieder zu schaffen. Schließlich gab Lavinski dem Sergeant zu verstehen, dass er alles wieder in seiner schwarzen Tasche verstaut hatte und aufbruchbereit war. Ein letztes Mal sahen die Männer nach oben auf den Deckel des Schachtes und lauschten. Dann drehten sie sich um und stapften durch das kalte, dreckige Wasser am Boden des Kanals davon.
     
    Exakt siebenundvierzig Minuten später ließ sich Bruce Dobbs neben Marvin Lavinski vom Maschendrahtzaun auf den kalten, dunkelgrauen Boden fallen. Die beiden Männer spähten in die Dunkelheit und suchten nach Anzeichen dafür, dass sie entdeckt worden waren. Sie fanden ihren Wagen genau da, wo sie ihn verlassen hatten und verstauten ihre Ausrüstung im Kofferraum. Als sie dann den schmalen Weg langsam mit ausgeschalteten Scheinwerfern entlang fuhren, wussten sie, dass der erste Teil der Operation erfolgreich verlaufen war.
     
     
    Hauptquartier des Oberkommandos der US-Streitkräfte
    Teheran, Iran
    08. Jänner 2017
    07:30 Ortszeit
     
    Außenminister Victor Morales hatte kein gutes Gefühl bei der Sache, die er heute zu erledigen hatte. Warum, konnte er nicht mit Sicherheit sagen, es war mehr sein Instinkt, eine Ahnung, die ihn zaudern ließ, seinem Chauffeur zu folgen.
    „Ich komme gleich, Lieutenant“, gab er dem jungen O ffizier zu verstehen, der in der Tür stand und ihn fragend ansah. Dann, als der Lieutenant genickt und sich vorerst zurückgezogen hatte, wandte Morales

Weitere Kostenlose Bücher