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Delta Operator (German Edition)

Delta Operator (German Edition)

Titel: Delta Operator (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Gruber
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dann sah er ein letztes Mal auf den kleinen Palmtop. Oben rührte sich nichts, offensichtlich hatten die sieben Agenten nichts mitge kriegt. Hoffentlich, dachte Dobbs, hoffentlich…
    „Wünsch mir lieber Glück, Lavinski.“
    Dann zog Dobbs die Kameralinse durch die Lüftungsöffnung zurück ins Innere des Schachtes, presste sich gegen den schweren, besonders belastbaren Gusseisendeckel und hob ihn langsam hoch. Der riesige Sergeant verschwand durch die plötzlich doch sehr helle Öffnung über Lavinski, dann folgte auch der Rucksack. Ein letztes Mal sah Lavinski seinen Vorgesetzten, dann schob sich der Deckel wieder in den Rahmen und es wurde dunkel. Jetzt galt es nur noch zu hoffen, dass der Sergeant es unentdeckt in die Maschine schaffen würde. Lavinski war da optimistisch. Sonst konnte er sich ja gleich die Kugel geben.
     
    02:54
     
    Bruce Dobbs war da alles andere als optimistisch, als er bäuchlings innerhalb der Ladebucht liegend, sein schwarzer, schwerer Rucksack unten knapp über dem nassen Asphalt des Stellplatzes an einem schwarzen Seil baumelnd, die Schritte und das Husten hörte. Das geflüsterte „ Achtung Sarge, Sie kriegen Besuch. Ein Mann, wird Sie etwa dreißig Meter Richtung Bug passieren “, dass Lavinski ihm durch das Headset zukommen ließ, half ihm nicht wirklich weiter. Er verharrte augenblicklich. Die Schritte kamen näher. Wieder Husten, dann ein kurzes Stolpern, dann noch einmal Husten. Dobbs sah nach unten. Der Rucksack baumelte heftig, da Dobbs gerade kräftig an dem Seil gezogen hatte, als die Schritte zu ihm herüber gedrungen waren. Sein Kragen fühlte sich schon wieder sehr eng an, als ihm, sowieso auf dem Bauch liegend, auch noch das Blut durch den erhöhten Pulsschlag und einer gehörigen Dosis Adrenalin in den Kopf stieg. Außerdem war die Öffnung der Ladebucht verdammt eng. Zu eng eigentlich für einen Mann wie ihn. Seine Gedanken schossen kreuz und quer durch sein Gehirn, ohne jedoch etwas nur ansatzweise Vernünftiges zu produzieren. Vielleicht wäre es das Beste, einfach abzuwarten und zu hoffen, dass der Typ da draußen nichts mitbekommt, dachte Dobbs. Andererseits konnte er das Baumeln des Sacks nur dadurch stoppen, dass er ihn rasch hier in die Ladebucht zog. Die zweite Variante schien ihm als die bessere, also zogen seine muskelbepackten Oberarme langsam und gleichmäßig. Der Sack schob sich langsam nach oben, auf den stark schwitzenden Dobbs zu. Dann war der Sack nur mehr etwa einen halben Meter unterhalb der Kante der Laderampe und Dobbs glaubte, dass er es geschafft hatte.
     
    02:55
     
    Lavinski hatte den Secret Service Agenten schon entdeckt, bevor dieser sich der Maschine genähert und Dobbs ihn gehört hatte. Angespannt beobachtete er den Mann, der sich unaufhörlich der Boeing näherte und damit höchstwahrscheinlich den Sergeant entdecken würde. Lavinskis schweißnasse Hand schloss sich um den Griff der Glock. Sein Daumen löste die Verriegelung des Halfters.
     
    02:56
     
    Agent Burt Thomas fühlte sich nicht gut. Zumindest nicht gut genug, um seine wichtige Aufgabe zu erfüllen, die Maschine des Präsidenten vor unbefugtem Zugriff zu beschützen. Er schwitzte trotz der Kälte am ganzen Körper, fühlte sich schwindlig und hatte leichte Konzentrationsprobleme. Falscher Stolz war etwas, dass er sich in seiner Position nicht leisten konnte. Deshalb hatte er auch vor etwa einer halben Stunde sein Funkgerät betätigt und um Ablöse gebeten. Jetzt, da seine Vertretung von der Bereitschaft in der Botschaft angekommen und ihn offiziell abgelöst hatte, freute er sich nur mehr auf zwei bis drei Aspirintabletten, eine warme Dusche und sein Bett. Er musste schnellstens wieder fit werden, unbedingt.
    Seine Schritte, die bei weitem nicht so energisch waren wie sonst, waren auf dem Flugfeld nicht sonderlich weit zu hören. Irgendwo hinter ihm schwoll langsam der Lärm eines lande nden Flugzeugs an, das von einem unsichtbaren Leitstrahl geführt durch die kalte, neblige Nacht herein schwebte. Er ging langsam weiter und passierte das Bugfahrwerk der Air Force One, das mit Keilen gesichert war. Aus antrainiertem Interesse betrachtete er das Fahrwerk und checkte im Vorübergehen, ob irgendwas damit nicht stimmte. Natürlich war alles in Ordnung, also marschierte er weiter, auf das Terminal zu. Der Lärm der Maschine im Landeanflug schwoll an und Thomas ertappte sich dabei, wie er sich umdrehte und kurz verharrte, um der Maschine beim Aufsetzen zuzusehen. Aus dem

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